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Der Frühlingszug hat begonnen – Beobachtungen online meldenErste Kraniche an Hessens Himmel

REGION (ol). Seit ein paar Tagen ist wieder das großartige Frühjahrsschauspiel ziehender Kraniche am Himmel über Hessen zu sehen. Aufmerksame Naturfreunde konnten bereits erste Schwärme des laut trompetenden „Glücksvogels“ am Himmel beobachten.

In den letzten Tagen sind schon mehr als 2.000 Tiere über Hessen hinweg gezogen. Der Nabu Hessen ruft in einer Pressemeldung dazu auf, alle Kranich-Beobachtungen online auf www.kranich-hessen.de zu melden. Auf der Kranichwebseite des Nabu Hessen seien auch alle Kranich-Beobachtungen der letzten Tage abrufbar. So seien am 15. Februar allein bei Weilburg etwa 600 ziehende Glücksvögel beobachtet worden.

Bei Schneeschauern und Regen suchten Kraniche auf ihrem Zug manchmal Rastplätze in Hessen auf, um sich vom anstrengenden Flug zu erholen und Nahrung aufzunehmen. Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des Nabu Hessen, bittet alle Naturbeobachter um Rücksichtnahme: „An den Rastplätzen sollte man einen Abstand von 300 Meter einhalten, um erschöpfte Tiere nicht unnötig zu beunruhigen.“

Hessen liege in einer Hauptzugroute der Kraniche auf ihrem Weg von den Winterquartieren in Nordfrankreich und Spanien zu Ihren Brutgebieten nach Ostdeutschland und Nordeuropa. In den nächsten Wochen würden bis zu 250.000 Kraniche über Hessen hinweg ziehen. Erste Massenflugtage werden für Anfang März erwartet, so der Nabu. Die Kraniche seien besonders bei südwestlichen Winden und sonnigem Wetter zu beobachten, da sie dann die Kraft des Windes ausnutzen und Energie sparen können. „Die Zahl der Kraniche hat sich in den letzten dreißig Jahren verzehnfacht“, erklärt Eppler. Die starke Zunahme hänge vor allem mit den verkürzten Zugwegen und einem großen Bruterfolg zusammen. Durch die Klimaerwärmung sei es für viele Kraniche nicht mehr nötig, im Winter bis nach Südspanien oder Nordafrika zu ziehen. Viele Vögel überwinterten an großen Seengebieten wie dem Marnestausee in Nordfrankreich.

Typische hessische Rastgebiete seien die Auen von Rhein und Main, das Bingenheimer Ried und die Horloffaue in der Wetterau sowie die Flusstäler von Werra, Fulda, Lahn und Eder. Für den Naturbeobachter seien ziehende Kraniche an ihrer keilförmige Formation und den trompetenartigen Rufen zu erkennen. Bei günstigen Flugbedingungen ziehen die bis 1,30 Meter großen Tiere, die ihre Flügel bis 2,40 Meter weit aufspannen können, von Nordfrankreich ohne Halt bis nach Ostdeutschland.

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