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Die Krankenkassen wollen die Kosten der Behandlung nicht übernehmen - TV Angersbach und 'Angersbach Aktiv' bitten um SpendenAngersbacher Vereine rufen zur Hilfe für Fredy Stein auf

ANGERSBACH (cdl). Der Sport bestimmte viele Jahre das Leben von Fredy Stein aus Angersbach. Er spielte Handball, Tennis und machte Kraft und Ausdauersport. Darüber hinaus trainierte er die Handballerinnen des TV Angersbach und war Jugendtrainer der Tennis Abteilung. Doch dann der Schock: Stein erkrankte schwer und die Krankenkassen waren nicht bereit die Behandlungskosten zu übernehmen.

Als aktives und sehr beliebtes Mitglied beim TV Angersbach wurde der Verein auf das Schicksal von Stein aufmerksam und beschloss zu helfen. Gemeinsam mit dem Verein ‚Angersbach Aktiv‘ wurde vor Kurzem ein Spendenaufruf gestartet. Der Vorsitzende des TV Angersbach Karsten Ittmann erzählt, wie es dazu kam. Vor etwa eineinhalb Jahren habe Fredy Stein die niederschmetternde Diagnose ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) bekommen. Eine unheilbare Erkrankung des Zentralen Nervensystems. Einige Ärzte hätten ihn daraufhin schon abgeschrieben. In den Jahren zuvor habe sich sein Zustand langsam verschlechtert und es habe lange Zeit gedauert, bis er überhaupt die Diagnose bekommen habe.

Zu Beginn habe er lediglich Schmerzen im Bein gehabt und es dann immer mehr nachgezogen. Nach und nach habe die Krankheit auf immer mehr Teile seines Körpers übergegriffen, sodass der Alleinlebende sich schließlich selbst nicht mehr versorgen konnte. Er kam nach Bad Salzschlirf in die Kurpark Residenz und war fortan an den Rollstuhl gefesselt. Als die Krankheit immer schlimmer wurde, sei auch die Sprachmuskulatur angegriffen worden und Fredy habe kaum noch sprechen können.

Engster Freundeskreis sorgte für ein kleines Wunder

Doch dann sei dank seinen Freunden so etwas wie ein Wunder geschehen. Sie hatten ihren Freund nicht aufgeben wollen und hätten den Spezialisten Dr. med. Richard Straube in Regensburg ausfindig gemacht. Dieser habe bei Stein eine massive Schwermetallvergiftung sowie eine Borreliose festgestellt. Durch zwei Blutwäschen (Apheresen) habe sich sein Gesundheitszustand massiv verbessert. Jetzt könne Fredy Stein wieder normal sprechen und sich auch deutlich besser bewegen. Die Krux bei der Sache sei jedoch, dass eine Blutwäsche circa 2500 Euro koste und die Krankenkasse die Kosten nicht übernehmen wolle, weil ein Behandlungserfolg durch diese Methode nicht nachgewiesen sei. „Das ist ein Skandal“, so Ittmann.

Steins Freunde seien dann an den TV Angersbach herangetreten und hätten Ittmann den Verlauf ausführlich geschildert. Da sei ihm sofort klar gewesen, dass man etwas unternehmen müsse. Daraufhin habe er sich mit Heike Leitsch, der ersten Vorsitzenden von ‚Angersbach Aktiv‘ zusammengeschlossen. Zufälligerweise sei Leitsch gemeinsam mit Fredy Stein in die Schule gegangen und habe sofort Unterstützung zugesagt.

