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Bitte an Autofahrer: auf Kröten achten! – Liste: Wo die Tiere überall wandernDas große Krabbeln geht jetzt wieder los

REGION (ol). Mit den ersten milden Tages- und Nachttemperaturen, verbunden mit Regenschauern, beginnen die Amphibien zu wandern. Die Tiere verlassen ihre Winterquartiere und wandern zu ihren angestammten Laichgewässern. Dabei müssen sie oft Straßen und Verkehrswege überwinden.

Das Regierungspräsidium (RP) Gießen bittet in diesem Zusammenhang in einer Pressemeldung alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit und eine deutlich reduzierte Geschwindigkeit an den einzelnen Gefahrenstellen, insbesondere in den Nacht- und frühen Morgenstunden.

Betroffene Streckenabschnitte seien überwiegend mit amtlichen Schildern gekennzeichnet, so das RP. Die Frühjahrswanderung der Amphibien zu den Laichgewässern erfolge erfahrungsgemäß von Anfang bis Mitte März und ziehe sich bis in den April hinein. Der Startschuss fällt bei regnerischem Wetter und milden Temperaturen von acht bis zehn Grad, so die Experten der Oberen Naturschutzbehörde (ONB). Viele ehrenamtliche Helfer seien bereits jetzt im Einsatz, um die gefährdeten Tiere zu retten. So würden an zahlreichen Straßenabschnitten mobile Amphibienleitanlagen aufgebaut und täglich kontrolliert. Umsichtige Fahrweise und angepasste Geschwindigkeit schützten nicht nur Frosch, Unke und Co, sondern auch die vielen ehrenamtlichen Helfer.

Nachts Vollsperrung der Landesstraße 3073 zwischen Homberg/Ohm und der Kreisstraße 56 wegen Krötenwanderungen im Bereich des Gestütes Wäldershausen

Wegen Krötenwanderungen im Bereich des Gestütes Wäldershausen muss mit Beginn der Dämmerung kurzfristig seit Montagabend die Landesstraße 3073 zwischen Homberg/Ohm und der Kreisstraße 56 jeweils für die Nachstunden der kommenden Tage voll gesperrt werden. Aufgrund der günstigen Wetterbedingungen ist in diesem Zeitraum mit verstärkter Krötenwanderung zu rechnen, berichtete Hessen Mobil am vergangenen Montag.  Im Einzelnen bittet die ONB um erhöhte Vorsicht an den folgenden Streckenabschnitten.

Erhöhte Aufmerksamkeit und langsame Fahrweise im Vogelsberg auf folgenden Strecken:
B 49 zwischen Romrod und Rasthof Pfefferhöhe

B 49 zwischen Romrod und Schellnhausen

B 62 zwischen Alsfeld und Leusel

B 254 zwischen Altenburg und Brauerschwend

B 275 bei Eisenbach

B 275 zwischen Herbstein und Altenschlirf

B 276 zwischen Schotten und Eschenrod

B 455 zwischen Schotten und Rainrod

L 3070 zwischen Angenrod und Seibelsdorf (bei Antrifttalsperre)

L 3070 zwischen Arnshain und Ruhlkirchen

L 3071 zwischen Kirtorf und Ehringshausen

L 3071 zwischen Schellnhausen und Ehringshausen

L 3073 zwischen Homberg/Ohm und Nieder-Gemünden

L 3139 zwischen Engelrod und Rebgeshain

L 3139 zwischen Rixfeld und Schadges

L 3140 zwischen Schlitz und Willofs

L 3143 zwischen Hartershausen und Hemmen

L 3160 zwischen Wallersdorf und Kreisgrenze

L 3161 zwischen Grebenau und Udenhausen sowie Wernges

L 3162 zwischen Helpershain und Ulrichstein

L 3165 zwischen Romrod und Strebendorf

L 3181 zwischen Bermutshain und Ober Moos

L 3325 zwischen Mücke-Ilsdorf und Groß-Eichen

L 3326 zwischen Köddingen und Kestrich

L 3348 zwischen Wingershausen und der B 276

K 44 zwischen Merlau und K 45

K 64 zwischen Bernsburg und Ruhlkirchen

K 64 zwischen Willingshausen und Bernsburg

K 109 zwischen Lanzenhain und Herbstein

K 456 bei Schalksbachteichen

– Verbindungsweg bei Freizeitanlage Stumpertenrod

– zwischen Groß-Felda und Stumpertenrod

– zwischen Vockenrod und Seibelsdorf

NABU Hessen ruft zum Mitmachen auf

Ebenso wie das RP bittet der NABU Autofahrer, in der Dämmerung vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf liebestrunkene Lurche zu nehmen. Überall, wo Kröten, Frösche und Molche unterwegs seien, sollte man auf Tempo 30 heruntergehen, um die Tiere nicht unnötig zu gefährden. Hinweisschilder an den Straßenrändern weisen auf Streckenabschnitte hin, in denen besonders viele Amphibien wandern, teilte der NABU mit.

Freiwillige Helfer investieren jede Menge Arbeit, um die Kröten zu schützen. Foto: archiv

Um eine bessere Übersicht über die Amphibienwanderung in Hessen zu erhalten, ruft der NABU Hessen dazu auf, Funde von Kröten, Fröschen und Molchen zu melden. Alle Naturfreunde, die bei der Zählaktion mitmachen möchten, können ihre Beobachtungen online auf der Webseite www.nabu-naturgucker.de eintragen.

Auch für ehrenamtliche Naturschützer beginnt nun in ganz Hessen die Wandersaison. Viele NABU-Gruppen betreuen Krötenzäune, um Amphibien an besonderen Gefährdungsstellen vor dem Straßentod zu retten. „Bei entsprechender Witterung heißt es nun, abends die Krötenzäune abzugehen, die sich in Eimern sammelnden Amphibien zu zählen und sie über die Straße zu tragen“, erklärt der Biologe Eppler. Wer beim Krötenretten mitmachen möchte, kann sich an die örtliche NABU-Gruppe wenden. Mithelfer sind gerne willkommen.

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