Kultur0

Der Alsfelder Konzertchor weckte die Dreifaltigkeitskirche aus ihrem sommerlichen WinterschlafKonzertchor erwärmte Herzen mit Sommerkonzert

ALSFELD (ol). Gut gefüllt war die Dreifaltigkeitskirche in der Alsfelder Altstadt am Samstagabend. Der Alsfelder Konzertchor unter Leitung von Thomas Walter hatte zur sommerabendlichen „Musik für die Seele“ eingeladen. Zur Verstärkung brachte das Chorensemble eine Reihe von Instrumentalisten mit, und für einen Teil des Programms verstärkte der rein weiblich besetzte Oberstufenchor der Albert-Schweitzer-Schule die Sangesleute, die sich rund um den Altar im Chorraum aufgebaut hatten.

Das anspruchsvolle Programm bestand aus drei Teilen. Zunächst setzte der Chor, untermalt von einer kleinen Streichergruppe mit Lokalmatador Wladimir Pletner (Violine 1), Swetlana Nowakowski (Violine 2), Arnold Nowakowski (Viola), Jochen Fuchs (Violoncello) und dem ebenfalls örtlich wohlbekannten Kontrabassisten Reinhard Knier sowie dem Pianisten Wilfried Sarajski einen ersten klangvollen Akzent mit dem Pater noster des zeitgenössischen Komponisten Peteris Vasks.

A cappella folgte das O nata lux von Morten Lauridsen, ebenfalls einem zeitgenössischen Komponisten. Bei beiden Stücken – wie auch den Folgenden – splitteten sich die Chorstimmen weiter auf, so dass es zu fünf-, sechs- oder sogar achtstimmigen Klangfolgen kam. Zwei französische Liedwerke – Dirait-on von Lauridsen und La Nuit von Jean P. Rameau (1683 bis 1764) trug der Chor mit Klavierbegleitung vor, bevor der erste Chorstücke-Block mit dem englisch vorgetragenen „You are the new Day“ von John David ohne instrumentale Begleitung zu Ende ging. Das berichtete der Alsfelder Konzertchor in einer Pressemeldung.

Die Stücke hatten bereits einen Spannungsbogen aufgebaut, der nun – in der Mitte des Konzertes ­– vom hoch konzentrierten Ensemble völlig auf das Publikum übersprang: Die Messe vom US-amerikanischen Zeitgenossen Steve Dobrogosz faszinierte mit vielen Tempi- und Stimmungswechseln wie mit orchestralen und vom Chor unisono vorgetragenen Gesangspassagen. Bis zum Agnus Dei hielt das circa 250 Personen starke Publikum schier den Atem an, bevor der lang anhaltende Zwischenapplaus vor dem dritten Teil des Konzertes allen vor und auf der Bühne Entspannung verschaffte.

Nun überließ – zu einem etwas leichteren musikalischen Dessert – der Konzertchor zunächst den jungen Frauen des ASS-Chores die Bühne. Sie sangen klar und eindringlich „I am his Child“ von Moses Hogan (1957 bis 2003). Anschließend folgte das „Halleluja, too“, erneut von Dobrogosz, der offensichtlich – musikalisch vielseitig – auch leichtere Kost zu komponieren in der Lage ist. Hierbei, wie auch bei den abschließenden Stücken, gesellte sich zum Bassisten Knier und dem Pianisten Sarajaski noch der Percussionist Cornelius Laube, der mit Bongos, Cajon und Schlagzeug Akzente setzte.

Gemeinsam sangen dann beide Chor-Ensembles vom gleichen Komponisten noch „Roads“ und zum fulminanten und langanhaltend beklatschten Abschluss „Lord, I’m free“, bevor die Dreifaltigkeitskirche nach zwei Zugaben wieder in ihren sommerlichen Winterschlaf zurückkehren durfte…

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren