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Noch immer gesperrt: Altenburger Schwalmbrücke noch nicht wieder freigegeben – Wer pennt hier?Durchgang weiterhin verboten

ALTENBURG (ls). Viel hat sich in Altenburgs mittlerweile gar nicht mehr so neuen Dorfmitte getan – und gleichzeitig hat sich irgendwie auch nichts getan. Seit mehr als eineinhalb Jahren gibt es dort nämlich eine neue Brücke, die seit dem aber leider fast durchgängig gesperrt war. Nach einer kurzen Freigabe und der folgenden Sperrung sollte sie eigentlich im Frühjahr des Jahres wieder geöffnet werden. Überraschung: Noch immer ist die Brücke gesperrt.

Eigentlich könnte die Dorfmitte von Altenburg sehr schön sein. Ein neuer und moderner Multifunktionsplatz, ein bisschen Natur und natürlich die Schwalm. Direkt daneben die Schwalmbrücke, die neue Wege eröffnen sollte. Aber das ist niemals passiert: Um die Altenburger Brücke gibt es mittlerweile schon seit eineinhalb Jahren Ärger – und der will gar nicht enden.

Rückblick: Wie alles begann – oder hätte beginnen sollen

Rückblick: Mitte Dezember 2015 bekam Altenburg im Rahmen der Dorferneuerung einen Multifunktionsplatz in der Dorfmitte und eigentlich hätten sie sich auch über eine neue Verbindungsbrücke über die Schwalm freuen können, doch die wurde nicht freigegeben. Die 25 Meter lange, stählerne Brücke, die über die Schwalm hinweg die Wehrgasse mit dem Stockwiesenweg verbinden soll, kam nicht so wie bestellt. Kaum aufgestellt, ließ die Stadt das Bauwerk sperren und nahm es weder ab noch gab sie es frei. Das passierte dann im Januar 2016 – aber auch hier ohne offizielle Abnahme.

Bei der Ausschreibung der Brücke habe die Firma Laudemann aus Sontra im Werra-Meissner-Kreis das Rennen gemacht, doch die lieferte nicht wie bestellt. „Wir haben einen feuerverzinkte Brücke bestellt, bekommen haben wir ein beschichtetes Bauwerk. Das entspricht nicht dem, was wir wollten“, betonte Bürgermeister Stephan Paule bei einem Ortstermin vor der Brücke. Besonders aufgrund der Nachhaltigkeit und der Wirtschaftlichkeit habe man sich für ein verzinktes Bauwerk entschieden, dass nicht wie ein beschichtetes alle paar Jahre gesäubert und neu lackiert werden müsse. Seit dem weigere sich die Stadt Alsfeld die Brücke abzunehmen – geschweige denn sie zu bezahlen.

Brücke weiterhin nutzlos in der Mitte des Dorfes

Weder abgenommen noch freigegeben scheint die Brücke seit mehr als eineinhalb Jahren nutzlos zu sein und sorgt nicht nur für Unverständnis bei den Altenburgern, sondern für jede Menge Ärger. Ärger, der sogar zu einem Gerichtsverfahren führen könnte. „Die Firma stellt sich leider vollkommen quer und will nicht zugeben, dass da etwas falsch gelaufen ist“, erklärte Paule weiter. Man wolle das, was von der Stadt in Auftrag gegeben wurde und solange verweigere man die Abnahme weiterhin, bekräftigte der Rathauschef.

Eigentlich könnte die Dorfmitte von Altenburg ziemlich schön sein – wäre da nicht ein versperrter Weg durch die noch immer nicht freigegebene Brücke. Und das kann wohl auch noch dauern. Foto: ls

Vor mehr als einem Jahr dann der historische Moment: Die Altenburger Brücke würde für kurze Zeit freigegeben – allerdings ohne eine Abnahme der Stadt. Doch diesen Winter wurde sie erneut gesperrt und ist immer noch nicht offen – und das obwohl es bereits im Frühjahr geschehen sollte. „Wir haben von Anfang an deutlich gemacht, dass wir die Brücke so nicht abnehmen. Aus diesem Grund liegt sie immer noch in der Verantwortung der Firma, die sie zum Winter aus Sicherheitsgründen sperren ließ“, erklärte Bauamtsleiter Tobias Diehl im Gespräch.

