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Chinesischer Mädchenchor bereist die Region und war gestern in der Alexander-von-Humboldt-Schule zu Gast„Musik und Kultur können Brücken schlagen“

LAUTERBACH (cdl). „Ni hao“. Besuch aus Fernost empfängt die Alexander-von-Humboldt-Schule nicht oft. Gestern war ein chinesischer Mädchenchor aus der Stadt Binzhou zu Gast. Die Gäste aus der Provinz Shandong sind einer Einladung der Landesmusikakademie Hessen gefolgt und bereisen derzeit die Region.

Als Highlight ganz zum Schluss des Besuchs hatten die Mädchen kurzerhand ein deutsches Lied eingeübt und intonierten „Bruder Jakob“. Der mitgereiste Übersetzter berichtete stolz, dass das eine spontane Idee gemeinsam mit dem Leiter der Landesmusikakademie Hessen Lothar Behounek gewesen sei und sie das Stück erst gestern gelernt hätten.

Sogar ein deutsches Lied präsentierte der Mädchenchor.

Seit Donnerstag ist der Chor gemeinsam mit einer ganzen Delegation in Schlitz angekommen und bereist von dort aus neben Lauterbach, Alsfeld, Gießen, Fulda und Neuhof. Neben den Auftritten des Chors finden im Hintergrund Gespräche zum Thema deutsch-chinesische Kooperation im Bereich Bildung und Wirtschaft statt. In Lauterbach begrüßten Schulleiterin Gitta Holloch, Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak und Behounek die Gäste. Darüber hinaus hatten die Klassen 6A und 6G mit Musiklehrerin Christin Böschen ebenfalls zwei Stücke eingeübt, um die Gäste ebenso zu empfangen. Dabei luden sie die chinesischen Mädchen zum Mitsingen ein, da sie ein multilinguales Stück vorstellten.

Die beiden Lauterbacher 6. Klassen luden ihre Gäste zum Mitsingen ein.

Holloch berichtete den Gästen über das Gymnasium, während Vollmöller die Stadt Lauterbach vorstellte. „Ihr kommt aus dem Reich der Mitte und der Vogelsbergkreis befindet sich in Deutschland auch in der Mitte. Konfuzius sagt, man sollte im Leben immer die innere Mitte finden. Keine Angst es wird nicht zu philosophisch, obwohl ich mich gerne mit Konfuzius beschäftige“, so Vollmöller bei seiner Begrüßung. Mit 14.000 Einwohnern sei Lauterbach ein wirtschaftlicher Mittelpunkt der Region. Mit 170 Vereinen sei die Stadt im sozialen und kulturellen Bereich sehr aktiv und habe darüber hinaus einige Hilfsorganisationen. „Dass Lauterbach eine weltoffene Stadt ist, beweisen unsere vielen Freundschaften und Patenschaften“, so Vollmöller. Gemeinsam mit Behounek sei er im vergangenen Jahr in China gewesen und habe sich selbst ein Bild über das sehr große, geschichtsträchtige Land mit seiner kulturellen Vielfalt machen können.

Bürgermeister Vollmöller stellte die Geschichte der Stadt Lauterbach und deren Gegenwart vor.

Gäste aus der Großstadt treffen auf ländliche Region Mädchenchor

„Ich habe mir das Programm angesehen und festgestellt, dass ihr auch den Rosenmontagsumzug in Fulda besuchen werdet. Ich hoffe, dass der Kulturschock nicht allzu groß ausfällt, aber das gehört auch zu unserer Kultur und Region“, so Dr. Mischak während seiner Begrüßung. Um den Kindern die unterschiedlichen Dimensionen deutlich zu machen, erklärte er, dass im gesamten Vogelsbergkreis 107.000 Menschen wohnen und in Binzhou 3,8 Millionen Menschen leben. Behounek habe den Austausch ins Leben gerufen und der nächste Gegenbesuch in China stehe bereits Ende März an. „Musik und Kultur können Brücken schlagen. Über Kultur und Musik wollen wir auch die wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Kontakte zwischen den beiden Ländern und insbesondere zwischen den beiden Regionen vertiefen“, so Dr. Mischak.

Mädchenchor

Fernöstliche Klänge gab es am Freitagvormittag in der Aula der Alexander-von-Humboldt-Schule.

„Es ist uns heute eine große Ehre und Freude hier zu Gast sein zu drüfen. Unser Chor besteht eigentlich aus 50 Schülern. Leider konnten wir nur 18 davon mitnehmen“, dankte der Übersetzer für die Einladung. Nachdem der Mädchenchor sein Können unter anderem mit einem Volkslied aus der Provinz Shandong zum Besten gegeben hatte, bedankte sich Behounek bei der Alexander-von-Humboldt-Schule für die unkomplizierte Zusammenarbeit. „Ich glaube das Ganze ist auch ein Stück weit Völkerverständigung“, so Behounek.

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