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Freude einpacken, Liebe entdecken: „Weihnachten im Schuhkarton“ in der evangelischen Stadtmission in AlsfeldGeschenke der Hoffnung: Weihnachten im Schuhkarton

ALSFELD (ls). In die Werkstatt des Weihnachtsmannes verwandelten sich am Donnerstag frühzeitig die Räume der evangelischen Stadtmission in Alsfeld: Zwischen 800 und 900 Weihnachtspäckchen verpacken die 20 fleißigen und freiwilligen Weihnachtselfen dort zusammen und senden sie raus an die ganz Welt – oder fast an die ganze Welt.

„Weihnachten im Schuhkarton“ heißt die Aktion, die die evangelische Stadtmission jetzt schon seit mehr als zwölf Jahren unterstützt. Unter der Leitung von Birgit Günther, Ruth Siebeneich und deren Mann und Gemeinschaftspastor Edmund Siebeneich verwandelt sich der große Saal in ein großes Packzentrum.

Viele verschiedene Sachen finden bei der Aktion der evangelischen Stadtmission ihren Platz im Karton: Süßigkeiten, gestrickte Socken, Spielzeug und vor allem jede Menge Herzensgüte. Foto: ls

Viele verschiedene Sachen finden bei der Aktion der evangelischen Stadtmission ihren Platz im Karton: Süßigkeiten, gestrickte Socken, Spielzeug und vor allem jede Menge Herzensgüte. Foto: ls

Viele Rollen bunt bedrucktes, weihnachtliches Geschenkpapier, jede Menge selbst gestrickte Socken, Süßigkeiten und ganz viel Spielzeug liegen dort bereit, um an Kinder auf der ganzen Welt verschickt zu werden.

Seit 21 Jahren „Weihnachten im Schuhkarton“

Mit über sieben Millionen Päckchen aus dem deutschsprachigen Raum ist die Aktion schon seit mittlerweile 21 Jahren weltweit bekannt. Damit hatte Dr. Irmhild Bärend wohl nicht gerechnet, als sie ihre Leser dazu aufrief, an der in Amerika entdeckten Aktion teilzunehmen. Allein in Hessen kamen dadurch im letzten Jahr 22.275 gesammelte und ausgelieferte Schuhkartons zusammen, die den Kindern aller Altersklassen eine große Freude bereiteten.

Auch Ruth Siebeneich und Birgit Günther sind jedes Jahr wieder erstaunt über die große Resonanz der Aktion. Insgesamt 20 ehrenamtliche Helfer kamen, um die bereits fertig gepackten Schuhkartons zu kontrollieren. „Viele Sachen sind verboten, deshalb packen wir hier die Pakete wieder auf, kontrollieren sie und packen sie wieder zusammen. Manchmal gibt es auch Päckchen, die nur mit Stricksocken oder Strickschals gefüllt sind – die packen wir auf und mischen sie mit anderen Sachen, damit jedes Kind auch von allem etwas hat“, erklärt Siebeneich die Aufgaben an der Sammelstelle.

Unzahlbar viele selbst gestrickte Socken liegen parat, um einen neuen Besitzer zu finden. Foto: ls

Unzahlbar viele selbst gestrickte Socken liegen parat, um einen neuen Besitzer zu finden. Foto: ls

Manches ist obligatorisch – manches ist sogar verboten

Manche Sachen packen die Helfer in jeden Karton: Zahnpasta und Zahnbürste sind dabei obligatorisch. Eigenartig ist allerdings: sämtlich Harry Potter Gegenstände, Pokemon, Zauberspiele, Kartenspiele, gefüllte Schokolade und auch sämtliche Literatur sind verboten. Der Grund ist einfach. Gefüllte Schokolade darf aus hygienischen Gründen nicht versandt werden. Harry Potter und Pokemon Artikel sind verboten, weil die Kinder aus den beschenkten Ländern damit nichts anfangen können. In Gummibärchen ist Gelatine enthalten, aber die Päckchen werden auch in muslimischen Ländern verteilt. Und Literatur – kaum eins der Kinder spricht die deutsche Sprache. Logisch.

Einige Artikel wie Zahnpasta oder Zahnbürsten sind obligatorisch und sollten in jeden Karton vorhanden sein - andere jedenfalls sind verboten. Foto: ls

Einige Artikel wie Zahnpasta oder Zahnbürsten sind obligatorisch und sollten in jeden Karton vorhanden sein – andere jedenfalls sind verboten. Foto: ls

Diese aussortierten Dinge werden allerdings nicht einfach weggeschmissen: Nachdem sie aussortiert wurden, werden sie der Gemeinde gegen eine Spende zur Verfügung gestellt. Von den Spenden werden wiederum Dinge für die nächste „Weihnachten im Schuhkarton“-Aktion gekauft.

Freude einpacken, Liebe entdecken und glaube wecken

Die verschiedenen Spenden aus Alsfeld, Lauterbach und Ulrichstein, die von Kindergärten, Konfirmanden, Betrieben oder Einzelpersonen verschenkt wurden, wurden bereits einen Tag später bei der evangelischen Stadtmission abgeholt und nach Berlin zur Organisation „Geschenke der Hoffnung“ transportiert. Von dort aus gelangen sie in die ganz Welt, getreu dem Motto „Freude einpacken – Liebe entdecken – Glaube wecken“. Ein weiter Weg bevor sie Freude bescheren.

Viel Freude auch bei den 20 ehrenamtlichen Helfern der evangelischen Stadtmission - Weihnachten im Schuhkarton: eine gute Aktion, die auch den Zusammenhalt fördert.

Viel Freude auch bei den 20 ehrenamtlichen Helfern der evangelischen Stadtmission – Weihnachten im Schuhkarton: eine gute Aktion, die auch den Zusammenhalt fördert.

Oft fahren von dort aus entsprechende Landsleute mit, die den Kindern in den Empfängerländern wie Weißrussland, Rumänien, Bulgarien oder Polen zusätzlich die Weihnachtsgeschichte in ihrer Sprache erzählen und die Päckchen vor Ort verteilen. Noch vor Weihnachten werden alle Schuhkartons in den Armen eines notleidenden Kindes sein.

Zwischen 800 und 900 Päckchen sammelten sich an - viel Arbeit für einen guten Zweck. Foto: ls

Zwischen 800 und 900 Päckchen sammelten sich an – viel Arbeit für einen guten Zweck. Foto: ls

„Es ist wirklich eine herzerwärmende Aktion. Man muss sich einfach manchmal bewusst werden, dass diese Kartons für manche Kinder oftmals das einzige Weihnachtsgeschenk sind“, betont Siebeneich abschließend. Doch nicht nur dieser Hintergrund ist ein Antrieb für alle freiwilligen Helfer, auch die Zusammenarbeit an dieser Aktion sei immer wieder etwas Besonderes.

Weitere Eindrücke aus der frühzeitigen Werkstatt des Weihnachtsmannes in der evangelischen Stadtmission zu „Weihnachten im Schuhkarton“:

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