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Pfingstmarkt: 18-Jähriger soll 15-Jähriger an den Hintern gegrapscht habenPolizei ermittelt wegen „sexueller Beleidigung“

ALSFELD (jal). Die Polizei ermittelt wegen einer so genannten „Beleidigung auf sexueller Grundlage“, zu der es am Pfingstmarkt in der Alsfelder Stadthalle gekommen sein soll. Einem 18-Jährigen wird dabei vorgeworfen, einem 15-jährigen Mädchen an den Hintern gegrapscht zu haben. Entsprechende Ermittlungen bestätigte die Polizei gegenüber Oberhessen-live auf Nachfrage.

Zu der Tat soll es am frühen Pfingstsonntag um 0.40 Uhr gekommen sein. Ein 15-jähriges Mädchen wirft einem 18-Jährigen vor, sie am Gesäß angefasst zu haben. Die Ermittlungen stünden noch ganz am Anfang, ob sich die Tat tatsächlich so ereignet habe, sei noch nicht geklärt. Das Mädchen, so sagte die Polizei, käme aus dem Vogelsberg. Der vermeintliche Täter sei ein Asylbewerber, der ebenfalls gerade im Vogelsberg ansässig sei.

Zur Nationalität des Beschuldigten machte die Polizei auf Nachfrage keine Angaben. Die aktuelle gesellschaftspolitische Diskussion ist auch an den Ordnungshütern nicht vorüber gegangen. Deswegen sei es vertretbar, zu sagen, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen Asylbewerber handelt. Zeitgleich nutze der Polizeisprecher die Gelegenheit allerdings für ein klares Statement. Die Nationalität sei in diesem Zusammenhang „völlig Wurscht“. Auch habe die Nationalität „keinerlei Ursache auf die sexuellen Neigungen“.

Vorfall als „nicht veröffentlichungswürdig“ eingestuft

Auf die Frage, weshalb Oberhessen-live lediglich auf Nachfrage von dem Vorfall erfahren habe, sagte der Sprecher, er wisse nicht, warum sein Kollege den Vorfall nicht von selbst der Presse gemeldet habe. Das könne mehrere Gründe haben. Die Polizei habe keine Pflicht, alles zu berichten. So würden Vorfälle, bei denen so wie hier der vermeintliche Täter bereits identifiziert werden konnte, oftmals nicht veröffentlicht.

Diese Vorgehensweise habe nichts mit dem Aufenthaltsstaus des Verdächtigen zu tun. „Die Polizei wollte hier nichts vertuschen!“, stellte der Polizeisprecher klar. So schrecklich das für die Betroffenen auch sei, sagte er weiter, derartige Vorfälle seien eher im unteren Schwere-Bereich von Straftaten angesiedelt. „Das ist ein Vorfall, der zigfach auf öffentlichen Veranstaltungen passiert.“ All das habe vermutlich dazu geführt, dass der Kollege den Vorfall als „nicht veröffentlichungswürdig“ eingestuft habe.

Ort des Geschehens: Die Alsfelder Stadthalle.

Ort des Geschehens: Die Alsfelder Stadthalle.

Jugendliche mehrfach ermahnt

Lars Lippe ist der Chef des Sicherheitsdienstes, der in und um die Stadthalle am Pfingstmarkt für Ordnung sorgen sollte. Seiner Meinung  nach war es ein Pfingstmarkt wie jeder andere. Allerdings hätten sich vermehrt Leute über das Verhalten einer Gruppe junger, ausländischer Männer beschwert, sagt er. Es habe Probleme gegeben, weil diese spezielle Gruppe Mädchen auf der Tanzfläche immer wieder angetanzt und auch angefasst haben soll. Solchen Ärger gäbe es überall, wo Jugendliche feiern und viel Alkohol trinken.

„Die Jungs waren stark betrunken, wir haben sie mehrfach ermahnt, den Fuß ein wenig vom Gas zu nehmen“, sagt Lippe. Als das nichts half, sei schließlich ein Hausverbot ausgesprochen worden. 25 solcher Verbote, so schätzt Lippe, wurden über den Pfingstmarkt verteilt für die Stadthalle ausgesprochen – die eine Hälfte an ausländische, die andere an deutsche Jugendliche.

Der Sicherheitschef stellt gegenüber Oberhessen-live klar, dass die Herkunft der Jugendlichen nichts mit dem Verhalten der Security zu tun habe. „In meiner Firma beschäftige ich selbst zu 45 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund“, sagt er. Ihm sei es egal, ob jemand schwarz, weiß oder gelb sei. „Aber warum soll ich jemanden wieder herein lassen, den ich mehrfach ermahnt habe und der trotzdem weiter Ärger macht?“

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