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KirchenKino in Lauterbach und AlsfeldZum 40. ein Klassiker: „Die Schachnovelle“

VOGELSBERGKREIS (ol). Jetzt darf man schon von Tradition sprechen: Seit Oktober 2007 bestreitet die kirchliche Erwachsenenbildung im Vogelsberg Kinoprogramm mit beliebten Filmen, die längst keine Kassenschlager mehr sind. Dafür hat sich längst ein Stammpublikum von 50 bis 70 Besuchern gebildet – und das hat sich für den 40. KirchenKino-Abend einen Klassiker gewünscht: „Die Schachnovelle“.

Jeweils von Oktober bis März präsentiert die kirchliche Kulturinitiative am ersten Donnerstag im Monat in Lauterbach sowie am ersten Freitag in Alsfeld Filme jenseits der Kassenschlager.

Die laufende, zehnte Staffel wurde von der KirchenKino-Gruppe unter den Titel „Die wollen nur spielen!“ gestellt. Dahinter verbergen sich Spielfilme, die unterschiedlichen gesellschaftlichen, ethischen und historischen Fragestellungen nachgehen. „Die Schachnovelle“ basiert auf dem gleichnamigen Buch Stefan Zweigs. Die erste europäische Auflage veröffentlichte 1943 der Gottfried-Bermann-Fischer-Verlag, der ins Exil nach Stockholm gegangen war. Verfilmt wurde die „Schachnovelle“ 1960 unter der Regie von Gerd Oswald. Dabei liest sich die Darsteller-Liste wie das Who-is-who des Jahrzehnts: von Curd Jürgens über Hans-Jörg Felmy bis hin zu Mario Adorf.

Von Gestapo-Folter zum Schachweltmeister

Zweig setzt sich in der „Schachnovelle“ mit Folterpraktiken der Gestapo während des Nationalsozialismus auseinander: Rechtsanwalt Dr. Basil befindet sich in Isolationshaft. Er ist seelisch und körperlich am Ende. Vor einem weiteren Verhör kann er ein Buch stehlen, dass sich als Schach-Lehrbuch entpuppt. Dieses Buch rettet ihn in der Isolation. Jahre später begegnet Dr. Basil zufällig auf einem Schiff dem amtieren Schachweltmeister. Dr. Basil tritt nach langer Zeit zu seiner ersten Partie an.

Der Film „Die Schachnovelle“ kann schon lange nicht mehr in Kinos vorgeführt werden. Für den Wunschfilm des Vogelsberger KirchenKinos recherchierten die Lichtspielhäuser in Lauterbach, Alsfeld und Bebra die Rechte beim Deutschen Filminstitut, das die Vorführung genehmigte. So läuft „Die Schachnovelle“ nun am Donnerstag, 06. Februar, ab 20 Uhr im Lichtspielhaus Lauterbach, am Freitag, 7. Februar, ab 18.30 Uhr im Kinocenter Alsfeld sowie am Montag, 24. Februar, ab 18.30 Uhr im Biber-Kinocenter Bebra. An die Alsfelder Vorstellung schließt sich wieder der KirchenKinoTalk an.

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