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Eritreische Flüchtlinge gedachten zum Weltflüchtlingstag den ErtrunkenenStilles Gebet für die Ertrunkenen im Mittelmeer

ALSFELD (ol). Mehr als 2.500 Menschen sind allein in diesem Jahr schon auf ihrer Flucht über das Mittelmeer nach Europa ertrunken. Ein trauriger Rekord ist es, den das Flüchtlingshilfswerk der UNO, das UNHCR, meldet.

Und schon jetzt ist sicher, dass es bei diesen Zahlen nicht bleiben wird. Der ertrunkenen und ertrinkenden Flüchtlinge gedachten vor wenigen Tagen anlässlich des Weltflüchtlingstages rund 50 im Vogelsberg lebende Eritreer mit einem Gebet auf dem Alsfelder Marktplatz. Das teilte das Evangelisches Dekanat Alsfeld mit.

Für ihre Schicksalsgenossen aus allen Ländern und Religionen formten sie aus zahllosen Teelichtern das Ziel ihres Gebets: R.I.P. – „Rest in Peace – Sie mögen in Frieden ruhen.“ Auch durch Wind und Regen, die zunächst alle Teelichter wieder löschten, ließen sich die Geflüchteten nicht stören. Geduldig zog man unter das Rathaus, dessen Halle dann die Gebete und Gesänge in der Sprache Tigrinia aufnahm.

Es war ein sehr eindrückliches und schlichtes Gebet zu Gott und ein gemeinsames Gedenken an die vielen Opfer auf dem gefährlichen Weg über die Außengrenzen Europas. Eine stille Zusammenkunft, die vielleicht auch den einen oder anderen Passanten mit ihrer traurigen Botschaft erreicht hat.

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