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Zusammenschluss der Gewerbevereine in Ziegenhain und TreysaGeburt eines „Leuchtturms für die Region“

ZIEGENHAIN (aep). Es war ziemlich genau 21.04 Uhr am Dienstagabend, als Bürgermeister Dr. Gerald Näser mit trockenen Worten Großes verkündete: „Damit ist die Vereinsgründung vollzogen!“ Hieß: 40 Jahre nach der Gemeindegebietsreform haben die beiden Schwalmstädter Stadtteile Ziegenhain und Treysa soweit zueinander gefunden, dass die Gewerbevereine zu einem großen Gewerbe- und Tourismusverein verschmolzen. „G.u.T.“ heißt das neue Gebilde, an dem große Hoffnungen hängen: „Als Leuchtturm“ soll es die südliche Schwalm voranbringen und ist zugleich Symbol des Zusammenwachsens.

Über Jahrzehnte hatten die beiden Kernpunkte der 18.000 Einwohner-Stadt Schwalmstadt trotz der räumlichen Nähe und der damit verbundenen, gelegentlichen Zusammarbeit zwei unterschiedliche Gewerbevereine, was lange auch mit historischen, gegenseitigen Abneigungen begründet wurde. Die Generationen haben gewechselt, und der Nachwuchs hat eigene Ansichten: „Die Zeit ist reif für etwas Neues“, stellte Schwalmstadt Bürgermeister Näser am Dienstagabend im Ziegenhainer Rathaussaal als einer der Initiatoren der Neugründung fest. Gut 80 Besucher und Teilnehmer waren dort Zeuge, wie aus beiden Vorläufern der Verein „G.u.T.“ – „Gewerbe und Tourismus in einer Hand“ von 36 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben wurde.

Nicht nur gemeinsame Feste: „einen Schritt vorangehen“.

Ein Verein, so erläuterte Christian Herche vom Handel- und Gewerbeverein Treysa, der den früheren, gemeinsamen Bemühungen unter professionellem Dach mehr professionelle Kraft geben soll. „Wir müssen einen Schritt weitergehen.“ Gemeint ist damit auch die Mitarbeit der Stadt selbst, deren Bürgermeister den ersten Vorsitzenden stellt und die Gemeinsamkeit vervollständigt. Oder wie Herches Kollege vom Gewerbeverein Ziegenhain und zugleich ebenfalls ein Mitinitiator, Hans Joachim Rieper, zusammenfasste: „Nur gemeinsam lassen sich die Zukunftsaufgaben bewältigen.“

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Problemlos verlief die Wahl des ersten Vorstands unter Leitung von Doris Heinmöller.

 

Gemeint ist zudem ein gemeinsam professionell betriebenes Organisatonsbüro im  Mittelpunkt aller Arbeit. So stellte Gerhard Reidt vom Verband Schwalm-Touristik via Beamer-Vortrag die Struktur des neuen Vereins vor, der als ehrgeiziges Ziel eine ganze Reihe von Aufgaben übernehmen soll. Das Büro in der alten Festungsapotheke, Kornhausstraße, soll Koordinierungsbüro verschiedener regionaler Interressengemeinschaften werden, Stadtmarketingsbüro, örtliche Touristinformation, die touristische Vermarktung Schwalmstadt betreiben und letztlich auch mit dem Virtuellen Gründerzentrum zusammen Ansprechpartner für Existenzgründer werden. Letztlich, so stellte nicht nur Gerhard Reidt heraus, erhoffe man sich jede Menge Synergiearbeit durch das gemeinsame Büro – auch mit dem Tourismusverband „Rotkäppchenland“ unter demselben Dach.

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„Synergieeffekte“: Gerhard Reidt (hochschauend), erläutert Aufgaben und Struktur des neuen Verein.

Für die vielen Aufgaben suchen die Gründer nun als Erstes einen Profi in Sachen Stadtmanagement, der das Büro in Vollzeit leitet. Dazu soll eine Teilzeitkraft kommen, sind Praktikanten und ehrenamtliche Helfer zur Unterstützung geplant.  Die Initiative fand sofort Mitstreiter unter den Besuchern, von denen längst nicht alle als Geschäftsleute bekannt sind. 36 trugen sich in einer Versammlungsunterbrechung in die bereitliegenden Beitrittsformulare ein – etliche nahmen sie zunächst mit nach Hause.

„Synergieeffekte“, „die Kräfte in der Stadt bündeln“, „Aufbruchstimmung“ – starke Worte begleiteten den Abend im Rathaussaal. Was die Gründung für die Schwalm noch bedeuten kann, stellte der frühere Hotel-Manager Reidt mit einem plakativen Wort heraus: „Wir können ein Leuchtturm sein für die Region!“

Keine Probleme bereitete dann die Wahl des ersten Vorstand für den neuen Verein: Alle Kandidaten erhielten einstimmige Voten.

1. Vorsitzender          Bürgermeister Dr. Gerald Näser
Stellvertreter:             Engin Eroglu, Ziegenhain, Bernd Gundlach, Treysa – beide in den         jeweilgen Gewerbevereinen aktiv.
Schatzmeister:           Matthias Otte, Steuerberater in Ziegenhain
Beisitzer:                     Dirk Siemon, Kreissparkasse, Thomas Fischer, VR Bank Hessenland, Reinhard Hooß, Stadtsparkasse Treysa, Alexander Knapp, Rechtsanwalt, Daniel Geibel, Eventmanager, Christian Herche und Jochen Rieper.
Kassenprüfer: Heiko Lorenz, Doris Heinmöller

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Der erste Vorstand des neuen Vereins.

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Interesse: Die Tische mit den Beitrittsformularen waren umlagert.

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Gut 80 Besucher füllten den Rathaussaal in Ziegenhain.

 

 

 

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