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LESERBRIEF: Über den angekündigten flächendeckenden Breitbandausbau der TelekomBreitband in Alsfeld

LESERBRIEF|ALSFELD. Mit Trompeten und Posaunen wird jetzt das freudige Ereignis verkündet, dass die Telekom den Breitbandausbau des Internet in Alsfeld in die Hand nehmen wird.

Bürgermeister Paule äußert sich sogleich voller Dankbarkeit dafür, dass Alsfeld nun eine neue Auffahrt auf die schnelle Datenautobahn erhalten werde. Dabei zeigt gerade immer wieder die Telekom, welche Schildbürgerstreiche deren Privatisierung und Ihre Marktorientierung hervorbringen. Ganz sicher, in Alsfeld wird es schnelleres Internet geben, wenn auch nicht für alle mit bis zu 100 MBit/s und auch das nur für Kunden der Telekom.

In vielen Ländern Europas ist der Internetzugang ein Grundrecht. Das ist aus der Verpflichtung, jedem einen Telefonanschluss zur Verfügung zu stellen weiterentwickelt worden. Auch in Deutschland gibt es den Rechtsanspruch auf einen Telefonanschluss und die damalige Deutsche Post, jetzt die Telekom müssen dies flächendeckend gewährleisten. Auf einen Rechtsanspruch für einen Internetzugang hat man in Deutschland verzichtet und vertraute lieber auf Wettbewerb und Marktorientierung. So wird die Telekom nur dort aktiv, wo wirtschaftlicher Ertrag winkt oder unliebsame Mitspieler die Bühne betreten, wie etwa Kommunen, die den Internetausbau selber in die Hand nehmen.

Es muss deshalb nicht verwundern, wenn beim Internet Deutschland hinterste Ränge im Vergleich einnimmt. Genau in dem Moment, wo die Pläne des Wetteraukreises und des Vogelsbergs zum Glasfaserausbau starten sollen, tritt die Telekom mit ihrem eigenen Vorhaben auf den Plan. Dabei setzt das Unternehmen keineswegs durchgängig auf das zukunftsfähige Glasfaser, sondern motzt bei den Zugängen von den Verteilerkästen zum Haus die Kupferverkabelung auf. Bei diesem Vektoringverfahren sind derzeit maximal 100 MBit/s Übertragungsraten möglich. Auch kann das Verfahren technisch nur von jeweils einem Provider an einem Verteiler genutzt werden. Wer also seinen DSL-Anschluss bei einem anderen Anbieter als der Telekom hat, kann wahrscheinlich weiterhin nur die bisherige Bandbreite nutzen. Ein freier Netzzugang für Alle sähe wohl anders aus.

Michael Riese, Walkmühlenweg 10, Alsfeld

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10 Gedanken zu “Breitband in Alsfeld

  1. Leider habe ich mich bei einem Wort verschrieben. Dass gerade dieses Wort zustande kam bedauere ich. Richtig sollte es heißen Gastfreundschaft.Ich bitte diesen Schreibfehler zu entschuldigen.

  2. Zutrauen würde ich es Ihm, sich nicht verschrieben zu haben. Auf dieser Seite sammeln sich in letzter Zeit Menschen mit bestenfalls Resten an Menschlichkeit und Gewissen.

  3. Kurzes Zitat an Herrn Neumann wegen meines Unsinns:

    „Mit Vectoring sind auf der Kupferdoppelader der „letzten Meile“ Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s drin. Das funktioniert aber nur, wenn alle Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) im Hauptkabel von einem Anbieter kontrolliert werden. Beim Vectoring kommt also immer nur ein Anbieter zum Zug.

    Das dürfte in der Regel die Telekom sein.“
    https://www.heise.de/newsticker/meldung/VDSL-Turbo-Vectoring-Schwarzer-Supertag-fuer-Breitband-Deutschland-3312932.html

  4. Herr Riese, Sie haben einfach zuviel Zeit. Beschäftigen Sie sich mal mit nützlichen Dingen. Tipp, wenn Sie ne Baustelle von der Telekom sehen, nehmen Sie ne Schüppe in die Hand und helfen beim buddeln mit. Somit bekommen dann auch alle mit Ihrer Hilfe eine schnelle Internetverbindung.

  5. Vielleicht zu diesem Leserbrief nicht so passend aber wegen den Kommentaren und der Entwicklung allgemein in Deutschland.Leider hängt alles zusammen und wenn ich das lese was heute alles normal sein soll??? Ich kenne Leute die kein DSL oder Smartphones haben weil Hartz4 das nicht hergibt.Es ist ja schön dass mittlerweile jeder auf der Welt unsere Gasfreundschaft genießen will.Smartphones und DSL sind ja Standard (Hartz4 nicht). Ich nehme an, auf die Ehrenamtlichen kommt noch viel Arbeit zu. Danke dass ihr da seit. Zur Vorbereitung aktuelle Nachrichten: Übers Libyen-Route nach Europa Frontex erwartet Rekordzahl an Flüchtlingen (ntv Nachrichten).100 Schwarzafrikaner bedrohen Polizisten in Hamburg (Welt online).„Özoguz(SPD) Vorschlag ist verfassungswidrig.Die Verfassungswidrigkeit des Özoguz Vorschlages sei besonders schwerwiegend, weil sich der Vorstoß gegen einen grundlegenden Verfassungswert richte. Dieser dürfe laut Grundgesetz nicht geändert werden (Wahlrecht für Ausländern ohne Pass. Man beachte wer das fordert. Das sind Fakten.

  6. @Afdler

    Ja dem ist so, wenn man eine Wohnung für Flüchtlinge bereit stellt wird ein Breitbandanschluss sogar verlangt vom Kreis bzw Land…. kein Witz !!

  7. Herr Riese erzählt Unfug: man muß kein Telekom-Kunde sein, um die Vorzüge eines schnellen Breitband-Anschlusses zu erhalten. Selbst die Telekom behauptet das nicht.

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