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Wenn bei Unfall und Krankheit die Intensivmedizin gefordert istDr. Sehn referierte zum Thema „Intensivstation“

LAUTERBACH (ol). Mit einer anschaulichen Mischung aus Information und bildhafter Darstellung über die Entstehung der Intensivstation, die medizinische Behandlung von lebensbedrohlich erkrankten Patienten und die Abläufe interdisziplinärer Zusammenarbeit, konnte der Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin, Dr. Norbert Sehn, die Zuschauer beim „Treffpunkt Gesundheit“ am Krankenhaus Eichhof mit seinem Vortrag begeistern. Darüber hinaus gab er Einblicke in den Umgang mit Patientenverfügungen und erläuterte die Bedeutung der Kommunikation mit Angehörigen.

Der Alltag auf einer Intensivstation unterscheidet sich deutlich von einem normalen Aufenthalt im Krankenhaus. Mit klaren Informationen zu den Strukturen und der intensivmedizinischen Betreuung gab Dr. Sehn dem Auditorium einen Überblick zur Hochleistungsmedizin, die notwendig ist, um Schwerkranke oder frisch Operierte zu behandeln. Er erläuterte Therapiemaßnahmen, wie Heilschlaf, künstliche Beatmung und Ernährung, Kreislaufunterstützung oder Nierenersatzverfahren, und ließ einen Blick hinter die Kulissen der 24-Stunden-Versorgung und die damit betrauten, speziell ausgebildeten Fachkräfte zu. Das geht aus einer Pressemeldung der Eichhof Stiftung hervor.

Am Anfang des Vortrages habe ein historischer Rückblick gestanden, der die Entstehung von Intensivstationen aus der Notwendigkeit der Versorgung von Verletzten und aus der Entwicklung der operativen Medizin im letzten Jahrhundert gezeigt habe. Die Möglichkeiten, Organversagen zu überbrücken, beispielsweise durch künstliche Beatmung, später durch Nierenersatzverfahren und mittlerweile auch für das Herz, ließen diese Spezialeinheiten in Krankenhäusern entstehen. Da Intensivstationen mittlerweile immer häufiger für Patienten mit chronischen Organversagen genutzt würden, stelle sich nicht selten die Frage, ob die aufwändige Behandlung sinnvoll ist.

Unterlegt mit anschaulichen Bildern habe er den Alltag einer Intensivstation gezeigt, die morgendliche Übergabe, Visiten, die zentralen Überwachungsmöglichkeiten und die technische Ausstattung. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachbereichen am Eichhof sei ebenso beleuchtet worden, wie Therapiepläne, Besprechungen, Einweisungen sowie die nächtliche Betreuung. Auch auf Spezialthemen, wie Reanimation, die Bedeutung der Hygiene und die Einschätzung manchmal unvermeidlicher Verwirrtheitszustände, sei der Chefarzt eingegangen.

Mit gut 900 Patienten pro Jahr, die teilweise schwere Erkrankungen überwinden und im Durchschnitt bis zu drei Tage auf der Intensivstation verbringen, habe der Chefarzt die Leistungsfähigkeit seiner Station verdeutlicht, eine Kombination von Intensiv- und Intermediate-Care mit elf Betten.

„Es ist wichtig für uns, dass Patienten und Angehörige gut aufgeklärt sind, da auf diese Weise Ängste abgebaut werden und ein besseres Verständnis über notwendige Maßnahmen auf einer Intensivstation erzielt werden kann“, sagt Dr. Sehn, der mit seinem Vortrag zudem erreichen wolle, das das medizinisch notwendige Vorgehen auf einer Intensivstation nicht nur für Betroffene erklärlich wird. Für ihn sei eine gute Kommunikation zwischen Pflegekräften, Ärzten, Patienten und Angehörigen der Schlüssel zu einem guten Ergebnis für alle Beteiligten.

 

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