Gut gelaunt im Pressegespräch: der Vorstand der VR Bank mit Werner Braun, Helmut Euler und Ralph Kehl. Foto: aep

VR Bank zieht zufriedene Bilanz für 2013Bodenständigkeit bringt überall ein Plus

ALSFELD (aep). Fürs Geld auf dem Sparbuch gibt es nicht mehr nennenswert Zinsen. Also haben sich viele Menschen, die Geld zinsbringend anlegen wollen, umgestellt: Nicht mehr die hohe Kante ist gefragt, sondern das Tagesgeld oder der Anlagefond – obwohl das mehr Risiken birgt. Solche Weisheiten erzählen Helmut Euler, Werner Braun und Ralph Kehl, die Vorstände der VR Bank Hessenland, bei ihrer Bilanz-Pressekonferenz. Ansonsten lehnten die Herren mit dem orangenen Schlips sich beim Rückblick entspannt zurück: Die VR Bank hat 2013 ein gutes Geschäftsjahr hinter sich gebracht: mit einem Plus von 4,2 Prozent.

Plus 4,2 Prozent Geschäftsvolumen, 8,5 Prozent Wachstum im Kreditgeschäft, ein auf 2,3 Milliarden Euro gewachsenes Kundenvolumen: „Überdurchschnittlich“ nennt die Bank das vergangene Jahr in einer Zusammenfassung, und entsprechend gelassen zeigten sich die Vorstände am Donnerstag im Pressegespräch. „Es ist ein Ergebnis, mit dem wir sehr zufrieden sind“, fasste der Vorstandsvorsitzende Helmut Euler zusammen. Und fügt auf die Frage nach dem „Wie“ hinzu: „Wir sind in der Lage, uns tiefer zu bücken.“ Solle heißen: Dahinter steckt viel Arbeit und Engagement der insgesamt 405 Mitarbeiter einer bodenständigen Bank. Unter ihnen 42 Auszubildende. Umgerechnet auf Bank-Vollzeitbeschäftigte ergeben das 264 Vollzeitstellen.

Die Oberhessen honorieren Bodenständigkeit

„Bodenständig “ – dieses Wort fällt häufiger in dem Pressegespräch. Die Bankvorstände verwenden es, um zu erklären, dass die VR Bank mit dem Land, in dem sie ihre mehr als 40.000 Mitglieder hat, tief verwurzelt ist – und dass bodenständig auch anständig bedeute. Fragt man Leute nach dem Ruf von Bankern, so sinniert Helmut Euler, dann stünden die heute ganz tief unten. Dabei würde heimische Banken aber fälschlicherweise in einen Topf geworfen mit den „Bad-Banks“, die als Auslöser von Finanzkrisen Schlagzeilen machen. Die VR Bank Hessenland sei in ihrer Bodenständigkeit indes derart beliebt bei den Menschen zwischen Marburg, Breitenbach, Schwalmstadt und Schwalmtal, dass sie auch bei der Zahl der Mitglieder entgegen dem demografischen Trend noch zulegten und 2013 erstmals die Grenze von 40.000 durchbrechen konnte.

Niedrige Zinsen gibt es auch auf Kredite, was Darlehen verbilligt und Kundschaft freut. Da widmet sich mancher Oberhesse seinem Häuschen, stellten die VR Banker fest. Auch bei den Kundenkrediten gab es mit 8,5 Prozent kräftigen Zuwachs auf nunmehr 854 Millionen Euro – und die Steigerung enthalte je zur Hälfte Kredite für Gewerbe- und Privatkunden. Letztere investierten am liebsten – und wertbeständigsten – in das eigene Haus. Auch das hat etwas Bodenständiges.

Online wird noch gefragter

Die große Welt der Vernetzung ist derweil auch an der verwurzelten Bank im ländlichen Raum nicht vorbeigegangen, zeige die Statistik über das Kundenverhalten: 27 Prozent der Kunden, so erläuterte Werner Braun, tätigten ihre Bankgeschäfte ausschließlich online. 40 Prozent kämen noch in die Filialen – und das verbliebene Drittel mache beides. Das wird anders, berichtete Braun vom Ergebnis einer Zukunftsstudie: 2020 würden über 40 Prozent der Kunden gewöhnliche Bankgeschäfte komplett per Internet abwickeln – aber fast zur Hälfte auch verstärkt die Filialen zur Beratung aufsuchen. Erst das Internet und dann die Bank aufsuchen – das täten nur noch elf Prozent.

Zum Beleg ihrer Solidität gewähren die Vorstandsherren auch noch einen Blich in die Entwicklung des Eigenkapitals – Maßstab für die Krisenfestigkeit der VR Bank Hessenland. Auch da gab es Wachstum: um 5,3 Prozent auf nunmehr fast 130 Millionen Euro – womit die Banknoch einmal soldie Bodenständigkeit beweise, erklärte Ralph Kehl: Man sei den stetig steigenden Anforderungen seitens der Gesetzgeber bei der Absicherung bereits um Jahre voraus.