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Welche Medien und Sozialen Netzwerke Jugendliche bevorzugt nutzenEmotionale Beziehung zum Smartphone

Orientierungslos und anonym – so wird unsere Jugend oft betitelt. „Die Generation des Webs“, in der sich soziale Kontakte und Beziehung über Medien und soziale Netzwerke entwickeln. Medien gewinnen in der heutigen Jugend eine ganz neue Bedeutung und erlangen großen Einfluss auf eine ganze Generation.

Fotos, Videos und Beiträge: Das sind die Inhalte der jungen Netzwerke. Jugendliche teilen sich über das World Wide Web mit und treten in Kontakt mit anderen Jugendlichen. Die Freundin von nebenan oder die Cousine auf der anderen Seite der Welt, mithilfe von modernen Medien kann man jeden innerhalb von Sekunden erreichen.

Das Web bietet die Möglichkeit, neue Freunde zu finden und sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Sei es das Hobby, die Musikrichtung oder die politische Gesinnung, über soziale Netzwerke findet man schnell und einfach Leute mit gleichen Interessen. Zudem ist die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme in der virtuellen Welt um einiges geringer als in der echten Welt. So lassen sich Kontakte viel leichter knüpfen und Teenager „fliehen“ in die Anonymität des World Wide Webs.

Der Wunsch nach Bestätigung

Durch Abonnements, Likes und Kommentare wird der Wunsch nach Bestätigung greifbar. Rückmeldungen und Feedback anderer jungen Menschen zeigen, wie man auf die Außenwelt wirkt und was andere von einem denken. Jugendliche nutzen Netzwerke zur Selbstdarstellung und entwickeln ihre eigene Wunschidentität. Dabei verlieren oder verdrängen wir oft ein Stück unserer Selbst, das nicht zu der Person passt, die wir gerne wären. Wirklich beliebte Netzwerke dafür sind Snapchat, Instagram und Whatsapp.

Diese sind bekannt für ihre jungen und innovativen Ideen. Das Social Network Facebook gilt unter Jugendlichen schon fast als veraltet und wird mittlerweile nur noch nebenher benutzt. Snapchat und Instagram sind die am meisten wachsenden sozialen Netzwerke in Deutschland. Allein 50 Prozent der Snapchatnutzer sind zwischen 16 und 20 Jahren alt. Facebook hingegen verliert weiterhin an Nutzern bei den Heranwachsenden. Das geht aus der JIM-Studie 2016 hervor.

Informationshunger und Wissensexplosion

Neben der Vielfalt an sozialen Netzwerken bietet das Internet auch eine Explosion an Wissen und Information. Jugendliche können sich über politische und gesellschaftliche Themen mithilfe von nur ein paar Klicks informieren. Hierbei ist die Aktualität von Medien und Quellen einer der wichtigsten Faktoren. Teenager wollen immer „up to date“ sein und sich mit anderen Leuten austauschen. Der Informationshunger ist riesig und soll durch Medien wie dem Internet, dem Fernsehen und gelegentlich dem Radio gestillt werden. Zu einer „echten“ Zeitung greift heutzutage kaum noch ein Jugendlicher. Bei Google ergibt ein Suchbegriff über tausend Berichte, Schlagzeilen und Einträgen. So kann man sich mithilfe von verschiedenen Meinungen, Blickwinkeln und Kommentaren seine eigene Meinung bilden und direkt Teil der Diskussion werden.

Wie eine Droge

Mal auf das Smartphone zu verzichten sehen viele Jugendliche als unmöglich an. Nach kurzer Zeit fühlen sie sich nach einer Forsa-Studie niedergeschlagen und gereizt. Für manche würde der Verzicht auf das Handy sogar der Verlust sozialer Beziehungen bedeuten. In der großen Welt des Internets verliert man sich selbst schnell. Es fällt schwer die virtuelle Welt, von der echten Welt zu unterscheiden und Prioritäten zu setzen. Jugendliche sind berauscht vom World Wide Web.

Nachrichten versenden, Beiträge kommentieren, Anrufe tätigen – und das alles anonym. Das Web bietet Tätern die Möglichkeit, sich hinter einer Maske zu verstecken. In der virtuellen Welt fällt das viel leichter. Zudem gibt es im Netz zahlreiche Betrüger, auf die vor allem Menschen mit wenig Erfahrung im Web reinfallen. Das Netz bietet eine riesige Möglichkeit für Kriminalität und Gefahren. Um mit diesen umgehen zu können, benötigt es jedoch eine früh erlernte Medienkompetenz anstatt der Abschottung von Kindern vom Netz.

Die heutigen Medien bürgen viele Gefahren, genauso aber auch Vorteile. Um mit den Gefahren des Webs umgehen zu können, ist ein gewissenhafter Umgang wichtig. Die Nutzung sollte nicht überhandnehmen und einen zu starken Einfluss auf die wirkliche Welt gewinnen. Das Internet ist jedoch ein Teil der Jugend und nicht mehr wegzudenken. Beziehung und Kontakte werden gepflegt und geknüpft, die eigene Entwicklung wird beeinflusst und der Informationsdrang kann gestillt werden.

von Lina Göring

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