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Die Altenwohnanlage ein lange währendes Problem - großes Wachstum bei LampenweltBLS zu Gast bei Lampenwelt und Altenwohnanlage

SCHLITZ (ol). Die Bunte Liste Schlitzerland (BLS) informierte sich vor Kurzem über die Mängel an der Altenwohnanlage und schaute sich darüber hinaus das stetig wachsende Unternehmen Lampenwelt an.

Immer wieder erreichen die BLS Klagen über die altengerechte Wohnanlage in der Parkstraße 42. So entschloss sich die Fraktion zu einem Besuch dieses in städtischem Besitz befindlichen Gebäudes, um sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Bürgermeister Hans Jürgen Schäfer und Bauingenieur Thomas Hahn übernahmen freundlicherweise die Führung, zusammen mit Bewohnern des Hauses, die auf viele Schwachstellen aus eigener Erfahrung hinweisen konnten. Das gab die BLS in einer Pressemeldung bekannt.

Das Gebäude sei 1966 errichtet worden, nach den damaligen Standards (mit Fahrstuhl und Gemeinschaftsräumen), die nach 50 Jahren Nutzung und in vielen Bereichen wenig Erneuerungen den heutigen Wünschen an die Wohnqualität nur noch mit Einschränkungen entsprechen. Aus dem Jahr 2006 stamme eine Übersicht, die die Kosten für den wichtigsten Erneuerungsbedarf für die beiden Gebäude ‚Parkstraße 42‘ und ‚Auf der Hall 27‘ mit 1,5 Millionen Euro beziffert. Durchführen der Maßnahmen und Umlegen der Kosten auf die Miete hätte mehr als eine Verdoppelung der Miete ergeben. Die vorletzte Stadtverordnetenversammlung (Wahlperiode 2006 bis 2011), in der die Koalition CDU/FDP/UBL die Mehrheit stellte, sei damals nicht bereit gewesen, in Anbetracht der Kosten die Sanierung anzugehen. Daher sei es zu der noch bestehenden Beschlusslage gekommen, so Bürgermeister Schäfer, die beiden Gebäude ‚Parkstraße 42‘ und ‚Auf der Hall 27‘ zu veräußern. Allerdings habe sich seitdem trotz intensiver Suche kein Käufer gefunden.

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Es gab viele Diskussionen zwischen den Vertretern der Stadt, der Bunten Liste und Bewohnern des Gebäudes Parkstraße 42 über dessen Zukunft, sowohl innerhalb wie außerhalb des Hauses.

Rundgang durch das Haus

Der Rundgang der BLS-Fraktion, unter Führung der eingangs genannten Personen, habe in der Tat viele Missstände gezeigt, die von den Mietern zu Recht beklagt würden. Vieles eher kleine Mängel, die sich relativ einfach beheben ließen. Anderes durchaus grundsätzliche Probleme, die mit der Bauweise der 60er Jahre zusammenhängen würden, als man nicht auf energiesparendes Bauen achtete. In dieser Hinsicht würden wohl nur grundlegende energetische Sanierungsmaßnahmen mit neuen Fenstern und neuer Gebäudeisolierung Erfolg versprechen. Aber es würden auch einige Mängel bleiben, die mit nicht ausreichend durchgeführten Erhaltungsmaßnahmen zu tun hätten.

Die kleinen Mängel, die Bauingenieur Hahn auf dem Rundgang notiert habe, würden hoffentlich in absehbarem Zeitraum erledigt, genauso wie unbedingt nötige Reparaturmaßnahmen durchgeführt werden müssten, wie die Mieter bestätigt hätten.

Was tun?

Aber es bleibt nach Meinung der BLS jetzt doch die Frage, was mit den beiden Gebäuden geschehen soll. „Warten wir weiter auf einen Investor, der diese Immobilie mit großem Grundstück und zwei 50 beziehungsweise 40 Jahre alten Gebäuden in schlechtem Zustand erwirbt, sie dann vermutlich abreißt (was geschieht dann mit den Bewohnerinnen und Bewohnern?) und neue Wohngebäude errichtet? Das Warten war jetzt nahezu 10 Jahre vergeblich. Oder sollen wir zusehen, wie die Gebäude unbewohnbar werden?“, fragen sich die Parteimitglieder. Das sei sicher auch keine Lösung, zumal preiswerter Wohnraum in akzeptabler Qualität gerade auch für ältere Menschen in Schlitz weiterhin benötigt werde. Viele der durchweg älteren Mieter in dem Gebäude Parkstraße 42 seien froh, mit Unterstützung ambulanter Pflegedienste in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Pflegeplätze seien knapp, so sagten sie, mit sehr langer Warteliste und mit hohen Kosten verbunden, ganz abgesehen von der schlechteren Lebensqualität.

