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VR Bank Hessenland erschließt mit der Wigbert Hill GmbH ein weiteres GeschäftsfeldStrategische Partnerschaft zwischen VR Bank und Hill

ALSFELD (cdl). Nun ist es auch ganz offiziell. Die VR Bank Hessenland und der ehemalige Hessenhallen Geschäftsführer Wigbert Hill haben gemeinsam die Wigbert Hill GmbH gegründet. Das Vorhaben soll der Bank helfen, besser mit den Niedrigzinsen klarzukommen. 

Dass die Bank in Zeiten der Nullzinspolitik verstärkt ins Immobilien Geschäft einsteigen will, hatte Vorstandsvorsitzender Helmut Euler bereits auf der Jahresbilanzpressekonferenz im Februar angekündigt. Ebenso war Oberhessen-live nach intensiven Recherchen über das Bücking-Gelände bereits der Zusammenschluss zwischen Wigbert Hill und der VR Bank bekannt geworden, was wir auch berichteten. Heute ist im Rahmen einer Pressekonferenz die Gründung der Wigbert Hill GmbH offiziell verkündet worden.

Für die Bank eine logische Konsequenz das Immobiliengeschäft künftig ganzheitlich zu betreiben. Denn den An- und Verkauf von Immobilien hat das Unternehmen schon lange Zeit in Zusammenarbeit mit „MSI Mike Schneider Immobilien“ angeboten. „Mit der Hausverwaltung fügen wir nun einen weiteren wichtigen Baustein dazu“, so Euler.

In den nächsten fünf Jahren rechne die Bank mit 20 Prozent weniger Zinserträgen. Daher habe man im letzten Dezember intensiv über das Erschließen neuer Geschäftsfelder beraten und sei so auch auf die Hausverwaltung gekommen. Den Ausgleich zum Wegbrechen der Zinserträge werde man damit nicht schaffen, aber man könne dem entgegenwirken. Nach der Finanzmarktkrise habe der Gesetzgeber gesagt, dass Banken mehr Eigenkapital aufbauen müssen. Hinzu komme die EZB-Politik von Mario Draghi, die die Bankenwelt radikal verändert habe. Daher sei die Bank gezwungen neue Wege zu gehen und nehme die Herausforderung gerne an, erklärte Euler vorab.

Pünktlich zu Beginn der Bausaison 2017 gehe man gemeinsam an den Start und wolle die Mitglieder der Genossenschaftsbank und die Kunden über die neue Dienstleistung informieren. Die Bank bringe ihre eigenen vermieteten Immobilien auch in das neue Unternehmen mit ein. Ebenso wolle man auf der Vertreterversammlung am 23. Mai über die neuen Felder sprechen und auch eine Satzungsänderung einleiten. Man seit fest davon überzeugt, dass die Vertreter die Ideen und neuen Konzepte unterstützen werden.

Lange Erfahrung von Hill und großer Kundenstamm der Bank wachsen zusammen

Hill habe bereits seit 20 Jahren nebenberuflich Dienstleistungen rund um die Hausverwaltung angeboten und sich in dieser Zeit einen guten Ruf erworben. „Ich bin in einem Alter, in dem man sich fragt, wie es mit dem, was man aufgebaut hat, weitergehen wird. Deshalb traf es sich gut, dass Helmut Euler und ich auf dieses Thema zu sprechen kamen“, erzählte Hill. Dabei wollen die beiden neuen Vertragspartner gegenseitig voneinander profitieren. Hill bringe mit seinem Team umfangreiche Erfahrungen ein und die Bank sei mit ihren 72.000 Kunden in der Region gut vernetzt. Unter den Kunden befänden sich schließlich viele Immobilienbesitzer, die eine Hausverwaltung benötigten.

„Es ist kein Geheimnis, dass wir derzeit in etwa 500 Einheiten verwalten“, so Wigbert Hill. Dabei habe man Hausverwaltungen in Stadtallendorf, Marburg, Darmstadt, Ziegenhain und sogar in München. „Immobilienverwaltung ist Vertrauenssache“, ergänzte Hill. Daher sei man bisher nicht so in der Öffentlichkeit gegangen. Schwerpunktmäßig würden Eigentümergemeinschaften verwaltet. Für die Kunden des Geldinstituts stehe ab sofort eine weitere Dienstleistung zur Verfügung. Immobilienbesitzer hätten jetzt die Möglichkeit in jeder Geschäftsstelle, bei allen Beratern oder über das Kundencenter eine Zusammenarbeit mit der neuen Hausverwaltung zu erfragen.

Für die bisherigen Kunden von Hill ändere sich nichts. Die bekannten Ansprechpartner würden weiterhin zur Verfügung stehen. Außerdem liege die Geschäftsführung weiterhin in den Händen von Hill. Einzige Neuerung sei, dass sein Schwiegersohn Kai Herch zweiter Geschäftsführer werde. Damit wolle Hill in den kommenden Jahren einen gleitenden Übergang gewährleisten. Herch selbst sei seit vielen Jahren dabei und daher den bisherigen Kunden bestens bekannt. „Die GmbH ist seit gestern im Handelsregister eingetragen“, so Herch. Zuvor sei das Unternehmen als Einzelunternehmen geführt worden. Von der neuen Partnerschaft unter dem Dach der VR Bank versprechen sich beide Partner einige Vorteile. Seinen Sitz wird die Hausverwaltung weiterhin in Ohmes haben und von dort aus das operative Geschäft leiten.

Noch keine konkreten Entwicklungspläne für das Bücking-Gelände

Eine Mögliche Verbindung der neuen Hausverwaltung mit dem Interesse der Bank, auf dem Bücking-Gelände Wohnungen zu bauen, wies Euler zurück. „Wir sind in Gesprächen mit den Eigentümern des Bücking-Geländes und wollen es kaufen. Das stimmt“, sagte Euler. Das Interesse sei da, aber man sei noch kein Eigentümer. „Wer nicht Eigentümer ist, kann keine Wohnungen bauen.“ Die neu gegründete Hausverwaltung und das Interesse der Bank am dem Bücking-Areal hätten „Null Komma Null“ miteinander zu tun.

Man sei jedoch der festen Überzeugung, dass man aus so einem großen Areal mit etwa 22.000 Quadratmetern in einer guten Lage etwas entwickeln könnne. Man habe genug Kapital um das in Ruhe in enger Absprache mit der Stadt anzugehen. „Wir wollen gemeinsam mit den verantwortlichen der Stadt gute Ideen entwickeln“, so Euler. Was das genau sein werde, wisse man aber noch nicht.

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