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Alsfelder Freibad möchte ins Guinessbuch der Rekorde - Viel Spaß aber noch kein ErfolgGescheitert: 111 knallbunte Luftschiffe fehlten

ALSFELD (kiri). Strahlender Sonnenschein, aufgeregtes Stimmengewirr und herzhaftes Gelächter aus allen Richtungen. Plötzlich wurde es ganz still, denn es galt sich zu konzentrieren: Drei Minuten lang durfte niemand von der Luftmatratze rutschen. Es gelang. Aber leider nur die vorgegebene Zeit einzuhalten. Der vom Alsfelder Erlenbad angestrebte Rekordversuch im Luftmatratzen-Schlange-Bilden scheiterte gestern. Mit nur 67 Luftmatratzen statt erforderlichen 178 fehlten „knappe“ 111 knallbunte Luftschiffe. Dennoch: Die Veranstalter sind zufrieden, ein erneuter Versuch ist bereits für nächsten Sommer geplant.

Das erste Wochenende nach den Ferien hatte sich die Bäder GmbH ausgesucht, um einen Versuch zu starten, den Itzehoer Weltrekord der Luftmatratzen-Schlange zu überbieten. „Es ist erst einmal ein Versuch, ob wir eine Chance haben, dies zu schaffen“, erläuterte Mirja Eckstein, die als Mitarbeiterin der Bäder GmbH die Organisation des Events zum Ende der Saison übernommen hatte. „Wenn es klappt, melden wir uns offiziell für einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde an.“ Doch so weit kam es jetzt erstmal nicht.

Mirja Eckstein - Organisatorin des Rekordversuchs im Alsfelder Freibad - nahm die Teilnehmer in Empfang, notierte Nummern und Namen und maß die jeweiligen Matratzenlänge. Alle Fotos: Anja Kierblewski

Mirja Eckstein – Organisatorin des Rekordversuchs im Alsfelder Freibad – nahm die Teilnehmer in Empfang, notierte Nummern und Namen und maß die jeweiligen Matratzenlänge. Alle Fotos: Anja Kierblewski

Das Wetter am Morgen war etwas trüb – bekanntermaßen fällt es den Alsfeldern dann schwer, einen Schwimmbadtag einzuplanen. Ob dies der Grund war, warum doch relativ wenige am Samstagmittag das Schwimmbad nutzen, oder ob es die vielen Veranstaltungen – beispielsweise das Salzekuchenfest auf dem Alsfelder Marktplatz mit Stargast Dragoslav Stepanović oder die Eröffnung des neuen THW-Gebäudes war – kann man nur vermuten. Dennoch fanden rund 200 Badegäste den Weg ins schöne Freibad, 66 von ihnen nahmen am Rekordversuch teil.

Professionelle Vorbereitung auf den ersten Rekordversuch

Bereits um 15 Uhr begannen die Vorbereitungen. Jeder Gast, der mit Luftmatratze kam – darunter auch zwei Kindergeburtstage – erhielten zunächst freien Eintritt und Hilfe, beim Aufpumpen der bunten Plastikteile. Ganz professionell wurden die Namen notiert, die Matratzen durchnummeriert und die Länge der Matratzen millimetergenau gemessen. „Bei dem Wettbewerb kommt es nämlich nicht nur auf die Anzahl der Luftmatratzen an, viel entscheidender ist die Länge der Schlange!“, klärt Mirja Eckstein auf.

Offizieller Startschuss zum Wettbewerb fiel eine Stunde später. Bis dahin könnten sich die Teilnehmer und ihre Zuschauer an den Angeboten der DLRG, des Alsfelder Schwimmvereins oder des Kiosks des Erlkönigs freuen. Alle drei unterstützen die Aktion nicht nur ideell und durch Absendung von Teilnehmern, sondern auch durch leckere Waffeln, Würstchen und kühle Getränke. Auch das Dorfbad Lingelbach unterstütze in Kooperation die Aktion und übernahm durch zusätzliche Badeaufsicht mit Verantwortung für die Sicherheit der Badegäste.

