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Neues Bauprojekt "An der alten Stuhlfabrik": Barrierefreie EigentumswohnungenGesundes Penthouse für Vogelsberger Senioren

ALSFELD (kiri). Ein weiteres Bauprojekt in Alsfeld: „Zentrumsnahes, barrierefreies Wohnen in attraktiver Innenstadtlage“ – lautet die Beschreibung der Bauherren. „An der alten Stuhlfabrik“ mit Zugang über den Zeller Weg möchte die HKS Baumeister GmbH in Vorleistung gehen, um einen dreigeschossigen Neubau mit Staffelgeschoss – sprich Penthouse – zu errichten. Damit soll ein Bedarf an altersgerechten Eigentumswohnungen gedeckt werden, die es am Markt momentan in Alsfeld nicht gibt.

So meint zumindest Mike Schneider. Der Inhaber der msi GmbH versuchte nach eigener Aussage schon lange, für ältere Bürger geeignetes Wohneigentum zu finden. „Wenn die Kinder aus dem Haus sind oder gar der Partner verstorben ist, sind vielen die eigenen Häuser und deren Unterhaltungsaufwand zu groß, sie würden ihre Häuser gerne an jüngere Familien verkaufen – finden aber hier nichts Geeignetes für sich selbst“, weiß der Immobilienmakler.

Gesucht: Eigentumswohnungen für ehemalige Hausbesitzer

Es gebe seines Wissens in ganz Alsfeld und Umgebung nur zwei größere Häuser auf dem Rodenberg, die Barrierefreiheit mit Aufzug besitzen. „Die restlichen Wohnungen gibt es nur zu mieten, wie beispielsweise im DRK-Heim oder in dem Neubau des Rambachhauses. Wer sein Haus verkaufen und sich stattdessen eine Eigentumswohnung anschaffen möchte, hat wenig Chancen.“

Hoffnung, dass er seinen Kunden bald die gesuchten Objekte vermitteln kann, hatte Schneider, nachdem er einen Interessenten für ein Gartengrundstück unterhalb des Alsfelder Bahnhofes gefunden hatte, der dort genau solch ein Bauvorhaben umsetzen wollte. Leider zog sich der Investor kurzfristig zurück. Da die Nachfrage nach modernen, barrierefreien Eigentumswohnungen in einer Größe von rund 80 Quadratmetern immer größer wurde, wurde der Immobilienmakler selbst aktiv. „Ich habe kurzerhand die H+K Baumeister angesprochen“, erinnert sich Schneider. „Ich habe selbst mit ihnen mein Haus gebaut, war damals sehr zufrieden und dachte, warum setzen wir das nicht gemeinsam um?“ Schneiders Idee fiel auf fruchtbaren Boden.

„Die Baumeister“ planen, bauen und finanzieren ein gesundheitsbewussten Neubau

Die Baumeister – Thomas und Klaus Hainmüller sowie Frank Klingelhöfer – hatten Interesse und waren als Hoch- und Tiefbauer und Maurer sofort mit von der Partie. Nach ersten Sondierungsgesprächen, auch mit der Feuerwehr, dem Bauamt der Stadt, dem Kreis und natürlich mit den Eigentümern des Grundstückes, beschlossen die drei Mengsberger gemeinsam mit Mike Schneider das Bauprojekt als Bauherren umzusetzen. Heißt: Sie gehen in Vorleistung – planen, bauen und finanzieren den Bau – um später die dort entstehenden Eigentumswohnungen zu veräußern. Die dazugehörige GmbH, die HKS Baumeister GmbH, befindet sich gerade in Gründung.

Dennoch starteten die Herren vor wenigen Tagen einen „Versuchsballon“: Mike Schneider inserierte eine Anzeige, mit der Ankündigung des Bauvorhabens. Sofort hätten Interessenten angerufen – die Nachfrage bestünde also tatsächlich, die erste Wohnung sei schon fest reserviert.

Fertigstellung für die elf Wohnungen für Ende 2017 geplant

„In dem Haus ist Platz für elf Wohnungen, alle zwischen 80 und 115 Quadratmeter groß“, kündigt Schneider an. „Die Größe ist vielen wichtig. Denn sie wechseln von einem Einfamilienhaus in eine Wohnung, da reichen 40 bis 50 Quadratmeter nicht aus.“ Außerdem, so der Immobilienmakler, seien die Wohnungen ja barrierefrei, damit für ältere Bewohner geeignet, genauso aber auch für junge Familien mit Kindern – und auch die benötigen Platz.

Neben der Barrierefreiheit würden die Baumeister auch auf die Wohngesundheit der künftigen Wohneigentümer achten. „Wir verwenden natürliche Baumaterialien, haben absichtlich keinen Vollwärmeschutz aus Styropor, sondern dämmen mit hochwärmegedämmten Tonstein, verwenden kein Gipsputz, sondern ein Kalkputz, der nicht schimmeln kann und atmungsaktiv ist, und die Tiefgarage wird vorausschauend mit Elektroanschlüssen versehen.“

Für Ende 2017 oder Anfang 2018 ist die Fertigstellung geplant. Allerdings: „Wir fangen erst dann an zu bauen, wenn sieben Wohnungen fest reserviert oder bereits gekauft sind.“

Ein Versuchsballon: Die Anzeige der Bauherren bekam schon gleich positive Resonanz - eine Wohnung ist bereits reserviert.

Ein Versuchsballon: Die Anzeige der Bauherren bekam schon gleich positive Resonanz – eine Wohnung ist bereits reserviert.

2 Gedanken zu “Gesundes Penthouse für Vogelsberger Senioren

  1. Die Nebenkosten sind bei Miete und Eigentum identisch, aber das Kapital ist hier solide angelegt und die Kaltmiete fällt weg. Auf dem Sparbuch wird das Vermögen durch Inflation und niedrige Zinsen weniger. Und in Fonds wohnt es sich sicher nicht so gut ;-)
    Zudem kann ein Käufer auch erst vermieten und die Abschreibung nutzen und ggf. später selbst einziehen. Diese Flexibilität ist hier gegeben.

  2. An für sich auf den ersten Blick, gut. Aber wenn man bedenkt dass man wieder Eigentümer, mit allen Pflichten ist,die man ja dann gern nicht mehr hätte. Ein Fragezeichen.?? Wenn man liest dass die Wohnungen 80 bis 115 qm groß sind kann ich mir auch kaum einen Vorteil/ Kostenvorteil vorstellen. Hausmeister, Hausverwaltung, Rücklagen bilden, Eigentümerversammlung, Konfliktsituationen …
    und alle anderen Umlagen hat man sowieso.
    Wären Mietwohnungen mit der Möglichkeit des betreuten Wohnens nicht sinnvoller?? So ähnlich wie in den Erlen.

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