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Ähnlich wie hier in der Alsfelder Stadtschule sah es heute vielerorts in Hessen ausEinschulung: ein neuer Lebensabschnitt beginnt

ALSFELD (cdl). „Also lautet ein Beschluss, dass der Mensch was Lernen muss“, heißt es in Wilhelm Buschs berühmten Max und Moritz. „Dass dies mit Verstand geschah, war Herr Lehrer Lämpel da.“ Für viele Kinder im ganzen Vogelsbergkreis war heute der erste Schultag. Ähnlich wie an der Alsfelder Stadtschule sah es wohl an allen Grundschulen im Vogelsbergkreis und in Hessen aus.

Für die Kinder mit den großen Schultüten und Schulranzen war es ein ganz besonderer Tag. Neugierige und unsichere Blicke wechselten sich ab. Viele wissen noch nicht so ganz, was auf sie zukommt.

An der Alsfelder Stadtschule begrüßte am Morgen der stellvertretende Schulleiter Alexander Karney knapp 60 Erstklässler auf dem Schulhof. Die älteren Schüler hatten wie in jedem Jahr ein Willkommensständchen für die Erstklässler vorbereitet und andere Schüler führten einen Sketch zur Begrüßung der ABC-Schützen auf.

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Traditionell bekommen die Erstklässler ein Ständchen zur Einschulung.

Karney hatte die Begrüßung kurzer Hand für den erkrankten Schulleiter Peter Schwärzel übernommen. So hatte er einen Stapel Papier mitgebracht, auf dem ganz groß die Zahl 758 zu lesen war. „Die 758 steht für den Tag, wenn ihr hier in der Stadtschule euren letzten Schultag feiert“, so Karney. Damit sich die Kinder die große Zahl vorstellen können, hatte er den großen Papierstapel dabei. Scheinbar unabsichtlich ließ er das oberste Blatt des Stapels fallen. Damit hatte er die Lacher der Kinder auf seiner Seite und der erste Schultag war praktisch bereits vom „Kalender“ entfernt.

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Alexander Karney trat den Kindern mit Freude und Spaß entgegen.

Dann brachte Karney den eingangs erwähnten Lehrer Lämpel ins Spiel, in dem er eine Zeichnung aus Buschs Dichtung hochhielt. Heute würden die Lehrer nicht mehr so aussehen und seien auch ganz anders wie früher. „Die Lehrer wollen Euch stärken und mit Euch Dinge erforschen. Wenn es mal nicht so gut läuft, habt Ihr Lehrer, die Euch zu hören und Euch helfen“, blickte er auf den kommenden Schulalltag voraus und nahm damit einigen Kindern die Angst vor dem Ungewissen. Manchmal müsse man auch gemeinsam nach einer Lösung suchen und die Eltern mit einbeziehen. „Ich bitte Euch. Habt ein wenig Geduld mit Euren Mamas und Papas“, scherzte Karney. Die Eltern müssten lernen, dass ihre Kinder immer selbstständiger werden.

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Einige Schüler führten einen Sketch auf, um die Stimmung zu lockern.

Für die Erstklässler geht es nicht nur um das Lernen

Gerade mittags müssten sich die Kinder auch mal ausruhen dürfen. „Wir wollen aus der Schule neben einem Ort des Lernens einen Lebensraum machen. Dazu gehört deutlich mehr als nur lernen“, ergänzte Karney. Zum gemeinsamen Spielen bestehe auch nachmittags in der Schule Gelegenheit, aber auch zu Hause. Wichtig sei, Freundschaften in der Schule aufzubauen, um dann gemeinsam egal ob in der Schule oder zu Hause zu spielen. Zu zweit oder mit mehreren mache alles gleich viel mehr Spaß.

Ähnliche Worte dürften heute an vielen Schulen gefallen sein. Für rund 820 ABC-Schützen im Vogelsbergkreis hat mit dem heutigen Tag ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Für die Lehrer bleibt zu hoffen, dass sich die Kinder kein Beispiel an Max und Moritz nehmen und ihnen ein ähnliches Schicksal wie Lehrer Lämpel erspart bleibt.

Einie Bilder von der Einschulung der Erstklässler in der Stadtschule

 

 

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