Ein Spendenaufruf, der bereits die Leidensgeschichte von Fredy Stein erzählen soll

Somit kam es zur Idee einen Spendenaufruf zu starten, denn nach Aussage des Regensburger Mediziner benötigte Stein noch in etwa acht Blutwäschen. „Wir lassen nichts unversucht, um Fredy zu helfen“, gibt sich Ittmann kämpferisch. Darüber hinaus schreibe man Stiftungen an und versuche dort weiteres dringend benötigtes Geld zu bekommen. Über Fredy weiß Ittmann nur Gutes zu berichten. Er sei immer ein herzensguter Mensch gewesen. „Auf ihn war immer Verlass“, so Ittmann. Da könne man auch gerne bei den Jugendlichen, die Stein trainiert habe nachfragen. Auch schon vor seiner Krankheit habe es der Vater zweier Kinder nicht immer leicht gehabt und einige Schicksalsschläge verkraften müssen.

Aber auch andere Formen von Hilfe gäben Fredy jede Menge Auftrieb und Motivation. Er bekomme viel Besuch und viele Leute würden sich für Fahrdienste nach Regensburg anbieten. Wieder andere würden die Fahrzeuge für den Transport stellen. Fredy selbst sage, dass ihn die große Anteilnahme an seinem Schicksal unheimlich aufbaue und ihm Auftrieb gebe. Außerdem habe Fredy darum gebeten, das kürzlich aufgenommene Bild von ihm im Rollstuhl zu zeigen. Darauf sei zu sehen, dass es ihm gerade deutlich besser gehe.

Ittmann ist davon überzeugt, dass Menschen mehr über den Hintergrund einer Person und seinem Leidensweg erfahren möchten, wenn man einen Spendenaufruf startet. „Deshalb ist unser Spendenaufruf auch so ausführlich ausgefallen„, berichtet Ittmann. Jedoch wolle man gerne noch deutlich mehr erzählen, wenn sich die Menschen dafür interessieren. Am kommenden Sonntag ist Ittmann auf der Messe Wartenberg von 13 bis 15 Uhr am Stand von ‚Angersbach Aktiv‘ um im persönlichen Gespräch mit Messebesuchern über das Schicksal von Stein zu informieren. „Wir haben Flyer und Aufsteller drucken lassen und werden auch weiterhin nichts unversucht lassen“, kündigt Ittmann abschließend an.

Spendenkonto bei der Sparkasse Oberhessen:
„Spendenkonto Fredy Stein“

IBAN: DE 82 5185 0079 1244 4308 01

BIC: HELADEF1FRI

4 Gedanken zu “Angersbacher Vereine rufen zur Hilfe für Fredy Stein auf

  1. Es ist wirklich eine Schande, dass bei steigenden Sozialabgaben sich schwerkranke Menschen ihre Behandlung erbetteln müssen. Krankenkassen vor Ort sind nicht mehr für die Patienten erreichbar, es müssen immer mehr Zuzahlungen geleistet werden, und Termine werden oft erst nach Monaten vergeben. Dass Banker nur auf Gewinn aus sind, das dürfte allgemein bekannt sein, dass die Medizin aber nur noch eine reine Abzockerei für gut gefüllte Geldbeutel ist, daran hat die Politik ein erhebliches Mass an Schuld. Sinnlose Op werden bezahlt, aber notwendige Hilfen verweigert. Das fängt schon mit der Gesundheitspolitik vor Ort an. Viel Glück Fredy Stein bei Ihrer Behandlung.

  2. Katja wo leben sie? Ich verbiete mir dass Sie die Fakten so verdrehen und mich in eine Ecke stellen. Dass Milliarden ausgeben werden ist Fakt. Hier geht es um Peanuts um einen Menschen zu Helfen. Was muss er tun? Betteln oder sich durch alle alle Instanzen klagen.Wo leben wir? Dieser Kommentar ist so was von „links“! Sachlich falsch warum? Das immer gefühlte ist Wirklichkeit.Ohne Kommentar.

  3. @Marta: ERBÄRMLICH UND UNTER ALLER SAU! Die Krankheit dieses Mannes für hetzerische Scheißhausparolen zu missbrauchen, die noch dazu schlichtweg sachlich falsch sind!

  4. Das ist aus Deutschland geworden!! Milliarden um Deutschland unsicherer zu machen aber kein Geld für Fredy Stein. Am besten Status ändern. Gute Besserung.

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