Man habe die Firma im Winter darauf aufmerksam gemacht, dass eine Haftung im Falle eines Unfalls und auch mögliche Schäden an der Brücke mangels besserer Beschichtung im Verantwortungsgebiet der Firma legen. Noch Anfang 2016 hieß es bei der Freigabe seitens der Stadt allerdings ein Mangel gefährde nicht die Nutzung des Bauwerks. Trotzdem sperrte die Firma die Brücke und ließ sie seit dem nicht mehr öffnen. Kurz: Die Firma hat gepennt.

Alles nur noch eine Frage der Zeit – was auch sonst

Wann sie endlich freigegeben wird lege also nicht im Zuständigkeitsgebiet der Stadt. „Wir wissen nicht ob und wann die Firma vor hat die Brücke wieder freizugeben. Wir haben sie nicht gesperrt und können sie nicht öffnen. Das obliegt der Firma“, erklärte Paule dazu. Bis auf die falsche Beschichtung sei die Brücke im Übrigen völlig funktionsfähig. Sicher ist: das könnte auch noch länger dauern. Die Firma stellt sich quer, die Stadt ließ unabhängige Gutachten erstellen und jetzt bahnt sich ein Rechtsstreit an – doch auch der kann sich hinziehen. Die Stadt sehe ihre Chancen dabei allerdings gut, schließlich sei klar, dass nicht das bestellte Produkt geliefert wurde. Das aber will man seitens der Stadt.

„Es ist schade, dass die Brücke immer noch gesperrt ist wir können es leider nicht ändern. Wir können uns nur wünschen, dass die Firma endlich Einsicht zeigt und sich um das bestellte Produkt kümmert“, sagte Paule abschließend. Auch er ärgere sich über die Unannehmlichkeiten, betonte allerdings die ganzen Bauprojekte die sonst reibungslos ablaufen ohne weitere Vorkommnisse.

Wie lange die Altenburger wohl noch darauf warten müssen, bleibt offen. Bis dahin können die Bürger sicher einige Male statt der geplanten Abkürzung über die Brücke, doch den um 500 Meter längeren Weg Richtung Schlossberg nehmen und wären sicher noch vor der neuen Brücke oder eine vorläufigen Freigabe am Ziel angekommen. In Anbetracht des ganzen Ärgers doch eine deutlich angenehmere Lösung. Resignierend bleibt am Ende nur ein Gedanke: Es hätte alles so schön sein können.

12 Gedanken zu “Durchgang weiterhin verboten

  1. Brücke, Gehwege Schwabenröder Straße, Erlenteichfiasko eine Stümperei nach der anderen. Und wie ich hörte soll der nächste Schildbürgerstreich des Bauamts bereits in der „Arbeit“ sein

  2. N.Iveau Halbwissen damit kann ich leben.Die Aussage von X.Perte die Fa. Laudemann hat eine öffentliche Ausschreibung gewonnen, stimme ich zu. Was stand in der öffentliche Ausschreibung? Wenn die Ausschreibung „Wasserdicht“ist gibt es keine Probleme! Das heißt die Brücke wird abgebaut und wie auch immer verzinkt,dann wieder aufgebaut und dann bezahlt. Bei so vielen X.Perten habe ich ein gutes Gefühl!?

