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Explosion in einem Steinbuch: Große Katastrophenübung für Feuerwehr und Rotes Kreuz in MückeÜber 150 Einsatzkräfte proben den Ernstfall

MÜCKE (ol). Der Katastrophenfall wurde am Mittwochabend von mehr als 150 Kräften von Feuerwehr und Deutschen Roten Kreuz im Gemeindegebiet von Mücke geprobt. Die groß angelegte Einsatzübung sah gleich drei Szenarien vor, die auf einem schweren Unwetter basierten. So sollte das Dorfgemeinschaftshaus von Merlau durch einen Blitzeinschlag lichterloh in Flammen stehen, wenige Hundert Meter entfernt sollte es durch Sturm und Blitz bei einem Sägewerk zu mehreren Zwischenfällen gekommen sein und zu guter Letzt sollte es in einem entlegenen Steinbruch eine Explosion gegeben haben.

Alle Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Mücke, die Betriebsfeuerwehr der Firma Parker, der erste Betreuungszug des Vogelsbergkreises, der zweite Sanitätszug des Vogelsbergkreises und die DRK-Rettungshundestaffel aus Nieder-Ohmen rückten mit Dutzenden Einsatzfahrzeugen zu der Übung an. Im Feuerwehrgerätehaus von Atzenhain richteten die Führungskräfte eine Einsatzleitung ein und koordinierten die Rettungs- und Löscharbeiten. Am Festplatz von Merlau richtete das DRK mit ihrem Fachdienst für Technik und Sicherheit einen Behandlungsplatz ein, insgesamt drei Zelte wurden für die Patienten in Form von Verletztendarstellern errichtet. Wie Kreisbereitschaftsleiter Ulf-Immo Bovensmann schilderte, wurde zur Aufteilung eine Sichtungsstelle aufgebaut. Jeder Patient der mit Einsatzwagen angeliefert wurde, erhielt eine Klassifizierung von schwer über mittel bis leicht verletzt. Unter den rund fünfzig DRK-Helfern befanden sich auch die Notärzte Robert Ruckelshausen, Timm Tristan Berg und Michael Grün.

Ob Unfalldarsteller oder Unfallübungspuppe – alle „Verletzten“ wurden klassifiziert. Fotos: privat

Das wohl aufwendigste Szenario bot sich den Einsatzkräften am Sägewerk in Merlau. Dort loderten an mehreren Stellen Flammen und Unfalldarsteller klemmten unter Stahlträgern oder in Höhenlagen. Zur Rettung wurden nicht nur Einsatzgeräte, sondern auch pure Muskelkraft verwendet. Reichlich Know-How war bei der Bekämpfung eines Garagenbrandes auf dem Gelände gefragt. Mit Plasmaschneider, Trennschleifer und Schneidbrenner mussten sich die Feuerwehrleute zuerst einen Zugang verschaffen. In der Folge löschte ein Atemschutzgrupp die Flammen mit einem Strahlrohr ab und rettete ein Brandopfer. Bei den beiden anderen Szenarien mussten unter anderem ein brennendes Autos gelöscht, Verletztendarsteller über Steckleitern gerettet und vermisste Personen mit Rettungshunden gesucht werden.

Echter Einsatz mitten in der Übung

Mitten im Geschehen wurden die Feuerwehrleute zu einem echten Einsatz alarmiert, so war es im Ortsgebiet von Bernsfeld zu einer heftigen Rauchentwicklung gekommen. Der Alarm entpuppte sich nach kurzer Zeit als Fehleinsatz, es war lediglich ein größeres Grillfeuer. Dem entgegen mussten die Brandschützer vor der Übung zu einem Küchenbrand am Kirchberg in Ober-Ohmen anrücken. Dort war eine Mahlzeit auf dem Herd in Brand geraten und griff auf das Mobiliar über. Ein Feuerwehrtrupp konnte die Flammen unter Atemschutz schnell löschen und den Brandrauch mit einem Belüftungsgerät entfernen. Vorsorglich kam ein Hausbewohner mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Im Einsatz waren Feuerwehrleute aus Nieder-Ohmen, Ober-Ohmen und Ruppertenrod.

Da sprühten auch mal die Funken.

Bürgermeister Matthias Weitzel verfolgte die gut vierstündige Übung an allen Orten. Er zeigte sich vom Engagement und der Leistungsbereitschaft der ehrenamtlichen Einsatzkräfte beeindruckt. Wie er schilderte, wurde die jährliche Jahreshauptversammlung von der jährlichen Großübung getrennt und so die Attraktivität beider Veranstaltungen gesteigert.

Weitere Eindrücke der Übung:

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