Neben dem Fußball ist das Kochen Lukes größte LeidenschaftKochen mit Luke Pagels in der Schmiede
EUDORF (cdl). Kochen mit Teppanyaki-Meister Xiao Wang und Küchenchef Jörg Hofmann hieß es am Sonntagnachmittag für Luke Pagels im Hotel „Zur Schmiede“ in Eudorf.
Im vergangenen Jahr hatte Hofmann von seinen Stammgästen Mike und Monique Pagels erfahren, dass der an einer seltenen Krankheit leidende und an den Rollstuhl gefesselte elfjährige Luke leidenschaftlicher Koch ist. Kurzerhand lud Hofmann Luke ein, einen Mittag mit ihm in der Küche zu verbringen, um gemeinsam zu kochen. Also gesagt getan. Mit einem neuen Rollstuhl mit Antriebsunterstützung ausgestattet, kurvte Luke schnurstracks in die Küche. Einen kurzen Halt musste er aber noch einlegen, denn er bekam noch eine Kochjacke der Schmiede, um auch wirklich stilecht kochen zu können. Dass eben nicht nur Hofmann mit seinem Team in der Küche zu Gange war, sondern auch Wang, war aber eher dem Zufall geschuldet. Denn am Sonntagabend stand eines von vielen Events in der Schmiede an und der Sushi-Meister bereitete gerade „Edles Sushi, klein & fein.“ vor.
Die Zutaten vorbereiten und jede Menge schnippeln unter Anweisung von Küchenchef Jörg Hofmann.
Hofmann und Luke wollten anlässlich der Lammwochen gemeinsam ein Lammragout kochen. Auf die Schnelle musste aber noch ein Tisch als Arbeitsplatte organisiert werden, denn die normalen Arbeitsplatten waren für Luke zu hoch. Zunächst hieß es natürlich das Fleisch in Würfel schneiden, Zwiebeln und Knoblauch schälen und hacken, sowie Gemüse putzen und grob würfeln. Nach den ersten Vorbereitungen stand auch schon eine Induktionskochplatte vor Luke, damit es endlich losgehen konnte.
Sushi ja, aber echtes chinesisches Essen dann lieber doch nicht
Zwischendurch gab es von Wang noch ein wenig Sushi zu verkosten, dass Luke sich genüsslich auf der Zunge zergehen ließ. Einen Entenflügel in Riegelform „die chinesische Bifi“, wie Wang einen fertigen Snack nannte, wollte Luke dann doch nicht probieren. „Das riecht wie Hundefutter“, rief Luke, nachdem er die Packung geöffnet hatte. Unterdessen feixten Hofmann und Wang über die chinesische Küche und Essgewohnheiten, weil Wang zwar aus China stammt, aber eben japanischer Sternekoch ist. Wang lobte die Qualität des Vogelsberger Lamms und die entsprechenden Gerichte. Vergleichbares in der Qualität kenne er nur von mongolischen Lämmern und den entsprechenden Gerichten. Beides sei zwar nicht vergleichbar in der Zubereitung, aber auf die ganz eigene Art und Weise überragend.
Einen Entenflügel als Snack aus dem Reich der Mitte, so wie es in Deutschland die Bifi zu kaufen gibt, lehnte Luke nach einem Geruchstest dann doch dankend ab.
Das Vogelsberger Lamm für Mama und Schwester zubereiten
Jetzt galt es natürlich, die vorbereiteten Zutaten zu einem Gericht zu veredeln. Also begann Luke das Fleisch anzubraten, gab Zwiebeln und Knoblauch dazu und bekam Tipps vom Küchenchef. Wenn man ein Ragout, Gulasch oder Eintopf mache, gelte die Faustregel nach Großmutters Art auf ein Kilo Fleisch kommt ein Kilo Zwiebeln, so Hofmann. Das ergebe dann immer eine gute Grundlage für die Soße aufgrund der Flüssigkeit in den Zwiebeln. Zusätzlich mit genügend Rotwein aufkochen und das vorbereitete Säckchen mit Gewürzen hinzugeben. Im Anschluss noch ein paar Tomatenstücke in den Topf, die ebenfalls mit verkochen sollten. Der Tipp vom Koch: Um den Tomaten die Säure zu nehmen immer ein wenig Zucker hinzugeben. Das sei immer noch der beste natürliche Geschmacksverstärker. Jetzt noch den Deckel auf den Topf und das Ganze 1,5 Stunden langsam schmoren lassen.
Kürzlich war Jörg Hofmann bei Starkoch Frank Oehler zu Gast. Für Luke hatte er ein Buch als Geschenk signieren lassen.
Für Luke also genug Zeit sich in der Profiküche umzuschauen und den Profis bei ihrer Arbeit über die Schulter zu gucken. Nach langem Warten dann Zucchini mit restlichem Öl anschwitzen, Paprika untermengen und dem Ragout zugeben. Dann konnte nach dem letzten Abschmecken serviert werden. Noch ein wenig Baguette schneiden und Mutter Monique und Schwester Lucie zum Essen rufen. Für Luke ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende, den er so schnell nicht vergessen wird.
Auch interessant:
Eine Tolle Sache für den jungen Mann! Ein renommiertes und alteingesessenes Unternehmen aus unserer Region hat etwas übrig für die Menschen aus unserer Region.Ein Restaurant, in dem man sich wohlfühlt. Es ist schön, eine solche Lokalität in seiner Nähe zu haben.
http://www.zur-schmiede.de/index.php/events.htm