Gesundheit0

Neben der Sprache die Lebenskultur in Deutschland vermittelnSprachkurs mit Flüchtlingen beim Krankenhaus

LAUTERBACH (ol). Sehr beeindruckt waren 14 Teilnehmer des Sprachkurses für Flüchtlinge „Deutsch for you“ der Volkshochschule Lauterbach, als sie das Krankenhaus Eichhof besuchten. Begrüßt wurden die Teilnehmer aus Syrien, Afghanistan, Äthiopien und dem Iran von der Qualitätsmanagement-Beauftragten Sonja Seeger und der Bereichsleitung Psychiatrie Ingeborg-Schaub-Eiffert.

Begleitet wurde die Gruppe von der Leiterin des Sprachkurses Hülya Tekin, die im Rahmen der dreimonatigen Schulung mit den Teilnehmern noch die Polizeistation, das Museum, eine Bücherei und im Advent auch den Weihnachtsmarkt in Lauterbach aufsuchen wird. Das geht aus einer Pressemeldung der Eichhof Stiftung hervor. „Zusätzlich zu den sprachlichen Fähigkeiten wollen wir auch die Lebenskultur in Deutschland vermitteln, dazu gehören auch Einblicke in Institutionen, Behörden und Organisationen“, erklärte Hülya Tekin.

Der Rundgang durch das Krankenhaus habe auf einer Station begonnen, wo Sonja Seeger neben den medizinischen und pflegerischen Inhalten auch die Abläufe der Patientenaufnahme erläutert habe. In einem Patientenzimmer habe die Qualitätsmanagement-Beauftragte über Ausstattung und  Betreuung der Patienten aufgeklärt, deren Versorgung und die Möglichkeit des Notrufs. In der Notaufnahme sei die Gruppe darüber informiert worden, was passiert, wenn ein Patient mit dem Krankenwagen eingeliefert wird. Über den kurzen Weg von der Garage bis zu dem Schockraum, in dem nach schweren Unfällen die Erstversorgung durchgeführt wird, hätten sich die Flüchtlinge über die Abläufe, die diagnostischen Maßnahmen und die apparative Ausstattung am Eichhof einen Eindruck verschaffen können. Außerdem sei der Unterschied zwischen einer geplanten Aufnahme und der Einlieferung als Notfall erläutert worden.

Die Kursteilnehmer hätten eine umfassende Übersicht über das Leistungsspektrum und die moderne Medizintechnik im Krankenhaus Eichhof erhalten. Auch die Bedeutung der Händedesinfektion sei den Flüchtlingen vermittelt worden.

„Es ist wichtig, dass Flüchtlinge sich ohne Vorbehalte mit dem Thema Krankenhaus auseinandersetzen. Auch wenn wir dafür sorgen müssen, dass bei solchen Rundgängen die medizinischen und pflegerischen Abläufe nicht gestört werden, ist es uns ein Anliegen, die Arbeit der Behörden zur Integration zu unterstützen“, sagte Bereichsleitung Ingeborg Schaub-Eiffert. Darüber hinaus habe man im Zuge der Einführung eines neuen Dokumentenmanagementsystems am Krankenhaus Eichhof im vergangenen Jahr Formblätter in Form von Anamnesebögen, Medikamentenplänen etc. für die Mitarbeiter zur Verfügung gestellt, die in verschiedenen Sprachen unter anderem Auskunft über Erkrankung, Zustand und Therapie von ausländischen Patienten geben.

Die Besucher hätten Vergleiche mit Krankenhäusern in ihren Heimatländern gezogen und erzählten, wie Krankenhäuser in Damaskus oder Teheran arbeiten würden. Mit einem herzlichen Dank habe sich die Gruppe von dem interessanten Blick hinter die Kulissen verabschiedet.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren