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Alsfelder Junge Union zu Besuch beim Brauereistandort in der Grünberger StraßeÜberzeugt vom Bier aus Alsfeld

ALSFELD (ol). Am vergangenen Wochenende besuchte eine Gruppe der Alsfelder Jungen Union (JU) die Brauerei in Alsfeld. Im letzten Jahr hatten die jungen Erwachsenen gemeinsam zahlreiche Kneipen der Stadt besichtigt, so der JU-Vorsitzende Eric Planz. Nicht selten wäre in den Gaststätten philosophiert worden, ob es denn das Alsfelder Pils tatsächlich noch gäbe.

Dies nahmen die jungen Erwachsenen zum Anlass, sich selbst ein Bild davon zu machen, was bei der Bierherstellung in der Brauerei in der Grünberger Straße vor sich geht. Das berichtete die JU-Alsfeld in einer Pressemeldung.

Als Einführung habe Planz einen kurzen Abriss über die Brautradition in Alsfeld gegeben. Einst stand das Alsfelder Brauhaus am Platz des heutigen Schwälmer Brunnens. Nach dem sogenannten „Alsfelder Bierkrieg“ kam schließlich ein zweites Brauhaus im Schnepfenhain hinzu. 1858 erhielt dann die jüdische Familie Wallach die Braurechte und gründete später den heutigen Standort in der Grünberger Straße, wusste Planz zu berichten.

„1935 ging die Brauerei in eine Genossenschaft über und wurde 1993 zur Aktiengesellschaft mit einer Aktienmehrheit von Rhönsprudel. Mit der zweiten Insolvenz der Alsfelder Landbrauerei ging die Marke ‚Alsfelder‘ schließlich in die Vogelsberger Landbrauerei über“, ergänzte Frank Meinecke von der Vogelsberger Landbrauerei. Der Standort in der Grünberger Straße gehört heute Rhönsprudel, von der die Vogelsberger Landbrauerei den bekannten „Brauereiturm“ gepachtet hat. Rund jede zweite Woche wird dort das traditionelle Alsfelder Pils gebraut, erklärt der Braumeister Josef Lichter. Zwei Mal werden dann von seinem Brauer Matthias Lerch drei Sude mit je 90 Hektoliter angesetzt. Das fertige Bier wird dann mit einem 270 Hektoliter großen Tank nach Lauterbach gefahren und dort abgefüllt, berichtete Lichter.

Josef Lichter (l.), Matthias Lerch (3. v.r.) und Frank Meinecke (2. v.r.) stellen den Jugendlichen den Braubetrieb in Alsfeld vor.

Im Dach des Hauses befindet sich die Schrotmühle zum Mahlen des Gerstenmalzes. Im Sudhaus werden dann Wasser und Hopfen hinzugegeben. In den Gärtanks im Stockwerk darüber wandeln schließlich Hefebakterien den Zucker in Alkohol um; das Bier gärt. Zur Herstellung wird auch heute noch Mineralwasser aus dem Brunnen am Brauereigelände verwendet, erfuhren die JU-Mitglieder bei ihrer Brauereibesichtigung. Die hauseigene Zitronenlimonade für das Alsfelder Radler kann allerdings nicht mehr am Standort hergestellt werden, wie Lichter erklärte. Zunächst habe man versucht die Limonade aus Motten, einem weiteren Standort der Vogelsberger Brauereien zu verwenden. Das habe aber nicht zusammengepasst, ist Lichter der Meinung. Daher werde für das Alsfelder Radler die Limonade nach dem ursprünglichen Rezept der Alsfelder Brauerei in Motten hergestellt. „Nur, wenn es Absatz und Umsatz zulassen, kann es auch künftig Bier aus Alsfeld geben“, appellierte Meinecke abschließend an die jungen Alsfelder.

Ein Gedanke zu “Überzeugt vom Bier aus Alsfeld

  1. Alsfelder Bier? (Vom Namen her, ja). Gibt es nicht mehr! Alles andere ist ein Wunschenken.

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