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Artenreichtum durch Kernflächen Naturschutz im Vogelsberger ForstämternMehr wilden Wald wagen

VOGELSBERGKREIS (ol). „Dass in unseren Forstämtern Romrod und Schotten insgesamt eine Fläche von 1266,6 Hektar aus der wirtschaftlichen Nutzung genommen ist, ist ein großer Beitrag zum Erhalt des Artenreichtum“, erklären die Grünen im Vogelsberg anlässlich der Ausweisung weiterer Flächen im Staatswald als „Kernflächen Naturschutz“.

„Flächen, die einer natürlichen Entwicklung überlassen werden, bieten wertvollen Lebensraum für zahlreiche oft auch seltene Pflanzen- und Tierarten“, erklärt MdL Eva Goldbach. „Wertvolle Baumbestände wie Buchenwälder können sich so zu Rückzugsgebieten entwickeln, in denen sich störungsempfindliche Arten ansiedeln. Zum Beispiel wird Altholz nicht entfernt und bietet somit wertvolle Lebensräume für Raufußkäuzchen oder Fledermäuse.“ Das berichten die Grünen in einer Pressemitteilung mit.

Mit der Ausweisung von zusätzlichen 5.950 Hektar im Staatswald als „Kernflächen Naturschutz“ setze Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag der Grünen mit der CDU auf Landesebene um. „Die Nationale Biodiversitätsstrategie sieht einen Anteil von fünf Prozent ungenutzter Wälder in Deutschland vor. Das Land Hessen geht mit nunmehr acht Prozent Staatswaldfläche, das sind insgesamt 25.500 Hektar, vorbildlich voran. Ziel ist es, fünf Prozent des Waldes in Hessen insgesamt aus der Nutzung zu nehmen“, erläutert Goldbach. Neben dem Nationalpark Kellerwald-Edersee gebe es nun eine weitere große Kernfläche im Forstamt Rüdesheim mit mehr als 1.000 Hektar zusammenhängender Waldfläche. „Hier hat die Natur ausreichend Platz, sich zu entfalten.“

Das Land stelle Hessen Forst 1,3 Millionen Euro pro Jahr bereit, um die fehlenden Einnahmen aus dem Holzverkauf auszugleichen. „Wir sind sehr dankbar für diese Kompensation, denn sie nimmt den wirtschaftlichen Druck von den Forstämtern. Diese Mittel sind gut eingesetzt, denn sie sind ein Beitrag für den Erhalt unserer Wälder und sorgen damit auch für mehr Klimaschutz. Wir begrüßen ausdrücklich, dass es bei der Ausweisung der Flächen eine enge Abstimmung mit den Naturschutzverbänden gegeben hat und so eine gute Auswahl getroffen werden konnte.“

Die größeren Flächen werden durch Informationstafeln gekennzeichnet, alle seien selbstverständlich weiterhin für alle Wanderer und Waldspaziergänger begehbar. Dazu Goldbach: „Wir Menschen suchen Ausgleich und Erholung im Wald und schätzen ja gerade die Vielseitigkeit eines naturnahen Waldes. In den nun ausgewiesenen Gebieten werden unsere Kinder, Enkel und auch die nachfolgenden Generationen die Möglichkeit haben, artenreiche und wertvolle Waldlandschaften zu erleben.“

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