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20 Folien in sechs Minuten und 40 SekundenNetzwerkveranstaltung Pecha Kucha Nacht

ALSFELD (cdl). Lediglich 20×20 Sekunden Zeit hatten die neun Unternehmer auf der Pecha Kucha Nacht in der vergangenen Woche, um sich bei den Gästen und den anderen Unternehmen vorzustellen.

Das Netzwerktreffen „Pecha Kucha“ hat die Absicht hiesige Unternehmen miteinander in Verbindung zu bringen. So auch auf der letzten Veranstaltung in der Sparkasse Oberhessen in Alsfeld. Bereits zum sechsten Mal hatte der BMVW Vogelsbergkreis gemeinsam mit der Sparkasse Oberhessen zur Netzwerkveranstaltung eingeladen. Der Begriff Pecha Kucha stammt aus dem japanischen und bedeutet übersetzt wirres Geplauder. Und genau das sollen die Vorträge eben nicht sein.

Jeder Referent hat die Aufgabe auf 20 Powerpoint Folien sein Unternehmen dem Publikum vorzustellen und für jede Folie hat er exakt 20 Sekunden Zeit, dann öffnet sich automatisch die nächste Folie. Der Zeitdruck und das komplette Konzept sollen dafür sorgen, dass es eben nicht in einem wirren Geplauder endet, sondern möglichst pointiert vorgetragen wird. Das eigentliche Netzwerken beginnt dann im Anschluss an die Vorträge, sobald die Unternehmen wissen, welche Produkte oder Dienstleistungen die anderen Unternehmer genau anbieten.

Der Gastgeber des Abends der Firmkunden Leiter der Sparkasse Oberhessen, Peter Brzezinski, begrüßte die Gäste erstmals in Alsfeld zur Pecha Kucha Nacht. „Warum machen wir das? Es geht um Netzwerk. Netzwerk zwischen Ihnen. Sie sollen sich kennenlernen. Sie sollen schauen können, gibt es Querverbindungen, die sie eventuell untereinander finden“, so Brzezinki.

Dass das Konzept funktioniert, veranschaulichte er am Beispiel einer vorangegangen Pecha Kucha Nacht. Damals wollten Architekten etwas ganz Besonderes vorstellen und hatten einen mobilen Waffelstand mit einer Wabenstruktur kreiert. Allerdings hätten sie Probleme bei den Verbindungen der unterschiedlichen Materialien gehabt. Direkt im Anschluss präsentierte ein anderes Unternehmen seine Umformtechnik, das auch Verbundwerkstoffe herstellt.

Der Clou: Beide Unternehmen wussten zuvor nichts von der Existenz des anderen Unternehmens, obwohl sie räumlich nur etwa 5 Kilometer voneinander entfernt sind. Direkt im Anschluss der Vorträge sei man zusammengekommen, um die Umformtechnik für die Waben der Waffeln bereitzustellen. Es sei eine fruchtbare Zusammenarbeit entstanden. Und genau das ist die Idee der Veranstaltung: Unternehmen aus dem Vogelsberg miteinander bekannt zu machen, damit diese gegenseitig voneinander profitieren können. „Das ist eine Veranstaltung von Ihnen für Sie – für Ihr Netzwerk.“

„Das Ganze läuft ab in zwei Teilen. Jeder flott hintereinander. Jeder hat die gleich Redezeit – 6.40 Minuten. Merken Sie sich bitte die Gesichter und Geschichten. Im zweiten Teil der Veranstaltung haben Sie dann Zeit miteinander zu sprechen“, erklärte die Organisatorin Stefanie Richter vom BMVW Vogelsberg den Ablauf der Veranstaltung. Ich sage einmal „dann gilt es Waffelstand und Verbundstoff miteinander zusammenzubekommen.“

Ähnlich lief dann auch die Pecha Kucha Nacht in Alsfeld. Die Unternehmen stellte sich in aller Kürze vor und im Anschluss bot sich bei einem Imbiss die ausgiebige Gelegenheit Kontakte zu knüpfen und die Unternehmer konnten sich ganz gezielt untereinander ansprechen.

Im Anschluss fand der Austausch in lockerer Atmosphäre statt. Foto: Sparkasse Oberhessen

Im Anschluss fand der Austausch in lockerer Atmosphäre statt. Foto: Sparkasse Oberhessen

Neun Unternehmen aus der Region stellten sich in aller Kürze vor

Den Anfang machte Markus Trabant von der Werbeagentur frei.sign aus Lauterbach. Er stellte Portfolio und einige Projekte vor und gab einen Ausblick auf kommende Projekte. So werde aus frei.sign demnächst „dreisein“ wie er die Kooperation mit zwei weiteren Selbstständigen nannte.

Ulrich Schuchardt von der ibe-Bankeinrichtungen GmbH in Alsfeld stellte viele Kundenprojekte in der Umgebung vor und hatte Beispiele aus ganz Mittelhessen parat. Aber nicht nur in der Region ist das Unternehmen tätig, sondern auch weit darüber hinaus. Seit dem Jahr 2008 betreut die ibe die Filialen der Kuveyt Türk Bank in Deutschland. In Köln habe man eine Bank nach rein islamischen Maßstäben eingerichtet.

