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„Hochprofessionell und mit viel Einfühlungsvermögen – ohne gute Pflegefachkräfte ist keine gute Pflege möglich“Landrat Görig mittendrin: Ein Tag als Pflegehelfer

LAUTERBACH (ol). Diesmal war es ein Tag als Pflegehelfer, der vor Manfred Görig stand. Laut Pressemitteilung des Vogelsbergkreises, konnte Landrat Göring einen ganzen Tag im AWO Sozialzentrum Lauterbach begleiten und dabei seine ganz persönlichen Eindrücke vom Pflegealltag gewinnen.

Sein Tag begann mit dem morgendlichen Frühstück in einer Wohngruppe, verlief über eine Hospitation im Ambulanten Dienst mit Hausbesuchen. Einen Abstecher in die Tagespflege bis zur Mittagessenausgabe im Speisesaal war ebenfalls Teil der Tagesplanung, bis es zum Abschlussgespräch des Managements ging. Landrat Görig zog ein klares Fazit: „Hier wird hoch professionell gearbeitet, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr freundlich und sympathisch – ich habe gesehen und erlebt, wie viel Einfühlungsvermögen für diese Arbeit unabdingbar ist. Ohne gute Pflegefachkräfte ist keine gute Pflege möglich.“

Der Tag beginnt: Hygiene ist das A und O

Pflegedienstleiterin Sylvia Motz-Sattler und Betriebsleiterin Carola Strecker nahmen den Tagespraktikanten in Empfang und gaben ihm eine kurze Einweisung. Der Tag begann mit dem Einkleiden und einer gründlichen Händedesinfektion. Um kurz nach acht Uhr ging es dann in den „Wohnbereich Rose“, einer Wohngruppe mit 37 Bewohnerinnen und Bewohnern. Dort hatten sich ein Großteil schon zum gemeinsamen Frühstück versammelt. Wohnbereichsleiterin Diana Richhardt erläuterte die Tagesroutine, die viel mit den Mahlzeiten zu tun habe, „sie geben dem Tag eine Struktur“.

Fünf Pflegemitarbeiterinnen und eine Hauswirtschafterin sind es in dieser Wohngruppe, die morgens um kurz nach sechs ihren Dienst beginnen. Sie helfen beim Waschen, Duschen oder Baden und Ankleiden, reichen Medikamente und dann geht es – soweit das möglich ist und sie mobil sind – zum Frühstück in den Gemeinschaftsraum oder den Speisesaal. „Zehn unserer Wohngruppenmitglieder benötigen Unterstützung und wir müssen das Essen anreichen“, sagte Diana Richhardt und zeigte dem Praktikanten Görig, wie er mithelfen kann.

Ganz wichtig: Eine gründliche Händedesinfektion bevor es ans Frühstück-Anreichen geht. Pflegedienstleiterin Sylvia Motz-Sattler und Betriebsleiterin Carola Strecker (v. l.) zeigen wie es richtig gemacht wird. Alle Fotos: Gaby Richter

Das Frühstück: Mit Hilfe in den Tag

Es standen die Lieblingsfrühstücke bereit und die Pflegerinnen hatten alle Hände voll zu tun, um bei der wichtigsten Mahlzeit des Tages zu assistieren. Görig reichte Maria Kraft ihr Nutellabrot und den Kaffee an, während Kolleginnen an den Frühstückstischen für die gewünschten Aufstriche und Getränke sorgten und mit den Frühstückern plauderten. „Es kann schon mal 20 Minuten und länger dauern, bis jemand sein Brot gegessen und dazu genügend getrunken hat“, sagte Pflegedienstleiterin Sylvia Motz-Sattler, „aber das Zeitnehmen beim Essen ist uns sehr wichtig, weil wir dadurch vermeiden, dass Bewohner mit einer Sonde ernährt werden müssen.“

Insgesamt 122 stationäre Pflegeplätze gibt es im AWO Sozialzentrum, davon 19 in Doppelzimmern, die im Jahresdurchschnitt zu 96 Prozent belegt sind. Daneben gibt es aber auch die Tagespflege mit 14 Plätzen und betreutes Wohnen in neun Apartments und acht Wohnungen. Einige Bewohner wechseln über die Jahre durch die Betreuungsformen, erklärt die Pflegedienstleiterin. „Oft ist es am Anfang die Tagespflege, auch Frau Kraft kam zu Beginn an mehreren Tagen in der Woche her. Im Laufe der Zeit kommt dann vielleicht das betreute Wohnen in Frage, am Ende dann erst die stationäre Pflege“, beschrieb sie weiter. Die verschiedenen Angebotsformen ermöglichen es, so lange wie möglich selbstständig leben zu können.

