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Puls of Europe-Kundgebung mit Fokus auf die Frankreichwahlen„L’Europe aime la France – Europa liebt Frankreich“

REGION (ol). Die bereits 7. Fuldaer „Pulse of Europe“-Kundgebung hat am Sonntag nicht nur im Zeichen eines vereinigten Europas gestanden, sondern richtete den Fokus besonders auf die Wahlen in Frankreich und nutzte die Gelegenheit, um herzliche Grüße an das Nachbarland zu schicken.

Die französischen Bürger haben am Sonntag im ersten Wahlgang über ihren neuen Präsidenten entschieden. Ein proeuropäisches Wahlergebnis ist für ein freies, demokratisches Europa von entscheidender Bedeutung, damit die Freiheit und der Frieden in Europa nicht auf dem Spiel stehen, teilten die „Puls of Europe“-Veranstalter in einer Pressemeldung mit.

Am Sonntag seien wieder Hunderte zur Kundgebung der Europa-Aktivisten „Pulse of Europe“ auf den Fuldaer Universitätsplatz gekommen. „Pulse of Europe“ ist eine proeuropäische Bürgerbewegung, die mittlerweile in 16 europäischen Ländern aktiv ist, deutschlandweit in 80 Städten. Jeden Sonntag um 14 Uhr gehen die Europa-Aktivisten auf die Straße, um für den Erhalt der Europäischen Union und ihrer Errungenschaften zu demonstrieren.

Marie-Luise Reinhard habe die Veranstaltung mit Liedern der französischen Komponisten Fauré, Offenbach sowie Satie untermalt und das Publikum dabei mit ihrem gesanglichen und schauspielerischem Talent begeistert. Sie habe ihre Lieder auch in Anspielung an die Politik als Welttheater präsentiert.

Monika Ebertowski, Leiterin der Kunststation Kleinsassen, habe insbesondere über die kulturellen Errungenschaften des vereinigten Europas gesprochen. Die EU stärke neben den wirtschaftlichen Aspekten auch die Zusammenarbeit auf der kulturellen Ebene: Programme wie Comenius für Schulen, Erasmus für Hochschulen oder Sokrates für Lebenslanges Lernen hätten internationale Begegnungen und Erfahrungen ermöglicht. Persönliche Begegnungen bauten Vorurteile und Stereotype ab: „Wir sehen den Menschen und differenzieren, schätzen die Unterschiede und erleben den Kontakt als bereichernd“ so Ebertowski. Diese offene und wertschätzende Haltung, so Ebertowski, sei für das Miteinander in unserer Gesellschaft heute sehr wichtig. Das Motto der EU dazu heißt: In Vielfalt vereint. Das gemeinsame kulturelle Erbe Europas zu bewahren gehöre ebenso zum Selbstverständnis der EU. Auch für interkulturelle Kunstprojekte spiele die EU eine große Rolle, da internationale Kunstbegegnungen einfacher zu planen und zu realisieren sind und auch finanziell unterstützt werden.

Zwei Teilnehmer hätten an diesem Sonntag das „offene Mikrofon“ genutzt, num ihre Botschaft zu überbringen. Jule Gensler, eine 18-jährige Schülerin aus der Rhön, habe an alle Bürger appelliert, politisch Verantwortung zu übernehmen, denn Demokratie könne nur gelingen, wenn wir uns alle einbringen, und zitierte Gustav Stresemann: „Wir brauchen Mut zur Verantwortung“. Vor allem junge Menschen sollten sich über die Konsequenzen von politischen Entscheidungen bewusst sein, da sie diese in der Zukunft tragen müssten. Schließlich habe sie in ihrem Statement deutlich gemacht, dass unsere global-vernetzte Welt, Weltoffenheit, differenziertes Denken, Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung benötigt, weil mit einer einseitig-nationalistischen Haltung die heutigen Herausforderungen in der Welt nicht zu lösen seien. Als zweiter Redner habe Walter Moritz von französischen Begegnungen aus seiner Jugend erzählt.

Bevor die Kundgebung mit Musik und der obligatorischen Menschenkette zu Ende ging, symbolisierten die Teilnehmer durch eine blau-weiß-rote Aufstellung die französische Tricolore, um herzliche Grüße an Frankreich zu schicken:  L’Europe aime la France – Europa liebt Frankreich“. Ein Foto dieser „Liebesbekundung“ sei in das Pulse of Europe-Netzwerk an unsere französischen Nachbarn geschickt worden.

Die Pulse of Europe-Kundgebungen werden noch bis zur Stichwahl in Frankreich am 7. Mai wöchentlich stattfinden und danach bis zur Bundestagswahl im September immer am ersten Sonntag im Monat.

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