Fußball0

Vom Verbandsligisten FSV Braunfels wechselt Stürmer Marcel Seipp noch in der Winterpause in seine Heimatgemeinde zur FSG Mücke/MerlauSeipp kommt aus der Verbandsliga in die Kreisliga A

FLENSUNGEN/MERLAU (cdl). Hammertransfer in der Winterpause: Marcel Seipp wechselt aus der Verbandsliga vom FSV Braunfels zur FSG Mücke/Merlau. Ab Rückrundenbeginn verstärkt er die Offensive und wird gleichzeitig neuer Co-Trainer des A-Ligisten.

In den letzten Tagen ging es bei der FSG Mücke/Merlau Schlag auf Schlag. Erst kündigte Co-Trainer Florian Sroka überraschend seinen Rücktritt in der Winterpause an und schon präsentiert die neue FSG einen hochkarätigen Nachfolger. Damit schlägt Mücke/Merlau gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn die Mannschaft war ohne echten Stürmer in die Saison gegangen und hat ab sofort eine echte Torgranate zur Verfügung. Am Mittwoch hat der Verein seine Spieler darüber informiert, dass Seipp ab sofort mit an Bord ist und gemeinsam mit Trainer Christian Eibach die Vorbereitung auf die Rückrunde in Angriff nehmen wird. Im „Bauwagen“ des Gasthauses „Zur alten Mücke“ in Flensungen hatten die Vereinsvertreter zum Pressegespräch geladen, um dort über den Wechsel und die Ausrichtung des Vereins zu sprechen.

Dass Seipp gleich drei Ligen nach unten geht, klingt zunächst nach einer großen Überraschung. Aber private Gründe gaben den Auschlag für den überraschend kurzfristigen Wechsel noch in der Winterpause. Bereits Anfang Dezember hatte er den Verantwortlichen sein Okay gegeben, ab kommenden Sommer für seine Heimatgemeinde aufzulaufen. Aus seinem Heimatort Höckersdorf in der Gemeinde Mücke hat er mehrmals die Woche zum Training über 70 Kilometer Anfahrtsweg nach Braunfels gehabt. Dabei blieben Freundin und Hund des Öfteren auf der Strecke.

Hinzu kommt, dass er sich seit geraumer mit der Trainerausbildung beschäftigt und die B-Lizenz erwerben möchte. „Für mich ist das kein Rückschritt und von Unterforderung will ich auf gar keinen Fall sprechen“, so Seipp. Es mache ihm Spaß die jungen Spieler an die Hand zu nehmen und diese weiterzuentwickeln. Wenn Seipp gerade einmal nicht Fußball spielt, widmet er dennoch den Großteil seiner Freizeit dem Fußball. Zurzeit wälzt er nebenher bereits einige Fußballlehrbücher des DFB. Ansonsten ist er noch im Männerballett in Höckersdorf aktiv und sein Geld verdient der 26-Jährige als Rechtspfleger am Arbeitsgericht in Gießen.

Für seine Treffsicherheit im Kreis bekannt

Als Einheimischer ist Seipp in der Gegend kein Unbekannter. In seiner ersten Seniorensaison beim SV Bobenhausen erzielte er unglaubliche 67 Treffer und schoss damals das Team quasi im Alleingang aus der Kreisliga B in die Kreisliga A. Bevor er in Braunfels landete, war der 26-Jährige auch für die FSG Homberg/Ober-Ofleiden und beim Hessenligisten TSV Eintracht Stadtallendorf aktiv. Trotz seines noch jungen Alters bringt er also schon viel Erfahrung mit zur FSG Mücke/Merlau.

Als man in Mücke hörte, dass Seipp am Ende der Saison bei Braunfels aufhören wollte, nahm man sofort Kontakt auf. Benjamin Christ vom Spielausschuss der FSG kennt ihn schon seit vielen Jahren privat und klopfte nach Rücksprache mit den Vorsitzenden Thorsten Herbst (TSG Merlau) und Michael Wulff (FC Mücke) sowie seinem Pendant bei der TSG Benjamin Schön bei ihm an. Gemeinsam traf man sich dann im erwähnten Bauwagen und kam überein künftig zusammen zu arbeiten.

Gerade für Wulff ist das perspektivisch ein ganz entscheidender Wechsel. Sowohl die B-Jugend als auch die A-Jugend der JSG Mücke spielen in der Gruppenliga und man möchte, wie viele andere Mannschaften in der Region, die Nachwuchsspieler für den eigenen Seniorenbereich gewinnen. Mit einem großen Spielernamen, der seine Erfahrung an die Nachwuchstalente weitergibt, erhofft sich Wulff eine Sogwirkung. Mit der Personalie soll der Verein für junge Nachwuchsspieler attraktiver werden. Und mit einem Auge schielt die FSG auch irgendwann auf den Aufstieg in die Kreisoberliga. Das würden sie in einigen Jahren gerne einmal schaffen. Das sei aber kein Muss und in der laufenden Spielzeit sowieso kein Thema mehr und auch in der kommenden Saison ohnehin noch nicht geplant. Aber als Verein muss man sich zukünftig hohe Ziele steckeen, um dem demografischen Wandel zu trotzen. Vielleicht ist auch noch in ein bis zwei Jahren eine Erweiterung der jetzigen FSG denkbar.

Ein Team immer am Personal ausrichten

Spielertrainer Christian Eibach blickt so weit aber noch nicht voraus. „Wenn es gelingt, in der Sommerpause noch drei bis vier Spieler dazuzuholen, wollen wir unter den ersten Fünf mitspielen“, so Eibach. Auch wenn die Spielgemeinschaft nach einigen Jahren Pause erst in dieser Saison wieder zusammengefunden hat, ist sie nach außen sehr gut aufgestellt. Für die beiden Mannschaften gibt es derzeit drei Betreuer und jeweils zwei Trainer. Eibach kann sich somit ganz um die erste Mannschaft kümmern, ohne weitere organisatorische Aufgaben übernehmen zu müssen. Gerade in den Kreisligen A und B ist das nicht überall der Fall.

Eibach gab im Gespräch auch einen Einblick, wie er seine Mannschaft Fußballspielen lässt. Eine strikte Spielphilosophie gebe es bei ihm nicht. Insgesamt könne seine Mannschaft drei Systeme spielen. Das mache er aber immer vom am Spieltag vorhandenen Personal abhängig. Außerdem lasse er keine Viererkette spielen, da das auf diesem Niveau nicht klappe. Das könne man gut bei vielen anderen Mannschaften beobachten. Sein neuer Co-Trainer und künftiger Führungsspieler Seipp ist da mit ihm ganz einer Meinung: „Ein Spielsystem muss immer auf das Personal abgestimmt sein.“

Beide Trainer haben sich längerfristig bis 2019 an die FSG gebunden, um den Worten auch Taten folgen zu lassen.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren