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Jugenddezernent Dr. Mischak zu Gast bei der Behindertenhilfe Vogelsbergkreis - Großer Arbeitgeber mit Angeboten für die Menschen aus der Regionbhvb – arbeiten, wohnen, begleiten, beraten

VOGELSBERGKREIS (ol). Vizelandrat und Jugenddezernent Dr. Jens Mischak war zusammen mit der Jugendamtsleiterin Dagmar Scherer zu Gast bei der Behindertenhilfe Vogelsbergkreis (bhvb), um sich über die Einrichtung und ihr breit gefächertes Angebot zu informieren.

An den drei Standorten Herbstein, Lauterbach und Alsfeld-Altenburg erfahren Menschen mit Handicaps – egal ob mit seelischen, geistigen oder körperlichen Einschränkungen – große Unterstützung in ihrem Lebens- und Arbeitsalltag. Mit einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) hat die bhvb vor rund einem Jahr Neuland betreten, das weiter ausgebaut werden soll. Weitere Themen waren die Inklusion und die Sozialraumorientierung. Das geht aus einer Pressemeldung des Vogelsbergkreises hervor.

Die Vorstandsvorsitzende Katja Diehl, die den Fachbereich Verwaltung und Beratung leitet, habe einen ersten Überblick gegeben: Die Behindertenhilfe beschäftige 280 Mitarbeiter in überwiegend sozialpädagogischen oder anderweitig höherqualifizierten Berufen. Rund 530 behinderten Menschen werd an den vier Standorten die Teilnahme am Arbeitsleben ermöglicht, 130 Menschen fänden im stationären und dem stationär begleiteten Bereich sowie weitere 80 Menschen im ambulant betreuten Wohnen einen Lebensraum. Hinzu komme eine Frühförder- und Beratungsstelle, in der jährlich etwa 130 Kinder gefördert werden. „Der Bedarf in diesem Bereich nimmt zu“, stellte die Vorsitzende fest, „etwa 60 bis 70 Prozent der Kleinkinder weisen heutzutage Verhaltensauffälligkeiten oder Verhaltensstörungen auf.“

Auf ein Markenzeichen der Behindertenhilfe wies Vorstandskollege Walter Fricke hin: „Wir wollen, dass bei uns die Menschen betreut werden, die auch hier im Vogelsbergkreis wohnen und leben.“ Dies sei auch etwa zu 95 Prozent der Fall. Sozialräumlichkeit, wie sie in der Jugendhilfe seit einigen Jahren verstärkt gefordert und umgesetzt werde, sei also schon „seit jeher Programm“. Kritisch sehe die Behindertenhilfe, dass der Übergang in die Schule einen Bruch in der Betreuung darstelle, weil erst nach der Schulzeit die Angebote der Behindertenhilfe wieder in Anspruch genommen würden. Auch im Hinblick auf die gemeinsame Beschulung aller Kinder seien Bedenken geäußert und diskutiert worden: Es sei fraglich, ob man dort im Falle von schwerst-mehrfachbehinderten Kindern allen gerecht werden könne, so Fricke. Und Dr. Mischak pflichtete bei, man habe die politische Umsetzung  „gut gemeint aber nicht in jeder Hinsicht gut gemacht“; es brauche dazu auch die Ausstattung mit einem angemessenen Lehrkörper.

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orstandsvorsitzende Katja Diehl und die beiden Vorstandsmitglieder Walter Fricke und Frank Haberzettl (von links) stellten Jugenddezernent Dr. Jens Mischak und Dagmar Scherer (Leiterin Jugendamt) die Behindertenhilfe Vogelsbergkreis vor.

