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Pläne der Stadt: Dieselautos sollen aus Umweltgründen weichenAlsfeld soll ab 2023 dieselfreie Zone werden

ALSFELD (ol). Alsfeld will es München gleichtun – und plant ein Verbot für Dieselautos. Ab 2023 sollen Fahrzeuge mit dem in Verruf geratenen Antrieb draußen bleiben müssen, teilte die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Die Verantwortlichen rechnen mit Protest und kündigten bereits einige Ausnahmen an. 

„Wir sehen leider keine andere Möglichkeit als ein solches Verbot, um die geltenden EU-Schadstoffrichtlinien einhalten zu können“, sagte Bürgermeister Stephan Paule im Gespräch mit Oberhessen-live. Die Grenzwerte für Feinstaub seien in Alsfeld immer wieder verletzt worden. „Dieses Verbot ist die beste Möglichkeit, das Leben und die Gesundheit von allen Alsfelder Bürgerinnen und Bürgern zu schützen.“

Jedoch seien es nicht nur die Menschen, die von so einem Verbot profitierten, fügte der Bürgermeister hinzu. Auch die historische Bausubstanz der Stadt würde durch einen Bann für Dieselautos profitieren. „Durch das Verbot schützen wir unsere schönen Fachwerkgebäude  – ganz besonders unser Markenzeichen, das Rathaus  – das nun endlich nicht mehr der Gefahr von aggressivem Feinstaub ausgesetzt ist“, erklärte Paule. So könnten der Stadt Millionen für teuere Sanierungsarbeiten erspart bleiben.

Hier können Sie Widerspruch einlegen
Der Stadt sei klar, dass das Thema Dieselverbot „sehr emotionale Reaktionen“ hervorrufen könne, hieß es in der Pressemitteilung. Aus diesem Grund solle der weitere Planungsprozess offen und transparent gestaltet werden. So solle es jedem Alsfelder und jeder Alsfelderin möglich sein, frühstmöglich begründeten Widerspruch gegen die geplante Regelung einzulegen. Anlaufstelle dafür ist das Bürgerbüro Am Markt 6 in Alsfeld, das, wie der Bürgermeister betont, auch diesen Samstag von 10 bis 13 Uhr geöffnet hat. Kontaktmöglichkeiten: buergerbuero@stadt.alsfeld.de und 06631 182 400. 

Paule geht sogar noch einen Stück weiter. Ein Dieselverbot könnte unter Umständen sogar mehr Touristen nach Alsfeld bringen. „Das Ansehen von Dieselfahrzeugen hat in der Vergangenheit schwer gelitten – nicht nur durch den VW-Skandal“, sagt der Bürgermeister. Ein Verbot könnte das Image Alsfelds als naturnahe, märchenhafte Erholungsstadt stärken und so mehr Urlauber anziehen, schlussfolgert der Rathausschef.

Ausnahmen für Polizei und Feuerwehr

Alsfeld orientiert sich bei dem Vorhaben des Dieselverbots an München, wo es bereits konkrete Pläne gibt, wie eine solche Regelung umgesetzt werden könnte. Auch in Alsfeld gibt es bereits die ersten konkreten Ideen. Die Regelung soll demnach für alle Dieselautos egal welcher Marke oder welchen Baujahrs gelten. Ausnahmen seien für Landwirte mit ihren Schleppern, sowie für Rettungsfahrzeuge und Polizeiautos denkbar, sagte Paule. Ob sich das Verbot flächendeckend auch für Lkw umsetzen ließe, müsse geprüft werden. Anwohner könnten unter Umständen eine EU-Förderung bekommen, um bis 2023 auf ein Benziner umzustellen. Man sei bereits mit entsprechenden Rechtsexperten in Brüssel im Gespräch, sagte Paule.

Denkbar sei es auch, Parkplätze vor den Toren der Stadt einzurichten, auf denen die Anwohner ihre Dieselautos abstellen und von dort mit umweltschonenden Elktrobussen in die Stadt gebracht werden könnten. „Diese Möglichkeit müssen wir aber noch genau prüfen.“

Von der Opposition gibt es derweil Applaus für den Vorstoß. Einen Vorschlag der ALA, wonach Alsfelder Tankstellen der Vertrieb des Dieselkraftstoffs untersagt werden solle, um den Bann besser umzusetzen, lehnt Paule allerdings ab. „Die CDU tritt für Gewerbefreiheit ein“, so der Bürgermeister, „ein solches Verbot ist mit uns daher nicht durchführbar“. Allerings sei es wünschenswert, wenn die Tankstellen aus freien Stücken aufhörten, Dieselkraftstoff zu verkaufen.

11 Gedanken zu “Alsfeld soll ab 2023 dieselfreie Zone werden

  1. Auf umweltbundesamt.de ist über die Giftigkeit für Mensch und Natur dieser Gase nachzulesen. Wenn es die Industrie und die staatlichen Kontroll-Behörden nicht in den Griff kriegen, dann müssen eben Verbote her.

    Aber wer schützt uns Bürger vor dem extremen Lärm aus manipulierten Abgas-Anlagen von PKWs, Quads und Motorrädern und dem aggresiven Fahrstil einiger Mitbürger? Auch Lärm macht krank. Dagegen ist ein Besuch der Landebahn Nord am Frankfurter Flughafen eine Erholungs-Maßnahme.

  2. Warum werden eigentlich die Verursacher des Dieselskandals nicht bestraft, sondern nur die blöden Autofahrer? Mit dem Hintertürchen der Maut und den dieselfreien Kommunen sollen wohl die Ladenhüter (Elektroautos) eingeführt werden, die für diese Unsummen keiner haben will. Am bestenn wird das Vogelsgebirge dann zum Standort für Seniorenheime und Windräder und für den Durchgangsverkehr gesperrt. Nur weiter so, Politik.

  3. Dann ist Alsfeld ab 2023 endlich Besucherfreie Zone. Alsfeld hat jetzt schon nichts mehr zu bieten ausser einer katastrophale Verkehrsregelung. Ich bin durch Lauterbach schon durch ,Dank Kreisverkehre, da steh ich in Alsfeld mit Glück an der zweiten Ampel.

  4. Netter Aprilscherz. Wäre interessant in Nachlese zu erfahren wieviel Bürger heute Widerspruch eingelegt haben…

  5. Totaler Blödsinn!
    Man sollte aufhören den Regenwald abzuholzen,das bringt sicher mehr!
    Is zwar noch lang hin ,aber wer kann sich mal eben in Alsfeld so lala ein Beziner kaufen wenn man am existenzminium lebt?

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