Lifestyle0

Montagabend stellt Niklas Schäfer eine interessante Geschäftsidee im Fernsehen vorMit Origamis bei ZDF Neo

SCHWABENROD (mb). Angefangen hat alles in der Schulzeit – jetzt kommt Niklas Schäfer aus Schwabenrod mit seinen Origami Tieren sogar ins Fernsehen. Was man mit der japanischen Faltkunst alles anstellen kann, wie es überhaupt dazu gekommen ist und was genau Niklas im Fernsehen damit erreichen möchte, das hat Oberhessen-Live im Interview mit dem 25 jährigen Maschinenbau Studenten herausgefunden.

Wenn man Niklas nach seinen Anfängen des Origami Faltens fragt, kann man gar nicht glauben, dass aus einem simplen Akt der Beschäftigung ein mittlerweile wachsender Nebenverdienst in Selbstständigkeit geworden ist. Mit etwa 16 Jahren fing alles an: Im Jugendraum seiner Burschenschaft waren etwa 1000 Flyer der vergangenen Kirmes übrig und er hat etwa 200 Papier Schiffe gebastelt. Da dies aber auf Dauer zu langweilig wurde machte er sich im Internet auf die Suche nach Origami Falttechniken. Nach kurzer Zeit beherrschte er verschiedene Blumen, ein Schwein, einen Fuchs und nach einem halben Jahr eins seiner heutigen Markenzeichen, den Schmetterling.

Niklas‘ Markenzeichen sind die Schmetterlinge.

Nur der Origami-Joda, eine Figur bekannt aus Star Wars, wollte damals noch nicht so recht klappen. Auf der Willofser Kirmes bekam er dann ein Bier im Gegenzug für ein Origami geschenkt. „Ich habe bemerkt, damit kann man was machen“, so der Student. Die Oberstufenzeit sollte die Zeit werden, in der er die meisten Techniken entwickelte: „Wenn mir im Unterricht langweilig war, habe ich angefangen meine Origamis zu falten. Irgendwann habe ich gemerkt, dass der ganze Tisch voller Tiere war und habe mir gedacht, dass ich es mal mit kleineren Figuren probieren sollte.“ Sein kleinstes Papierschiff in der Oberstufe sollte vier Millimeter groß werden und passt auf eine Ein-Cent Münze.

Mit Meister Joda sollte es in den Anfängen noch nich klappen.

Außerdem hat er angefangen seine bekannten Schmetterlinge so zu falten, dass man sie als Werbung nutzen konnte. Er faltete die Flügel so, dass man Ort und Datum seiner Kirmes sehen konnte und befestigte Kleber an den Figuren. „Die Leute haben sich also die Schmetterlinge an die Schulter geklebt und am Ende landeten sie dann bei ihnen zu Hause, zum Beispiel am Spiegel, und erinnerten fleißig an die Schwabenröder Kirmes.“

Mit den Origamis beim Supertalent

Niklas ist mit seinen Origamis schon weit herumgekommen. Selbst sein Studium hängt mit seiner Leidenschaft zusammen: Er studiert nämlich Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Paper Science and Technology- Biobasierte Faserwerkstoffe und Papiertechnologie. Und auch sein Auftritt im Fernsehen hat mit der japanischen Faltkunst und zukünftige Geschäftsideen zu tun. Außerdem hat er schon beim Supertalent teilgenommen – auch wenn er nicht weit gekommen ist, „Es war eine spannende Erfahrung hinter die Kulissen einer solchen Sendung zu schauen“, so Niklas.

Am Montag ist Niklas Schäfer bei ZDF Neo zu sehen

Doch wie kam es eigentlich zu einem Fernsehauftritt? „Ganz einfach“, so Niklas. „Ich habe einfach mal aus Spaß einige meiner Origamis in ein Online Aktionshaus gestellt und am nächsten Tag hatte ich plötzlich jemanden von ZDF Neo am Apparat.“ Das war Mitte Februar, am kommenden Montag ist Niklas ab 19:30 in der ZDF Neo Sendung „Viel zu bieten“ zu sehen. Was er dort anbietet (man könnte es erahnen) und wie gut er dabei abschneidet, davon kann man sich in wenigen Tagen selbst überzeugen.

Der Schwabenröder hat sich mit seinen Origamis mittlerweile selbstständig gemacht: KNicklas Origami heißt das Unternehmen.