Mit großem Interesse verfolge man die bisherigen Sozialraumkonferenzen und könne sich gut vorstellen, im sogenannten „Planungsraum Süd“ – also im Heimatgebiet der Behindertenhilfe Herbstein – „mit voran zu gehen und dort tätig zu werden“, so Fricke. Für Jugenddezernent Dr. Mischak und Jugendamtsleiterin Scherer eine gute Nachricht, hat die bhvb doch erst im vergangenen Jahr Neuland betreten und Wohnraum für sogenannte „unbegleitete minderjährige Ausländer“ geschaffen. „Wir waren froh darüber, dass Sie damals als erster Träger im Kreis unseren Hilferuf gehört und uns bei der Unterbringung geholfen haben“, lobte Dagmar Scherer. Im Bereich der Jugendhilfe sei die bhvb zuvor nicht tätig gewesen. Das im Kreis schon recht breite Angebotsspektrum in der Jugendhilfe sei dadurch um einen neuen Träger bereichert worden. Weitere Planungen diesbezüglich habe die bhvb schon fast abgeschlossen: Für die Zeit nach dem 18. Geburtstag sollen für die jungen Menschen Wohnmöglichkeiten „für das Selbstständigwerden“ geschaffen werden.

Dass die Menschen in den Werkstätten von langjährigen und intensiven Unternehmenskontakten der Behindertenhilfe profitieren, erläuterte Vorstandsmitglied Frank Haberzettl, der Leiter des Fachbereichs Arbeit und Bildung, beim anschließenden Rundgang: „Wir sind gut vernetzt mit bis zu 300 Betrieben. Das hilft uns dabei, Aufträge für unsere Werkstatt zu akquirieren, aber ebenso beim Finden von Praktikums-, Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten für unsere Klienten.“ Beispielsweise würden für Kamax Schrauben sortiert und verpackt, es würden Garten- und Landschaftspflegearbeiten übernommen, und für den Verein Lutherweg konnte das Holzbau-Team sämtliche Bänke und Tische für erholsame Wanderrastplätze herstellen.

 

6 Gedanken zu “bhvb – arbeiten, wohnen, begleiten, beraten

  1. Hallo, ich bin ein Gruppenleiter der in der bhvb arbeitet. Ich habe lange überlegt hierzu was zu schreiben, find es aber extrem wichtig das zu tun, da mir meine Arbeit Spaß macht u ich gerne bei der bhvb arbeite. Bei Robin Hood handelt es sich mit 95%iger Sicherheit um einen Klienten von uns mit einer starken Persönlichkeitsstörung (weiß ich, weil er sich öfter Robin Hood nennt) . Hierzu gehört auch, alles im Alltag als Negativerlebnis darzustellen. Eingeschossen hat er sich auf unseren Vorstand (leider). Es kann also auch in Zukunft weitere Kommentare geben, die niemals positiv ausfallen werden. Er wird sich auch nicht als Klient sehen, gehört halt zum Krankheitsbild dazu.

  2. @ Robin Hood: Ich arbeite auch schon ziemlich lange bei der bhvb und ich bin stolz bei einem so guten Arbeitgeber zu arbeiten. Ich weiß gar nicht was du ständig hier auf Osthessen live meckerst, wenns dir bei uns nicht gefällt kannst du ja gehen! Meckerer wie du sind auch für uns keine dollen Kollegen.

  3. @Robin Hood Anderen Job suchen. Die Arbeitslosenquote deutet darauf hin, daß die Chancen jetzt besser sind als irgendwann mal wieder. Viel Erfolg!

  4. Also ich arbeite bei der bhvb und werde keinesfalls drangsaliert und keinesfalls geknetet. Ich arbeite seit 19 Jahren dort und fühle mich immer noch wohl.

  5. … und wieder kommen die 3 Vorstände und „shaken“ die „hands“. Zweifelsohne ist die Behindertenhilfe ein toller Laden. Leider vergisst man bei den Anzugträgern wer die Arbeit mit den Behinderten macht! Das sind die Betreuer- und die werden wie das heute im Business üblich ist geknechtet und teilweise drangsaliert. Da hilft es auch nichts, modern wie man ist, die Frauenquote im Vorstand zu berücksichtigen.

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