Punkt 16 Uhr rief Ralf Kaufmann, einer der beiden Geschäftsführer der Bäder GmbH, zum Wettkampf auf. Da viele kleine Kinder mit von der Partie waren, wurde die Aktion kurzerhand ins Nichtschwimmerbecken verlegt, so dass dort auch Eltern mit ins Wasser konnten, um ihre Kinder auf den Matratzen zu halten.

Der Aufstieg auf die Luftmatratzen sowie das Einreihen in die Schlange waren nicht so einfach wie gehofft - Ralf Kaufmann, Geschäftsführer der Bäder GmbH, half dabei.

Der Aufstieg auf die Luftmatratzen sowie das Einreihen in die Schlange waren nicht so einfach wie gehofft – Ralf Kaufmann, Geschäftsführer der Bäder GmbH, half dabei.

Der Einstieg ins Wasser beziehungsweise Aufstieg auf die Matratzen gestaltete sich für manche schwieriger als erwartet. Immer wieder rutschten – gerade Erwachsene – von ihren Luftschiffen herunter ins kühle Nass. Doch jeder nahm es mit Humor, die vielen Zuschauer zollten es mit Applaus. Kaufmann selbst stieg letztendlich mit ins Wasser und half auf die Matratzen.

162,57 Meter Schlange fehlten zum Toppen des bestehenden Rekordes

Nachdem alle im Wasser waren, galt es eine lückenlose Schlange zu bilden – fleißige Hände von außen halfen, die Lücken zu schließen. Und dann war sie da, die Schlange, die genau einmal entlang des Nicht-Schwimmer-Beckenrandes ging. Nun hieß es Ruhe bewahren. Mirja Eckstein nahm die Zeit – drei Minuten musste die Schlange im Wasser verweilen, ohne dass jemand runterfällt oder die Teilnehmer den Kontakt zum Vorder- oder Hintermann verlieren. Der Countdown lief, es war geschafft. Jubel und Applaus waren der Lohn. Mehr gab es dieses Mal leider nicht, denn es waren zu wenig Matratzen und mit einer Gesamtlänge von 109,43 Metern fehlten leider auch noch 162,57 Meter um den vorlegten Rekord von 272 Meter zu toppen.

Sind zufrieden mit der Aktion zum Saisonende: Kai Gehrau und Ralf Kaufmann (v.l.), Geschäftsführer der Bäder GmbH.

Sind zufrieden mit der Aktion zum Saisonende: Kai Gehrau und Ralf Kaufmann (v.l.), Geschäftsführer der Bäder GmbH.

„Wir sind trotzdem zufrieden – es hat Spaß gemacht, und das ist doch das Wichtigste. Nächstes Jahr starten wir wieder einen Versuch“, waren sich Ralf Kaufmann und Kai Gehrau, ebenfalls Geschäftsführer der Bäder GmbH und gleichzeitig Verantwortlicher des DLRG-Ortsvereins Alsfeld, einig. Mirja Eckstein: „Wann wir das machen, wissen wir aber noch nicht genau – vielleicht dieses Mal mitten in der Saison.“

Sieger gab es dennoch im Luftmatratzenwettschwimmen – 10er-Karten gewonnen

Eine Chance auf Gewinnen gab es an dem Tag dennoch, denn das Freibad rief alle Teilnehmer noch einmal zu einem Einzelwettkampf im Luftmatratzenschwimmen auf. Eingeteilt in vier Altersklassen (bis 10 / 10-13 / 13-16 / ab 16 Jahren) starteten die Wasserfrösche und -nixen auf einer abgetrennten 25-Meter-Bahn im Schwimmerbecken. Dabei war das Feld der Altersklasse von 13 bis 16 Jahren am stärksten besetzt.

Bei den Jüngsten gewann Leonie Althaus. Im Hauptfeld sicherte sich die souveräne Schwimmerin des Alsfelder Schwimmvereins Wiebke Reibeling den Sieg und Lennard Baumgartl setzte sich in der Altersklasse 13-16 Jahre durch. Im bunt gemischten Altersfeld ab 16 Jahre gewann Andreas Steinbrecher – und zwar, wie die anderen Gewinner auch, eine 10er Karte für das Alsfelder Freibad für die kommenden Saison 2017.

Weitere Impressionen vom Rekordversuch aus dem Alsfelder Freibad

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