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Der neue Whatsapp Service der Praxis Dr. Harlfinger kommt gut an„Die große Resonanz hat mich wirklich überrascht“

GROSS-FELDA/ROMROD (mb). Seit einer Woche läuft nun der neue Whatsapp Service der Arztpraxis Dr. Harlfinger. Es geht um Prozessorientierung, um eine Modernisierung und besseren Service für die Patienten – und die Idee hat bereits nach einer Woche großen Erfolg. Über 60 Mal wurde der Service in der ersten Woche bereits genutzt und das, obwohl kaum Werbung für das Projekt gemacht wurde.

Die Idee entstand aus der Notwendigkeit am Standort Romrod ein Rezepttelefon, welches in Groß-Felda seit Langem etabliert war, einzurichten. „Meine Stieftochter Myriam Riemann hatte die Idee, Whatsapp als Alternative einzusetzen, um unter anderem die Telefonfrequenz der Praxen zu reduzieren“, so Dr. Harlfinger. Am Erfolg des Projekts habe er allerdings anfangs gezweifelt. „Ich war wirklich überrascht vom Erfolg der Idee.“ Bereits zehn Minuten, nachdem das Serviceangebot auf der Facebook Seite der Praxis bekannt gegeben wurde, kam die erste Nachricht.

Über 60 Nachrichten in der ersten Wochen

Am Freitag waren es bereits 18 Nachrichten. Selbstverständlich musste man aber auch Datenschutzfragen klären, so Dr. Harlfinger und seine Frau Andrea. „Wir haben einen IT-Mitarbeiter, der uns bei diesen Fragen, wie zum Beispiel die Recall Funktion, geholfen hat.“ Am Ende sei das Angebot eine Win-win-Situation für alle: Die Mitarbeiter werden durch den geringeren telefonischen Andrang entlastet und die Patienten bekommen einen zusätzlichen Service geboten. „So kommen Notfälle nun auch viel schneller durch, da die Rezepte jetzt noch öfter bequem per Handy geordert werden können.“

Am Wochenende und jenseits der Praxiszeiten bleibt das Handy allerdings aus. „Montags wird es jetzt sicherlich eine ganze Welle an Nachrichten geben, die werden dann chronologisch abgearbeitet“, so Andrea Harlfinger. Dr. Stephan Harlfinger gibt zu: „Mit so einer großen Resonanz habe ich nicht gerechnet“, freuen tun sich natürlich alle, dass der Service so rege genutzt wird. „Bisher gab es auch niemanden, der den Service für andere Zwecke als gedacht nutzt.“

Auf der Facebook-Seite gab es bisher nur positive Resonanz. „Auch unsere Patienten kommen auf uns zu und berichten, dass sie den Service bereits genutzt haben. Auch viele ältere Patienten nutzen die moderne Technik.“ Wer aber möchte, dem steht selbstverständlich weiterhin frei, Termine und Rezepte per Telefon oder online Formular zu ordern. Die Praxis von Dr. Harlfinger ist bisher die Einzige im Vogelsbergkreis, die einen solchen Service anbietet. „Bisher habe ich auch noch nicht von anderen Praxen gehört, die so etwas machen.“

Bisher nur positive Resonanz

Im stetigen Austausch mit Kollegen wird Dr. Harlfinger das Projekt aber durchaus weiterempfehlen können. Ob das Projekt auch die Attraktivität des Landarztes steigern kann? „Ich denke eher nicht, allerdings steht die Verbesserung unserer Praxis stets im Blick und dies ist mit Sicherheit eine.“ Auch Ärzte in der Stadt können von dieser Idee mit Sicherheit profitieren. Überhaupt hat der Landarzt viel für die Modernisierung und das Vorankommen seiner Praxen an den Standorten Romrod und Groß-Felda getan.

Andrea Harlfinger hat sich mit 58 Jahren noch einem Bachelor Abschluss in Praxismanagement gewidmet, um die Effizienz der Praxis zu steigern und ihren Mann, gemeinsam mit den Mitarbeitern, von der Bürokratie zu entlasten. Insgesamt arbeiten 28 Menschen in der Praxis, sei es in Voll- oder Teilzeit oder auf 450-Euro-Basis. Auch der neue Whatsapp Service könnte eher Jobs schaffen, als welche zu ersetzen. „Sicher ist es denkbar, dass, falls unsere Medizinischen Fachangestellten mit der Beantwortung der Nachrichten nicht hinterherkommen, ein kleiner Minijob geschaffen werden könnte.“ Aber erst mal wird man den weiteren Verlauf und Aufwand des Projekts abwarten.

Harlfinger

„Wir kommunizieren jetzt nur noch per Whatsapp“, scherzt das Ehepaar Dr. Harlfinger – in Wirklichkeit bleibt bei Familientreffen aber das Handy ausgeschaltet.

Gesucht wird in den Praxen Dr. Harlfingers tatsächlich eine neue Medizinische Fachangestellte. Auch hofft Harlfinger weiterhin darauf, noch einen neuen Landarzt in seiner Praxis einarbeiten zu dürfen. „Fünf Jahre möchte ich nun noch machen. Ich hoffe natürlich in der Zeit einen Nachfolger zu finden“, so der 65-Jährige.

Management Tool in der Praxis – Tabu an Weihnachten bei Familie Harlfinger

Die Zukunft des Whatsapp Services scheint zumindest gesichert: Der Service wird rege genutzt und soll bald auch in Groß-Felda etabliert werden, denn noch wird das Angebot von Romrod aus gemanagt. „Die Nummer wird dann aber die Gleiche bleiben“, so Andrea Harlfinger. Überhaupt seien die beiden sehr von den Neuen Medien überrascht worden. „Mittlerweile nutzen wir den Service sogar innerhalb des Teams als Management Tool.“

Auch Terminen könne die Management Leitung des Ärzteteams ganz einfach per Handy zu und absagen. „Die Technik ist doch sehr faszinierend.“ Ein wenig konservativ sind die beiden dann allerdings doch noch: „An Weihnachten bleibt das Handy aus.“, es störe die Atmosphäre, wenn jeder am Tisch in die Handys schaue. Die ‚altmodische‘ Art zu kommunizieren ist eben immer noch die Schönste. Von Angesicht zu Angesicht.

Ein Gedanke zu “„Die große Resonanz hat mich wirklich überrascht“

  1. Finde ich gut ,es geht soviel Zeit verloren durch Nachfragen nach Mengenangaben und Dosierungsangaben .So muss der Patient sich im Vorfeld um Genauigkeit bemühen …

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