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Über 400.000 Euro für die Arbeit des „Beratungszentrums Sucht-Prävention-Jugend“„Der Kreis unterstützt zuverlässig die wertvolle Arbeit“

VOGELSBERGKREIS (ol). „Was in der Prävention nicht klappt – das landet früher oder später sowieso beim Landkreis“, sagte Landrat Manfred Görig (SPD) während seines Besuchs beim Beratungszentrum Vogelsberg in Alsfeld.

Seit 1982 unterstützt der Landkreis die Arbeit des Beratungszentrums. Matthias Gold, Leiter der Einrichtung, dankte dem Landrat für Zuverlässigkeit der Förderung und konkret für den aktuellen Förderbescheid, der vom Landrat umgehend nach der Haushaltsgenehmigung überreicht werden konnte. Das berichtete die Pressestelle der Kreisverwaltung.

Die Gesprächspartner hätten den erfolgten Einstellungswandel in Gesellschaft und Politik „Pro Prävention“ als ausgesprochen „positiv und nicht mehr umkehrbar“ beweretet. Niemand in der Politik und in der Fachwelt zweifle heute mehr an der Sinnhaftigkeit, so früh wie möglich durch Prävention Kinder stark zu machen und nicht so lange zu warten „bis das Kind im Brunnen liegt“. Deswegen „tut der Kreis hier, was er kann“, unterstrichen Landrat Görig und Sozialamtsleiter Werner Köhler übereinstimmend.

Insgesamt 412.000 Euro stünden den Sozialpädagogen, Sozialtherapeuten und Suchttherapeuten von Seiten des Kreises und des Landes Hessen für die „sehr wertvolle Arbeit“, so der Landrat, in diesem Jahr zur Verfügung. Das Geld für die allgemeine Beratungsarbeit sei seit dem vergangenen Jahr von 132.000 auf 140.000 Euro angehoben worden. Hinzu kämen 15.000 Euro für die Präventionsarbeit, zum Beispiel für das Projekt „HaLT“, das Jugendliche und deren Eltern für den risikobewussten Umgang mit Alkohol sensibilisiert. Darüber hinaus gebe es seit 2005 jährlich rund 150.000 Euro vom Land Hessen, die der Landkreis an den Verein weiterreiche. Des Weiteren gebe es noch einmal knapp 107.000 Euro aus dem Bereich SGB II (Jobcenter), die fallbezogen verwendet werden könnten, um Menschen bei ihren Problemen zu helfen, damit sie wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können.

Umfassende Konzeption und gute Erreichbarkeit des Beratungszentrums Vogelsberg

Das Beratungszentrum Vogelsberg, das bis 2015 „Jugend- und Drogenberatungsstelle“ hieß, steht als einziger Träger im Landkreis flächendeckend mit seinen 15 Mitarbeitern und vielen Ehrenamtlichen für alle Menschen mit Suchtproblemen zur Verfügung, wie Leiter Matthias Gold erläutert habe. Manfred Görig und Matthias Gold hätten bei ihrer Unterredung in Alsfeld die vertrauensvolle Zusammenarbeit betont. Der Landrat habe die umfassende Konzeption gelobt, die gute Erreichbarkeit und den leichten Zugang, wie zum Beispiel die offene Sprechstunde. „Wer freiwillig kommt, um sich bei der Abkehr von seiner Sucht helfen zu lassen, verdient jede Unterstützung“, sagte Landrat Görig.

Bei allen Formen der Sucht sei der „schleichende Charakter“ bei der Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung kennzeichnend. Gleichzeitig komme dem sozialen Umfeld immer ein großer Einfluss zu – positiv wie negativ. Dies gelte für Alkohol genauso wie für Cannabis, Spielsucht und PC-Sucht oder auch für Arbeitssucht – oder auch die Kombination von allem. Bei den rund 600 Klienten im letzten Jahr entfallen 230 auf Alkohol/Medikamente und 240 auf Drogen, heißt es in der Pressemeldung. Bei den anderen Klienten gehe es unter anderem um Jugendberatung, mangelnde Selbstkontrolle beim Spielen oder bei der Mediennutzung sowie um Essstörungen.

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