  3. Entschuldigung!
    So kann man verantwortungsvoll als Stadt nicht mit dieser Sache umgehen!
    Es tut mir leid, aber stödtischerseits fehlt einfach juristischer Sachverstand und Wissen,um sein Recht durchzusetzen.
    Auch der Ortsbeirat und Ortsvorsteher scheinen zu viel Rücksicht und Nachsicht mit dem Bürgermeistet und Stadtbauamt zu haben.
    Das lasche Verhalten der Stadt bei der Durchsetzung ihrer Rechte ist nicht zu begründen, außer, dass man seine juristische Unfähigkeit ein gesteht!
    Denn wenn die beauftragte Firma gegen die Auftragsvergabe verstoßen hat und die Stadt mit ihrer diesbezüglichen Feststellung richtig liegen sollte, dann hätte man schon längstens die Firma juristisch an die Wand nageln können.

  4. @N. Iveau
    ???um was geht`s, möchten Sie einen Beitrag dazu leisten???
    …ich konnte leider in Ihrem qualitativ hochwertigen Beitrag nichts finden !

  5. X. Perte da haben sie recht.Das sind „X.Perten“bei der Stadt Alsfeld. Es gibt immer zwei Seiten. Die Frage ist doch wie konnte es kommen dass eine Brücke aufgebaut wurde die nicht der angeblichen Bestellung entsprach? Haben da nicht viele versagt oder gesagt,ist mir egal. So nach den Motto, wer sich meldet oder was tut hat den „Schwarzen Peter“. Mal sehen ob die Stadt auf der Brücke hängen bleib und bezahlt? Wievielt X. Perten waren da am Werk?

  6. Unsägliches Halbwissen von Kanake und Alt. Aber Hauptsache vollmundig und in Stammtischmanier mal lospoltern.

    Danke für die klugen Worte, X. Perte.

  7. Was wurde Bestellt? Verzinkt kann vieles Bedeuten. Nur Feuerverzinkt geht eine Legierung ein und hält 100 Jahre.
    Oder war es Spritzverzinkt, Zinkbeschichtung, oder….?
    Kplt. Bauteile lassen sich bis max. 20m Länge feuerverzinken. Hat man ggf. aneinander vorbeigesprochen ?

  8. Sorry ALT und Kanake,

    aber wie naiv seid Ihr denn?

    Die Fa. Laudemann hat eine öffentliche Ausschreibung gewonnen. Das heißt: Wenn sie falsch geliefert hat, muss sie selbst auf eigene Kosten nachbessern ODER wenn sich das nicht kann, muss sie die Leiferung durch eine andere Firma aus eigener Tasche bezahlen.

    Auch wenn die Stadt als Auftraggeber noch keinen Cent bezahlt hat, muss sie das im Zweifel vor Gericht durchsetzen. Wenn sie einfach neu bestellen würde und es käme ein höherer Preis raus als bei der letzten Ausschreibung (was nach 2 Jahren wahrscheinlich ist) gingen die Mehrkosten zu Lasten der Stadt. Ganz zu Schweien von den Rückbaukosten.

    Wenn Ihr zu Hause ein Treppengeländer bestellt und die Fa. liefert falsch, Ihr lehnt dann die Abnahme bzw. den Einbau ab und die Fa. schreibt Euch ne Rechnung und droht mit Klage, dann will ich den von Euch sehen, der sofort zur nächsten Fa. rennt und ein neues bestellt, ohne abzuwarten wie der Rechtsstreit ausgeht.

  9. Für Laudemann ist das Brückchen „Peanuts“.
    Wenn die Ausschreibung wasserdicht ist, Frist setzen. Dann neue Ausschreibung, Brücke zur Abholung bereit legen. Wo ist das Problem?

  10. Das ist die Unfähigkeit pur! Was bestellt und nicht bekommen.Die Firma führt die Stadt vor. Abreißen und in die Ecke legen und dann neu bestellen.Wie lange soll das denn noch dauern?
    Wenn das so ist dass die Stadt die Brücke so nicht bestellt hat, hat sie doch alle Rechte! Oder ist da noch was? Man könnte glauben ja?

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