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Bereits seit 18 Jahren stellen die Kestricher für die Dorfbewohner einen aufwendigen Weihnachtsmarkt auf die BeineKestrich feiert seinen ureigenen Weihnachtsmarkt

KESTRICH (cdl). Ob Romrod oder Homberg/Ohm die Weihnachtsmärkte rund um die altehrwürdigen Gemäuer haben sich Anfang Dezember zu echten Besucherattraktionen entwickelt. Doch ein kleines gallisches Dorf leistet erbittert Widerstand, frei nach René Goscinny und Albert Uderzo den Erfindern von Asterix. An diesem Wochenende veranstaltet auch Kestrich seinen ureigenen Weihnachtsmarkt.

Doch Widerstand ist ehrlich gesagt ein wenig übertrieben. Denn das nicht einmal 300 Einwohner zählende Dorf veranstaltet seinen Weihnachtsmarkt von Dorfbewohnern für seine Dorfbewohner. Vor 18 Jahren kam einigen Kestrichern die Idee und seitdem heißt es „alle Jahre wieder“. Ganze 13 Buden haben sie rund um einen großen Weihnachtsbaum aufgestellt. Wichtigstes Merkmal ist, dass alle Budenbetreiber aus Kestrich kommen. Nun ja, Windhausen oder Groß-Felda ist gerade noch so erlaubt. Gewinn erzielen die Standbetreiber auch eher keinen. Aber darum geht es auch gar nicht, erzählen einige von ihnen. Die Dorfgemeinschaft steht bei dem Weihnachtsmarkt im Vordergrund.

Und dennoch haben sie sich viel Mühe gegeben und einige sind schon seit dem Spätsommer mit den Vorbereitungen beschäftigt. Eine Bude voller liebevoll selbst gebastelter Weihnachtsdeko braucht eben seine Zeit, aber für einige ist das Herstellen von Weihnachtsartikeln aller Art ganz gleich ob aus Holz, Wolle oder anderen Materialien längst zum Hobby geworden. Der große Weihnachtsbaum in der Mitte des Dorfplatzes ist ebenfalls ein echter Kestricher. In jedem Jahr wird gefragt, ob jemand einen Baum im Garten hat, der zu groß geworden ist. Dann wird er persönlich von den Initiatoren des Weihnachtsmarktes gefällt und mit Schlepper und weiterem Gerät zum Dorfplatz gebracht. Dieses Jahr war der Baum sogar deutlich zu groß und er musste am Stamm um fünf Meter gekürzt werden, um überhaupt aufgestellt werden zu können.

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Rund um den Baum sind die 13 Buden aufgebaut.

Der erste Weihnachtsmarkt bleibt in Kestrich immer in Erinnerung

Um 16 Uhr hat der Weihnachtsmarkt am Samstagnachmittag begonnen, doch eigentlich so richtig startete der Mark wie traditionell üblich mit dem Aufspielen des Posaunenchors ab 18 Uhr und kurz zuvor versammelten sich dann nach und nach die Kestricher, um ihr ureigenes Fest zu feiern. Dabei schwelgten einige bereits vorab in Erinnerungen. Eine Bude ist seit dem ersten Weihnachtsmarkt mit von der Partie. Eilig wurde sie damals im November an den Samstagnachmittagen selbst zusammengebaut. Als dann der erste Markt vor 18 Jahren eröffnete und direkt neben dem Weihnachtsbaum auch noch einige Schafe standen, fing es kräftig zu schneien an, erzählen die Gründer des Marktes.

Es sei damals der perfekte Auftakt gewesen und seitdem wird an der bald gar nicht mehr so jungen Tradition festgehalten. Und weil viel Arbeit und Mühe in dem Fest steckt, feiern sie in Kestrich gleich an zwei Tagen. Der absolute Höhepunkt ist dann auch gleichzeitig das Ende des Marktes. Am Sonntag um 17 Uhr kommt der Nikolaus und sorgt mit seinen Geschenken für leuchtende Kinderaugen.

Ein paar Bilder vom frühen Samstagnachmittag

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