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Samstag Premiere für das Alsfelder WeihnachtsmärchenVorfreude auf die Bauerstochter

ALSFELD (aep). Sie gestikuliert, springt auf, spielt vor und bittet immer wieder um mehr Konzentration: So eine Regisseurin hat es nicht einfach mit einer Horde jugendlicher Darsteller. Aber Johanna Mildner kennt sich inzwischen aus mit ihrem Ensemble, das derzeit am neuen Alsfelder Weihnachtsmärchen für Kinder probt: „Aschenputtel, Die kluge Bauerntochter“ soll am Samstag, 7. Dezember, in der Stadthalle Premiere haben. Nach den guten Erfahrungen bisheriger Spielzeiten gibt es viel Vorschusslorbeer.

Zum Beispiel bei der Pressevorstellung im Sitzungssaal des Rathauses, wo Bürgermeister Stephan Paule das Engagement der Kinder als ein Stück Alsfelder lobt, und die Wirtschaftsförderin in der Stadtverwaltung, Monika Kauer, die professionelle Betreuung hervorhebt. Bereits im vergangenen Jahr gab es in der Stadthalle ein Weihnachtsmärchen, und das Angebot bleibe in diesem Winter erhalten, „um für die Kinder etwas zu haben.“ Am Tisch sitzt auch Yvonne Erbes als Öffentlichkeitsmitarbeiterin der VR Bank Hessenland – die sponsort das Projekt in diesem Winter. „Es ist uns wichtig, hier in der Region Vereine und Vorhaben zu unterstützen“, betont sie.

Gemeinsam zum neuen Weihnachtsmärchen: (v.l.) Yvonne Erbes (VR Bank), Bürgermeister Paule, Monika Kauer, Johanna Mildner. Foto: aep

Gemeinsam zum neuen Weihnachtsmärchen: (v.l.) Yvonne Erbes (VR Bank), Bürgermeister Paule, Monika Kauer, Johanna Mildner. Foto: aep

Weil’s  „tolle Geschichten“ sind, begeistert sich derweil die professionelle Schauspielerin Johanna Mildner für Grimm’sche Märchen, die doch in diesem Jahr, dem Brüder-Grimm-Jahr, „in aller Munde waren“. Für die aktuelle Aufführung verwob sie Bestandteile zweier Grimm’scher Märchen zu einer Geschichte: das vom Aschenputtel mit jenem von der klugen Bauerntochter. „Das ist eigentlich das Gegenstück“, stellt sie die Märchen gegenüber: die kluge Bauerntochter als selbstbewusste junge Frau gegenüber dem Aschenputtel, das – erst geknechtet – durch Demut und Schönheit zu ihrem Prinzen findet. In dem rund zweistündigen Stück baut die Regisseurin das eine Stück auf dem anderen auf – und lässt noch die eine oder andere Märchenfigur mit aufblitzen. Das Rotkäppchen taucht irgendwo auf, verspricht sie, und auch das tapfere Schneiderlein spielt eine Rolle.

Bis sich zur Premiere der Vorhang hebt, gibt es für die insgesamt 19 Darsteller der Alsfelder Marktspielgruppe – 15 Kinder und Jugendliche sowie vier Erwachsenen – aber noch viel zu üben: anfangs im Proberaum am Klostergarten, später auf der Bühne der Stadthalle selbst. Bis die jungen Darsteller das erste Mal die wieder eigens gefertigten Kostüme tragen können, spielen sie in Zivil strenger König und demütiger Bauer, forscher Prinz und kecke Bauerntochter. Für die premierengerechte Kleidung sorgen auch in diesem Jahr Schneiderinnen der Max Eyth-Schule, von denen zwei ausgelernte Schülerinnen – Agnes Storch und Denis Weidel – sich die Entwürfe einfallen ließen: in vielen Farben je nach Charakter der Rolle.

Wie bei jedem Stück war auch hier aller Anfang schwer, und Johanna Mildner hadert das eine oder andere Mal mit fehlenden Textkenntnissen in ihrer jungen Gruppe oder allzu viel pubertärem Gekicher im Probenraum. Aber etwas hat sich doch etwas geändert gegenüber den ersten Aufführungen, erzählt sie im Rathaus: Die jungen Leute haben aus ihren ersten Erfahrungen dazugelernt. Sie wissen jetzt, worauf es ankommt und sind zielstrebiger dabei. Oder wie die Yvonne Erbes, die Vertreterin der VR Bank betont: Solche Projekte seien „ein Beitrag für die Gesellschaft. Es sind ganz wichtige Dinge, die man den Kindern mitgibt.“

Termine der Aufführungen in der Stadthalle: Samstag, 7. Dezember, 17 Uhr / Sonntag, 22. Dezember, 15 Uhr / Samstag, 28. Dezember, 15 Uhr.

Dazu gibt es auch ein Video.

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