Im Frühstücksraum treffen sich morgens die Bewohnerinnen und Bewohner des „Wohnbereich Rose“, einige sind auf Hilfe angewiesen. Tagespraktikant Manfred Görig reicht Maria Kraft ihr Nutellabrot an.

Hausbesuche: Betreuung in den eigenen vier Wänden

Nach dem Frühstück standen Hausbesuche auf dem Plan. Tagespraktikant Görig begleitete Marco Krohn, Pflegedienstleiter Ambulante Pflege, zu vier Hausbesuchen im Lauterbacher Stadtgebiet. Rund 90 Menschen werden von der Sozialstation ambulant von 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. „Die Gespräche mit den pflegebedürftigen Bewohnern, den Mitarbeitern und dem Leitungsteam waren sehr aufschlussreich für mich“, erklärte Landrat Görig abschließend, „gerade im Hinblick auf die Diskussion um die Situation in der Pflege und um die anstehenden Änderungen in der Pflegeausbildung.“

Durchgängig stoße die Generalisierung der Ausbildung auf Befürchtungen wie die, dass Quereinsteiger nicht mehr zur Altenpflege fänden, „wir müssen aufpassen, dass wir diese potenziellen Pflegekräfte nicht verlieren“.

Wohnbereichsleiterin Diana Richhardt erklärt den Bildschirm mit Touch-Funktion, an dem die pflegerischen Maßnahmen dokumentiert werden

Landrat Görig als Pflegehelfer: Ein Ende mit Sport

Am späten Vormittag hieß es aktiv werden und ganz nach den individuellen Möglichkeiten in Bewegung kommen – Sitztanz und Bewegungsübungen stehen regelmäßig auf der Tagesordnung „Ich kann das nicht,“ sagte Frau Sukdolak, „ich bin doch schon 100 Jahre alt!“ – „Jetzt kokettiert sie wieder,“ meinte eine andere Dame aus der Runde, „schließlich ist sie schon 105!“

Bewegung ist wichtig – auch im alter Foto: Carola Strecker

4 Gedanken zu “Landrat Görig mittendrin: Ein Tag als Pflegehelfer

  1. Herr Kan… äh Herr Hartm… wieder aktiv.
    Obwohl er sich eigentlich zurück ziehen wollte …
    Und gleich mal mit -2 (minus) das Daumenvoting manipuliert.

  2. Das wäre mir als Politiker selbst zu peinlich immer wieder vor den Wahlen solche Aktionen zu machen. Die halten die Bevölkerung sowieso für dumm.

  3. Das ist ja ein Affentheater zuerst als Tierpfleger zuletzt als Altenpfleger das darf doch nicht wahr sein. Was sind das für Berater. Alleine der Wahltermin zum Landrat ist eine Fehlentscheidung.
    Dass ein Herr Schulz ( Schreihals ohne Substanz ) verpufft war vorauszusehen.. Als dann noch Herr Schröder und Hartz (4) sich gemeldet haben war die Wahl in NRW verloren. Die Bundestagswahl ist für SPD, Grüne und Linke schon verloren weil sie die katastrophale Entscheidung 2015 von Frau Merkel negiert haben und nicht in der Lage waren die Kriminalität in Deutschland beim Namen zu nennen. Nach einem Fernsehauftritt von Frau Roth (Grüne) war mir klar die Grünen werden verschwinden. Die Grünen und Linken sind satt und denken nicht mehr an die Sicherheit der einheimischen Bevölkerung. Diese Auftritte Herr Landrat nutzen nichts. Warum immer nur vor einer Wahl ???

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