Seit 2011 studiert Niklas Maschinenbau an der TU Darmstadt, sein Masterstudium möchte er dann komplett der Papierwissenschaft widmen. Durch sein Studium hat er schon viele Papierfabriken gesehen. In Karlsruhe in einer Fabrik für Zeitung und Kataloge hat er eine der größten und teuersten Maschinen gesehen. „Zehn Meter breit und 400 Meter lang. Das Ding kostet so viel wie ein Jumbo Jet“. Auf einer Hochschulmesse wurden interessierte Studenten dazu eingeladen sich die Fabrik anzuschauen. „Danach war mein Interesse für Papier endgültig geweckt.“

„Papier ist nicht gleich Papier.“

Zur gleichen Zeit entwickelte sich auch das Interesse des Studenten mehr aus seinen Origami zu machen: Der Student überlegte sich, wie man seine Falttiere bedrucken könnte, dass Werbung und Farben auf den entsprechenden Stellen später zu sehen sind. Mittlerweile kann Niklas seine Origami Faltformen so mit einem Illustrator anfertigen, dass er mit einem Stück bis zu vier Tiere pro Papier falten kann.

Der Besuch in der Papierfabrik überzeugte Niklas und mittlerweile hat er viele weitere Fabriken besichtigt und Exkursionen an der Uni mitgemacht. Die Papierindustrie sei klein aber vielfältig, sagt er und mit der Zeit lerne man die Gesichter alle kennen. „Viele Leute wissen gar nicht, wohinter alles die Papierindustrie steckt. Kassenzettel, Tempos, Öl- und Luftfilter für Autos.“ Auch am Institut für Papierfabrikation und mechanische Verfahrenstechnik, wo er seine Bachelor Arbeit verfasst, konnte er bereits viele Erfahrungen sammeln und die Branche kennenlernen. Auf Messen hat er seine ersten Werbe-Origamis präsentiert.

5.000 Origamis für die Schweiz

Mittlerweile kann Niklas über 50 Figuren auswendig falten, darunter auch Meister Joda und Darth Vader. Die größte Anzahl an Origami hat er für die Schweiz gefaltet: Für ein Sterne Restaurant hat der junge Student innerhalb von vier Wochen 5.000 Origami-Tauben gefaltet – egal wo er gerade unterwegs war. „Ich war immer Gesprächsthema und im Zug wurde es nicht langweilig.“

Seine kleinsten Figuren verpackt Niklas in dekorative Gläser.

Auch ZDF Neo war begeistert vom außergewöhnlichen Werdegang des Studenten, immerhin kann man die Wissenschaft des Papiers nur viermal in Deutschland studieren. Kurzerhand lud das Programm den Schwabenröder nach Köln in die Studios ein, wo die neue Show vor Live-Publikum gedreht und ein Interview geführt wurde. Vor vier Käufern musste Niklas dann seine Idee präsentieren und auch das Publikum konnte Geschäfte machen. Das Ende wollte er aber nicht verraten: „Dafür müsst ihr schon die Show am Montag schauen, um zu sehen wie das ganze ausgegangen ist.“ Dabei ist er selber sehr gespannt auf den Schnitt und das Ergebnis der Sendung. „Ich glaube aber, dass ich das Publikum ganz gut unterhalten habe“, fügt er noch mit einem Schmunzeln hinzu.

Dieses Papierschiff ist 3,5mm klein…

…hingegen ist dieses Einhorn fast einen Meter hoch.

Und wohin soll der Weg nun noch gehen? „Auf jeden Fall möchte ich noch lernen meine eigenen Figuren mit einem Programm zu kreieren und zu falten.“ Die Papierindustrie wiederrum schließt sich dem aktuellen Trend an: Bis 2030 soll der CO2 Ausstoß um die Hälfte reduziert und Papier nachhaltiger werden.

Man darf gespannt sein auf Montag und wie der Oberhesse in der Sendung abschneiden wird. Wer sich unterdessen noch weiter über Niklas und seine Figuren informieren möchte, der kann seine Facebook Seite „kNiklas Origami“ unterdessen besuchen. Neben seinen kleinen kann man dort auch seine größeren Figuren ansehen, wie ein 6,25m² großes Einhorn.

Einige Beispiel Origamis von Niklas:

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren