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"Gemeinsam mehr erreichen" - Infoveranstaltung vom Regierungspräsidium und GDI VogelsbergPotenziale digitaler, vernetzter Verwaltung

ROMROD (ol). Unter dem Titel „Gemeinsam mehr erreichen – Potenziale digitaler, vernetzter Verwaltung am Beispiel Geodaten“ veranstalteten das Regierungspräsidium Gießen und das Kommunennetzwerk GDI (Geodateninfrastruktur) Vogelsberg am vergangenen Freitag eine Informationsveranstaltung zu den Themen Geodaten in der Verwaltung, Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) und der europäischen Geodateninfrastruktur (INSPIRE).

Die mehr als 60 Teilnehmer, unter ihnen Vertreter kommunaler Institutionen und Unternehmen, Vertreter der Ämter für Bodenmanagement sowie Bürgermeister, wurden zunächst durch den Ersten Kreisbeigeordneten des Vogelsbergkreises Dr. Jens Mischak sowie durch Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich begrüßt. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung des RP Gießen und der Pressestelle des Vogelsbergkreises hervor.

Beide hätten das enorme Potenzial von Geodaten sowohl in der Verwaltung, als auch für Unternehmen und im täglichen Leben betont. „Geoinformationssysteme und Geodateninfrastrukturen dürfen in der Verwaltung nicht mehr fehlen“, so Mischak. Daher hätten sich im Vogelsbergkreis schon im Februar 2013 alle Kommunen und der Kreis zusammengeschlossen, um eine gemeinsame GDI aufzubauen. Laut Ullrich sei es jedoch „[…] keine Selbstverständlichkeit, dass sich, wie im Vogelsbergkreis, alle Kommunen und die Kreisverwaltung zusammenschließen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.“ Daher habe sich Ullrich bei allen bedankt, die das Potenzial regionaler GDI erkannt hätten und diese unterstützen.

In einem Impulsvortrag zum Thema „INSPIRE aus europäischer Perspektive“ habe die Referentin Daniela Hogrebe (Koordinierungsstelle der GDI-DE) die Grundlagen der Geodateninfrastruktur (GDI) in der Europäischen Gemeinschaft (INSPIRE) sowie den derzeitigen Stand der Umsetzung in Deutschland im Vergleich zu den anderen EU-Ländern erläutert. In drei Fachvorträgen sei anschließend die gemeinschaftliche europäische Geodateninfrastruktur kritisch beleuchtet worden sowie der Nutzen und die Chancen insbesondere für die Kommunen herausgearbeitet worden. Das Augenmerk habe dabei vor allem auf den Verwaltungsprozessen gelegen, die durch die Digitalisierung und Vernetzung von Geodaten optimiert werden können.

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Viele interessierte Zuhörer aus Wirtschaft und Verwaltung informierten sich darüber, wie sie durch die Nutzung von Geodaten künftig effizienter arbeiten können.

Mit dem Vortrag „INSPIRE in Deutschland – Ein Beispiel für europäische Überregulierung oder sinnvolle Ergänzung im Zeitalter digitaler Geoinformationsstrategien“ habe der Referent Udo Stichling (Präsident des Deutschen Dachverbands für Geoinformation e.V. (DDGI)) besonderes die Anforderungen aus Sicht der Bürger und der Wirtschaft dargestellt. „Die Nutzer erwarten heutzutage eine mobile Nutzung der Daten und diese soll am besten kostenfrei sein“, so Stichling. Um positive Effekte auf die Wirtschafts- und Tourismusförderung sowie die Bevölkerungsentwicklung zu erzielen, müsse daher die Struktur in den Verwaltungen angepasst werden. Dazu gehöre die Digitalisierung von Daten und Prozessen, aber insbesondere auch die Vereinheitlichung der Datenmodelle, um eine übergreifende Nutzung und einen Austausch der Daten zu ermöglichen.

Dr. Gerd Buziek (Sprecher der Esri Deutschland Group GmbH) habe in seinem Vortrag „Die Omnipräsenz der Geodaten – Plattformökonomie zum Nutzen der digitalen Gesellschaft“ vor allem das mangelnde Wissen über das Potenzial digitaler, vernetzter Geodaten erläutert. „Das Wissen vermehrt sich, wenn man es teilt“, rief Buziek allen Teilnehmern ins Gedächtnis. Genauso verhalte es sich in Bezug auf GDI und INSPIRE: Die Veröffentlichung von Geodaten ermögliche den Zugriff auf verschiedenste Sachverhalte und unterstütze damit das transparentere Verwaltungshandeln sowie die Bürgerbeteiligung und Wirtschaftsförderung.

Mit seinem Vortrag zum Thema „Quo vadis INSPIRE“ habe Dr. Heino Rudolf (Inhaber von hrd.consulting) einen umfassenden Einblick in mögliche Lösungsansätze gegeben, um die Vernetzung von Geodaten voranzutreiben. „INSPIRE sehe ich als große Chance für Behörden, um an die moderne Technik anzuschließen“, so Rudolf. Bei einer Diskussionsrunde im Anschluss an die Vorträge hätten sich die Teilnehmer aktiv eingebracht. Moderiert sei die Veranstaltung von Robert Seuß (Institut für Kommunale Geoinformationssysteme e.V.) worden, der zum Abschluss zusammenfasste: „Digitale, vernetzte Geodaten stärken die Verwaltung und machen die Regionen wettbewerbsfähig.“

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