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VIDEO: Das Eifa-Viadukt erinnert an die Gründchenbahn von Alsfeld nach NiederaulaDie alte Eisenbahnbrücke bei Eifa von oben

ALSFELD (ol). Östlich von Eifa und südlich der Autobahn 5 erinnert die alte Eisenbahnbrücke an die sogenannte Gründchenbahn. Mit einer Länge von 230 Metern und einer Höhe von 30 Metern führte sie die Eisenbahn über das Tal auf dem Weg von Alsfeld nach Niederaula.

Aufgrund der Geländeeigenschaften führte der Bahnstreckenabschnitt von Alsfeld nach Grebenau durch tiefe Täler und Bergrücken. Daher wurden beim Bau der Eisenbahnstrecke, die am 1. April 1916 ihren Betrieb aufnahm, Viadukte gebaut und hohe Erdwälle aufgeschüttet. Heute ist das Eisenbahnviadukt ein Baudenkmal und blieb daher vom Abriss verschont. Im Gegensatz zu ihrer „Schwesterbrücke“ bei der Hardtmühle, die im Jahr 1992 gesprengt wurde. Diese Brücke hatte eine Länge von 213 Metern und war 24 Meter hoch. Das besondere an der Bauweise beider Brücken war, dass sie schon während ihres Baus nicht mehr zeitgemäß waren. Sie wurden als Gewölbebrücken aus Beton konstruiert. Bereits seit dem Jahr 1860 fertigte man Brücken eigentlich aus Stahlbeton. Vermutlich griffen die Bauherren auf die Gewölbekonstruktion zurück, weil die Brücken während des Ersten Weltkriegs gebaut wurden und Stahl für die Rüstungsindustrie benötigt wurde.

Nicht minder interessant war die Streckenführung einmal „rund um Eifa“ damit die Bahn am 500 Meter hohen Auerberg im Bedarfsfall halt für Wanderer machen konnte und von dort weiter nach Schwarz fuhr. Die komplette Bahnstrecke hatte eine Länge von 31,3 Kilometern und diente als Verbindung zwischen Alsfeld und Niederaula. Am 25. Mai 1974 fuhr letztmals ein Personenzug auf der Strecke der Gründchenbahn. Weiterhin waren einzelne Streckenabschnitte noch für den Güterverkehr im Einsatz. Über das Eifa-Viadukt rollte letztmals ein Güterzug am 28. Dezember 1984, denn bis dahin nutzte die Bahn den Streckenabschnitt Alsfeld/Eifa weiterhin für den Transport von Gütern.

Zu Fuß ist es schwierig einen Blick auf die Brücke zu werfen, auf der immer noch die Bahngleise an ihre eigentliche Bestimmung erinnern. Mit der Drohne bekommt man jedoch leicht eine einmalige Perspektive auf das denkmalgeschützte Bauwerk.

Die Eisenbahnbrücke aus der Vogelperspektive

 

Ein Gedanke zu “Die alte Eisenbahnbrücke bei Eifa von oben

  1. Ein schöner Artikel über meine Heimatbrücke, wird einen Ehrenplatz bekommen!
    Allerdings ist die Streckenführung „rund um Eifa“ nicht auf die Auerberghaltestelle zurückzuführen, dazu hätte man auf beide Viadukte verzichten können. Laut ehemaligen Zeitzeugen sollte die Strecke nach der ersten Planung auch von Alsfeld – Altenburg über den Homberg zur Südseite Eifas (Bahnhof südlich der neuen Kirche?) und dann weiter rechts an der Hardtmühle vorbei auf die bekannte Strecke führen. Erst eine starke Bürgerinitiative aus Berfa, Elbenrod und Lingelbach bewirkte, dass der Bahnhof auf die Nordseite Eifas gebaut wurde und damit die beiden Viadukte und die große Schleife nötig wurden.
    Zumindest zwischen den beiden Weltkriegen kamen dann auch die allermeisten Fahrgäste aud Berfra und Elbenrod.

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