Die Beschlusslage der Stadtverordnetenversammlung sei nun seit vielen Jahren: Verkauf der Immobilie. Aber es habe sich gezeigt, dass das keine Lösung sei. Daher mache es keinen Sinn, den Kopf weiter in den Sand zu stecken. Die städtischen Gremien sind gefordert, über andere Lösungen als nur den Verkauf nachzudenken, so der Fraktionsvorsitzende der BLS Dr. Jürgen Marxsen.

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Bürgermeister Schäfer und Bauingenieur Hahn (l.), hier im Gespräch mit dem BLS-Magistratsmitglied Dr. Dursun Özalp (r.) und Reiner Kaminski (2 v.r.) von der BLS, führten die Gruppe der BLS durch das Gebäude. Reiner Kaminski hatte 2006 die Kostenschätzung für die wichtigsten Sanierungsmaßnahmen erstellt.

Zwischen 50.000 Lampen und Leuchten – BLS zu Besuch bei Lampenwelt

Nachdem sich das Unternehmen Lampenwelt als bedeutendster Online-Händler seiner Branche etabliert hat und damit zu einem wichtigen örtlichen Arbeitgeber und Steuerzahler wurde, entstand bei der BLS der Wunsch, sich vor Ort einen unmittelbaren Eindruck von diesem Unternehmen zu verschaffen, das nach eigenen Angaben 50.000 Lampen und Leuchten im Angebot hat und 340.000 Artikel ab Lager liefern kann. Das geht aus einer weiteren Pressemeldung der BLS hervor. Von Seiten der Firma Lampenwelt sei man dem Wunsch der BLS bereitwillig nachgekommen und so wurde die Fraktion kürzlich von einem der Geschäftsführer Andreas Rebmann und dem Logistikleiter Niko Neuhof zu einem Rundgang durch den Betrieb mit anschließenden ausführlichen Detailinformationen und intensiven Diskussionen begrüßt.

Modernes Logistiklager

Zunächst sei es in das Logistikzentrum gegangen, wo auf 3.600 Quadratmetern prall gefüllte Regale über mehrere Etagen besichtigt werden konnten und wo Logistikleiter Niko Neuhof die von Waren- und Bestelleingang bis zum Versand auf Effizienz optimierten Vorgänge vorstellt wurde. Mehrere Tausend Pakete würden regelmäßig täglich das 2012 errichtete Logistikzentrum verlassen, das mittlerweile aus allen Nähten platze, sodass mehrere Außenlager hätten eingerichtet werden müssen. Aber der geplante Erweiterungsbau werde Abhilfe schaffen.

Entwicklung des Unternehmens

Die Entwicklung des Unternehmens habe anschließend Rebmann anhand einer Präsentation im Detail erläutert. Von kleinsten Anfängen im Jahre 1999 mit Internetverkäufen via eBay sei es nach der Etablierung einer eigenen Internetplattform und dem Erwerb der Domain www.lampenwelt.de mit teilweise atemberaubenden jährlichen Wachstumsraten im zwei- bis dreistelligen Prozentbereich hin zum heutigen, weit über die Grenzen Deutschlands hinaus operierenden Unternehmen gekommen. Über 200 Mitarbeiter (im Durchschnitt unter 30 Jahre alt und zu 60 Prozent Frauen) sowie das Angebot von 50.000 Lampen und Leuchten und 340.000 ab Lager lieferbaren Artikeln zeigten unübersehbar den Erfolg des Unternehmenskonzeptes.

Der weitere Ausbau sei bereits konkret geplant, so Rebmann. Unmittelbar neben den bestehenden Betriebsanlagen in Fraurombach seien bereits weitere Flächen erworben worden, um die Erweiterung sicherzustellen.

Fragen und Diskussionen

Die Angehörigen der BLS hätten nicht nur viele Fragen zur „Lampenwelt“ gehabt, sondern hätten sich insbesondere beeindruckt von dem großartigen Erfolg des Unternehmens gezeigt, das damit für einen großen und wichtigen Zuwachs an Arbeitsplätzen gesorgt habe. Anvisiert sei jetzt, so Rebmann, im Laufe der nächsten Jahre die Zahl von 400 Mitarbeitern. Leider fänden aber viele der neuen, außerhalb angeworbenen Arbeitskräfte, insbesondere solche mit Familie, keinen geeigneten Wohnraum in Schlitz, sodass sie sich vorwiegend in Fulda niederließen, obwohl sie Schlitz eigentlich vorziehen würden.

Zwei Stunden Betriebsrundgang, Präsentation, viele Fragen und Diskussionen über Entwicklung, Stand und Perspektiven des Unternehmens hätten ein beeindruckendes Ganzes ergeben und seien so zu einer wertvollen und hilfreichen Informationsquelle für die Bunte Liste geworden, so abschließend der BLS-Fraktionsvorsitzende Dr. Jürgen Marxsen, der den beiden Herren Andreas Rebmann und Niko Neuhof ganz herzlich für ihre Bereitschaft gedankt habe, der Fraktion der BLS ihr Unternehmen in dieser Ausführlichkeit vorzustellen.

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