Raus gehen, tanzen und sich erheben – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen auf dem Alsfelder MarktplatzOne Billion Rising: Mit Tanz gegen die Gewalt an Frauen
ALSFELD (ls). Jede dritte Frau weltweit war schon einmal Opfer von Gewalt, wurde geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt. Jede dritte Frau – das sind insgesamt eine Milliarde Frauen auf der Welt, denen Gewalt angetan wurde. Dagegen protestierten gut 50 überwiegend weibliche Teilnehmer an diesem Dienstag – wie es der Zufall will am Valentinstag – auf dem Alsfelder Marktplatz mit der Protestaktion „One Billion Rising“.
Menschen tanzen aus Protest gegen die Gewalt, die Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt jeden Tag angetan wird. „One Billion Rising“ ist eine weltweite Aktion, die dagegen protestiert, dass jede dritte Frau in ihrem Leben Gewalt erfährt: Eine Milliarde Frauen sind betroffen – woher der Name rührt. Während in anderen Städten Deutschlands bereits zum fünften Mal gemeinsam getanzt wurde, war es für Alsfeld an diesem Tag das erste Mal – und das setzte direkt ein deutliches Zeichen.
Ein Ausdruck der Kraft und ein Akt der weltweiten Solidarität
Über 50 mehrheitlich weibliche Teilnehmer folgten an diesem hoffnungsvoll, sonnigen Dienstagnachmittag dem Aufruf des Frauennetzwerkes Vogelsberg und des Familienbündnisses zur Teilnahme an der Protestaktion „One Billion Rising“ auf dem Alsfelder Marktplatz. Schon bevor es überhaupt zum eigentlichen Tanz kam, stimmten sich die Teilnehmer der Aktion mit Musik und Tanz auf den eigentlichen Hauptakt ein.
„Wir wollen Opfern von Gewalt helfen und sie somit zum Aufstehen bewegen. Sie in ein selbstbestimmtes Leben führen und ihnen helfen ihr Schweigen zu brechen“, so Magdalena Pitzer, die Beauftragte für Integration, Inklusion und Gleichstellung des Kreises. Auch in Deutschland sei jede vierte Frau von Gewalt betroffen – und diese Zahlen gehen nicht zurück, sondern steigen stetig weiter an. „Gewalt hat viele Gesichter und Gewalt hat lebenslange Folgen. Gewalt geht uns alle etwas an“, so Pitzer.
Gewalt kennt viele Gesichter
Stadtrat Heinrich Muhl ging dabei noch weiter: „Gewalt kennt viele Orte. Ob zu Hause, auf dem Schulhof oder in der Bahn.“ Gewalt entstehe meist dort, wo man sich behütet fühle. Nicht umsonst suchen in Deutschland über 45.000 Frauen Zuflucht in Frauenhäusern. Gewalt sei eine Durchsetzung von Macht – ob ideologisch, religiös oder sonstig bedingt. Aus diesem Grund rief er die Alsfelder mit einer Botschaft, ehe man gemeinsam tanzte, auf: Diese Aktion solle dazu beitragen „sich zu stellen“ damit niemand mehr die Augen davor verschließe, damit „niemand wegsieht“. Eine klare Botschaft, ehe man sich gemeinsam für den einprägsamen Tanz formatierte – bei dem Stadtrat Heinrich Muhl sich übrigens munter zwischen die mehrheitlich weiblichen Tänzer mischte und ebenfalls mit Leidenschaft ein deutliches Zeichen setzte.
In Alsfeld wurde durch das „One Billion Rising“ nicht nur ein sichtbares, sondern auch ein hörbares Zeichen gegen die Gewalt an Frauen gesetzt. Gemeinsam raus gehen, tanzen und sich gemeinsam erheben – eine Aktion, die hoffentlich ein neues Bewusstsein und ein Ende der Gewalt auf der ganzen Welt fördert.
Ich sehe keine, wirklich, betroffenen Frauen aus Alsfeld. Sondern nur „Ehenamtliche“!!!Was sagt mir das????
danke.danke
Das ist so schon…danke