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Witzige Überraschung zum Schluss: Eine Zugabe im BademantelDie Dirk Lindemann BigBand präsentiert Udo Jürgens

Schwalmstadt (jw). Die Dirk Lindemann BigBand begeisterte am Samstagabend in der Festhalle in Treysa ihre 450 Zuschauer mit Songs von Udo Jürgens. Es wurde geklatscht, gesungen und beim großen Finale hielt es niemanden mehr auf den Stühlen.

Mit roten Rosen war die Bühne der Treysaer Festhalle geschmückt – den Lieblingsblumen von Udo Jürgens, wie der Sänger, Pianist und Initiator der Veranstaltung sowie Gründer der Band, die seinen Namen trägt, später erklärte. Dirk Lindemann ist eingefleischter Udo Jürgens-Fan, seit er erfahren hat, dass die Titelmelodie zur Cartoon-Serie Tom & Jerry aus dessen Feder stammte. Mit der Gründung der Dirk Lindemann BigBand und einem Konzert mit den Songs seines großen Idols verwirklichte der Lokalmatador einen lang gehegten Traum, den er sich noch vor seinem 40. Geburtstag habe erfüllen wollen.

Imposant begann die Band den Abend mit einer Ouvertüre, einem Medley aus beliebten Jürgens-Melodien, die die Zuschauer sofort in die richtige Stimmung versetzte und zum Klatschen verleitete. Mit dem imposanten Werk 5 Minuten vor 12, einem siebenminütigen Stück, das vom raffiniert gesetzten Piano über ein eher rockiges Gitarrensolo bis hin zu einem klangvollen Bläsersatz mit vielfältigen musikalischen Facetten spielt, bewiesen die zwölf Musiker, dass Udo Jürgens Werk mehr beinhaltet, als man gemeinhin kennt. Doch auch Altbekanntes wie 17 Jahr, blondes Haar oder Liebe ohne Leiden wurde dem Zuhörer geboten. Udo Jürgens habe eine Vorliebe für Duette gehabt, erklärte Lindemann, der mit den Damen seines Backup-Chores ebenfalls je ein Duett präsentierte.

Nach der Pause mit besonderen Highlights zum Schluss

Nach der Pause fanden sich die Musiker wieder auf der Bühne ein und boten einen schwungvollen bis besinnlichen zweiten Teil. Eine Fanfare ließ auch den letzten Zuschauer wissen, dass es weiterging. Titel wie Tanz auf dem Vulkan oder Schöne Grüße aus der Hölle machten deutlich, dass Udo Jürgens Texte sich auch um gesellschaftskritische Themen drehen. In einem fulminanten Finale reihte sich Hit an Hit: Merci Cherie, Ich war noch niemals in New York mit besonderem Bonbon New York New York in der Mitte, Mit 66 Jahren, Griechischer Wein, Aber bitte mit Sahne – spätestens beim letzten Titel hielt es die Zuschauer nicht mehr auf ihren Stühlen, es wurde mitgesungen und geklatscht.

Als Zugabe spielte die Band eines von Lindemanns Lieblingsstücken, wie er erklärte: Zehn nach elf, ein Song, der das Gefühl des Musikers nach der großen Show beschreibt. Mit Ein ehrenwertes Haus verabschiedeten sich die zwölf Künstler von ihrem Publikum: Während Udo Jürgens seine Zugabe immer im Bademantel gegeben hat, drehte die Dirk Lindemann BigBand den Spieß um: Alle Musiker außer dem Kopf der Band selbst traten im Bademantel auf.

Die Dirk Lindemann BigBand sei, so erklärte ihr Gründer und Namensgeber, etwas ganz Besonderes für ihn, da ihn mit jedem der Musiker eine teilweise lange Geschichte verbinde, angefangen beim Kinder- und Schülerchor Ottrau, wie auch Keyboarder Sören Flimm noch einmal erläuterte, bis hin zu jüngeren Projekten mit beispielsweise Saxofonist Peter Sagurna, mit dem Lindemann auf Tour mit den Stars der Volksmusik war. Doch auch für die Zukunft habe Lindemann große Visionen mit der Band: Abende mit den Songs von Michael Bublé oder das Thema Filmmusik würden ihn besonders reizen. Dem Publikum bleibt also ein Abend voll toller Musik in schöner Erinnerung – und die Hoffnung, bald noch viel von der Dirk Lindemann BigBand hören zu dürfen.

Weitere Eindrücke der Dirk Lindemann BigBand mit Bildern von Johannes Greb:

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