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Gemeinsame Atemschutzausbildung der Schwalmtaler FeuerwehrleuteNovum in der Geschichte der Schwalmtaler Feuerwehr

SCHWALMTAL (ol). Ein Novum in der Geschichte der Schwalmtaler Feuerwehr gibt es derzeit in der Atemschutzausbildung. Die gut 30 Atemschutzgeräteträger aus den Schwalmtaler Ortsteilfeuerwehren haben erstmals bei einer gemeinsamen Übung Ihre Fertigkeiten geübt und verbessert.

Ohne Atemschutz ist die Rettung von Menschen und Tieren sowie die Brandbekämpfung innerhalb von Gebäuden nicht möglich. Auch bei Bränden außerhalb von Gebäuden muss in vielen Fällen aufgrund des Vorhandenseins von Atemgiften im Brandrauch ein Atemschutzgerät getragen werden. Gleichzeitig werden hohe Anforderungen an die Aus- und Fortbildung der Atemschutzgeräteträger gestellt, berichtete der Pressesprecher der Schwalmtaler Feuerwehr Timo Georg.

Neben dem 35-stündigen Atemschutzlehrgang an der Landesfeuerwehrschule müssen sich Atemschutzgeräteträger spätestens alle drei Jahre einer arbeitsmedizinischen Untersuchung unterziehen und dabei die eigene körperliche Fitness unter Beweis stellen. Darüber hinaus müssen die so qualifizierten Feuerwehrleute einmal jährlich einen Fitnessparcours unter Atemschutz durchlaufen, der sich in der Feuerwache Alsfeld befindet. Und als wäre dies nicht schon genug, ist zusätzlich noch einmal im Jahr an einer theoretischen Unterweisung und einer praktischen Übung unter Einsatzbedingungen am Standort teilzunehmen. Letzteres war nun Gegenstand der gemeinsamen Ausbildungsveranstaltung.

Am Freitagabend trafen sich die Atemschutzgeräteträger zu Teil 1 der Fortbildungsveranstaltung unter Leitung von Timo Georg, der vor seiner Tätigkeit als Bürgermeister selbst mehrere Jahre ehrenamtlicher Kreisbrandmeister und Kreisausbilder des Vogelsbergkreises war und berufsbedingt bei einer größeren Feuerwehr viel praktische Erfahrung im Bereich Atemschutz sammeln konnte. Im Vordergrund habe dabei der fachliche Austausch zwischen den Atemschutzgeräteträgern in Form einer moderierten Diskussion gestanden. Darüber hinaus seien unter anderem Einsatzgrundsätze, Entrauchung von Gebäuden mittels Belüfter, Atemschutzüberwachung und -dokumentation, Absuchen von verrauchten Gebäuden, Einsätze mit Auftreten von Kohlenmonoxid, Rauchgasdurchzündung sogenannte Flashover vermittelt worden.

Am Samstagnachmittag sei mit den ersten 14 Atemschutzgeräteträgern die praktische Ausbildung in der leerstehenden Wohnung des DGH Hergersdorf absolviert worden. Das Ausbilderteam – bestehend aus Heiko Steuernagel, Thomas Wenzl, Gerhard Georg, Heiko Peppler und Timo Georg – habe mit den Teilnehmern einige Szenarien innerhalb der Wohnung geübt. Dabei habe das Absuchen der Wohnung zur Menschenrettung im Vordergrund gestanden. Mittels einer Nebelmaschine sei die Wohnung komplett verraucht worden, was ein recht realistisches Absuchen der Räume ermöglichte. Die Einsatzkräfte hatten auch die Möglichkeit mit gefüllten Schläuchen in der Wohnung vorzugehen, ohne allerdings Wasser abzugeben, berichtete Georg. Dabei sei den Einsatzkräften bewusst vor Augen geführt worden, welches Gewicht wassergefüllte Schläuche haben, die im Einsatzfall mitzuführen sind. Auch die Entrauchung der Wohnung mittels eines Druckbelüftungsgerätes sei geübt worden. Dabei sei es gelungen, sämtlichen Rauch in kürzester Zeit aus der Wohnung hinaus zu blasen.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Ausbildung sehr hilfreich war, um die theoretischen und praktischen Kenntnisse aufzufrischen und zu verbessern, so Georg abschließend.

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