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Alsfelds Ortsschilder tragen jetzt gelbe Schleifen als Zeichen des RespektsAlsfeld zeigt nun Solidarität mit Soldaten

ALSFELD (ls). Soll Alsfeld Solidarität mit Soldaten zeigen? Eine Frage, die die Gemüter Anfang des Jahres spaltete. Die Stadtverordnetenversammlung sprach sich damals dafür aus – jetzt wurde der Beschluss umgesetzt. An mehreren Schildern in Alsfeld hängen nun gelbe Schleifen als Zeichen des Respekts gegenüber den Angehörigen der Bundeswehr. 

Initiiert wurde der Plan nicht von Bürgermeister Stephan Paule selbst, sondern vom Förderverein Stab Division Schnelle Kräfte e.V. aus Stadtallendorf, der sich die Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung stark macht. Auf eigene Kosten bestellte der Verein sechs Schleifen mit dem Alsfelder Stadtwappen und dem Schriftzug „Gelbe Schleife – Solidarität mit unseren Soldatinnen und Soldaten“.

Zunächst blieb sie verdeckt und wurde feierlich vor den Augen zahlreicher Gäste enthüllt.

Zunächst blieb sie verdeckt und wurde feierlich vor den Augen zahlreicher Gäste enthüllt.

Angebracht wurden sie nun an fünf Ortseingängen des Stadtgebietes Alsfeld: aus Richtung Altenburg, Hartmann-Kreuzung, Marburg, Pfefferhöhe und Schwabenrod.

Obwohl die Stadt lediglich die Montage der Schleifen organisieren musste, stieß der Plan im Frühjahr bei vielen Bürgern auf Kritik. Die ALA bezeichnete das Vorhaben als unnötigen Versuch, die deutsche Gesellschaft erneut zu militarisieren. Lesen Sie hier ein Pro und Contra der OL-Redaktion über die Schleifen-Aktion.

Gelbe Schleife als Symbol der Unterstützung

Die gelbe Schleife ist ein Symbol mit langer Tradition, das auf einen alten amerikanischen Brauch zurück geht: Man bekundet damit, dass man an Angehörige oder Freunde in der Ferne denkt. Die Schleife ist also kein Symbol, das per se mit dem Militär verbunden ist. Dennoch wird die Schleife vornehmlich mit Auslandseinsätzen von Soldaten in Verbindung gebracht. Auch in Deutschland, wo das Symbol seit sechs Jahren auf dem Vormarsch ist.

Schon seit den Anfängen des 15. und 16. Jahrhunderts sei die gelbe Schleife ein gebräuchliches Symbol, erzählte der Rathauschef einleitend. Damals wurde es überwiegend von bereits verlobten Frauen getragen, deren Männer unterwegs waren und somit als Bekenntnis des Vermissens diente. Da dies oft mit dem Militärdienst zusammenhing, übertrug sich das Symbol als gängiges Symbol der Bundeswehr.

Hessenhallenschild trägt gelbe Schleife

Die letzte Schleife ist aufgrund der überregionalen Bekanntheit und der vielfältigen Nutzung heute öffentlichkeitswirksam am Schild der Hessenhalle angebracht worden und vor rund 70 Gästen symbolisch an die Stadt übergeben worden.

Bürgermeister Stephan Paule und Generalmajor Andreas Marlow vor der Enthüllung.

Bürgermeister Stephan Paule und Generalmajor Andreas Marlow vor der Enthüllung.

Gerade weil das Thema schon im Vorhinein stark unter den Bürgern diskutiert wurde, in der Stadtverordnetenversammlung allerdings mit großer Mehrheit beschlossen, freute sich Bürgermeister Stephan Paule an diesem Vormittag, um so mehr die gelbe Schleife symbolisch für alle sechs Schleifen im Stadtgebiet zu enthüllen. „Trotz der politischen Diskussion rund herum, ist das Symbol der gelben Schleife ein unabhängiges. Es ist kein politisches Symbol, sondern ein persönliches“, so Paule dazu.

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In seiner kurzen Ansprache dankte Marlow der Stadt Alsfeld für die Wertschätzung ihrer Arbeit.

Durch die gelben Schleifen bekenne sich die Stadt Alsfeld zur Solidarität und darauf sei er sehr stolz. Auch der Kommandeur der Division Schnelle Kräfte, Generalmajor Andreas Marlow, der so ganz nebenbei den höchsten Dienstgrad in Hessen besitzt, und der Vorsitzende des Fördervereins Oberstleutnant Frank Hille bedankten sich bei der Stadt und entkräfteten mögliche politische Diskussionen. “ Wir treffen nicht die Entscheidung für oder gegen einen Einsatz, das machen andere. Und glauben Sie mir, wir alle haben bereits Auslandserfahrungen gemacht und wir machen diese Einsätze nicht, weil sie uns Spaß machen“, so Generalmajor Marlow.

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Die ganze Gruppe – bestehend aus Stadtverordneten, Stadträten, Vertretern der Bundeswehr, der Hessenhalle, des Fördervereins und der Reservistenkameradschaft – versammelte sich vor dem Schild der Hessenhalle.

Die Gelben Schleifen in Alsfeld symbolisieren die Wertschätzung gegenüber der Bundeswehr, was vor allem dem Vorsitzenden des Fördervereins Hille sehr wichtig ist. „Zu wissen, dass die Stadt Alsfeld hinter den Soldaten steht – das tut wirklich gut“, so der Vorsitzende. Es sei ein gutes Gefühl, nicht nur für Angehörige der Soldaten, sondern auch für die Soldaten selbst und dabei sei die Schleife an der Hessenhalle ein wichtiger Punkt. Mit knapp 250.000 Besuchern im Jahr wird die Schleife dort oft gesehen – auch von Soldaten – und die Stadt damit ein wichtiger Angelpunkt für die Solidarität mit Soldaten.

gelbe Schleife

Alsfeld sei die 18. Stadt in Mittelhessen, die sich für die gelben Schleifen entschied. Das verriet der 1. Vorsitzende des Fördervereins Stab DSK, Oberstleutnant Frank Hille an diesem Morgen.

Andere Städte als Vorläufer – Alsfeld als eine der wichtigsten

Schon mehrere Städte der Region haben gelbe Schleifen an den Ortseingängen angebracht, darunter Neustadt, Ziegenhain, Stadtallendorf und auch Schrecksbach. Neben Antrifttal, Feldatal und Romrod ist Alsfeld im Vogelsbergkreis ab heute die vierte Stadt, die mit der gelben Schleife ihre Solidarität bekundet.

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3 Gedanken zu “Alsfeld zeigt nun Solidarität mit Soldaten

  1. „…Dann sollten schleunigst Milliarden in die Bundeswehr investiert werden“

    Nein lieber in THW, Feuerwehr und das Rote Kreuz…

  2. …Dann sollten schleunigst Milliarden in die Bundeswehr investiert werden wenn Sie das so sehen.
    Und Wehrdienst für alle würde den Moralverfall in Deutschland stoppen.

  3. Alles schön und gut, leider ist die BW heute ein überverwaltetes Museum was Milliarden Jährlich verschlingt….

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