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Ulrich Schuchardt präsentiert sein Unternehmen.

Der Alsfelder Niederlassungsleiter der SAG für den Bereich Mitte, Gerhard Kühnl, berichtete über die vielseitigen Tätigkeiten des europaweit agierenden Elektrifizierungsunternehmens. Ob Ampelanlagen in Alsfeld oder Offshoreanbindungen in der Nordsee. Die SAG ist einer der führenden Service- und Systemlieferanten für Strom-, Gas-, Wasser- und Telekommunikationsnetze sowie für Anlagen rund um die Erzeugung, Bereitstellung und Anwendung von Energien und Medien.

Sascha Gockenbach von der Klaus Gockenbach GmbH in Mücke stellte das Familienunternehmen vor. Das Unternehmen baut Anlagen für die Energieerzeugung mit Wasserkraft. Dabei berichtete er sowohl über sehr kleine Anlagen, die sogar noch in Kläranlagen Strom erzeugen oder über ein Projekt in Tansania in den 90er Jahren, wo Strom für ein Dorf mit einfachen Mitteln bereitgestellt werden konnte als auch über große Anlagen an Stauseen mit einer Leistung bis zu 175 Mega Watt.

Manuel Ludwig von der LS-Mechanik GmbH in Alsfeld stellte das in der Kaltmassivumformung tätige Unternehmen vor. Dabei ging es ihm neben dem Sondermaschinenbau, CNC-Steuerungen oder Fräsmaschinen in der Werkzeugentwicklung vor allem um die Zukunft der Produktion. Seit dem Jahr 2009 habe man eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung (F+E). Im Jahr 2011 habe man den dritten Platz beim Hessischen Kooperationspreis für „EMPT – Schweißen von Blechen mit elektromagnetischen Pulsen“ gemeinsam mit der TU Darmstadt und der PST products GmbH gewinnen können. In Zukunft sollen Maschinenteile im Unternehmen mit Sensorik und RFID ausgestattet werden. Ein Forschungsprojekt der Industrie 4.0 für die Fabrik der Zukunft.

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Manuel Ludwig führte unter anderem aus wie die Produktion der Zukunft bei LS-Mechanik aussehen wird.

„Wir bewegen Luft“, so Dr. Ralph-Dieter Schrey, Geschäftsführer der Hürner Funken GmbH aus Mücke. Luft in alle Richtungen – ganz egal ob Abluftanlagen, Be- oder Entlüftung das Unternehmen sorgt dafür, dass Luft „ständig in Bewegung“ ist. Mit rund 100 Beschäftigten am Standort Atzenhain und weiteren 200 weltweit produziert das Unternehmen Industrieventilatoren und Abluftsysteme. Mittlerweile auch mit Energierückgewinnung. Dabei liegt der Fokus auf Kunststoffventilatoren, da Edelstahlkonstruktionen im industriellen Umfeld rosten würden.

Die Servicegesellschaft für Verkaufsförderung mbH aus Grebenau stellte ihre Servicedienstleistungen vor. Die Firma unterstützt andere Unternehmen bei vielfältigen Aufgaben, die an die Servicegesellschaft ausgelagert werden können. In groben Zügen sind das Datenverarbeitung, Prämienversand, Werbemittellager, Webshop, Mailinghouse, Lettershop, Kapazitäten, Qualitätsmanagement.

Das Architektur-und Ingenieurbüro berichtete über seine Spezialisierung im Bereich der Denkmalpflege. Der Architekt Jochen Weppler und die Bauingenieurin Maike Jungermann sanieren Altbauten, sodass die Ästhetik der alten Gebäude erhalten bleibt, jedoch zugleich modernes Wohnen und Arbeiten ermöglicht wird.

Die HEPACK GmbH & Co. KG aus Freiensteinau ist kein Verpackungshersteller, wie der Name vermuten lässt, sondern der Firmenname von Herbert´s frischen Früchten. Die frischen Früchten sind eine Partyspirituose (Likör) in einer ganz originellen Verpackung. In winzigen „Einmachgläschen“ werden unterschiedliche Geschmacksrichtungen angeboten und sind durch das Äußere einzigartig am Markt. Kunden können sogar die Etikettierung selbst vornehmen.

Folgende Unternehmen haben sich auf der Pecha Kucha Nacht vorgestellt
• frei.sign (Lauterbach)

• HEPACK GmbH & Co. KG (Freiensteinau)

• Hürner Funken GmbH (Mücke)

• ibe-Bankeinrichtungen GmbH (Alsfeld)

• Klaus Gockenbach GmbH (Mücke)

• LS-Mechanik GmbH (Alsfeld)

• Servicegesellschaft für Verkaufsförderung mbH (Grebenau)

• SAG GmbH (Alsfeld)

• WepplerJungermann GmbH (Alsfeld)

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