Gesundheit0

Informationen im Kreis-Seniorenbeirat zum neuen Mobilitätskonzept und zur KriminalitätspräventionUnterstützung bei Opferschutz und Vorbeugung

VOGELSBERGKREIS (ol). Wie können ehrenamtlich engagierte ältere Mitbürger die Polizei beim Opferschutz und vor allem die Vorbeugung vor Straftaten unterstützen? Dieser Frage gingen die Vertreterinnen und Vertreter aus den 19 Städten und Gemeinden in der jüngsten Sitzung des Kreis-Seniorenbeirates unter Vorsitz von Landrat Manfred Görig nach.

Erster Polizeihauptkommissar Karl-Heinz Hofmann stellte ein Projekt vor, das sich „Sicherheitsberater für Senioren für die polizeiliche Kriminal- und Verkehrsprävention in Hessen“ nennt. Es gehe dabei darum die Arbeit der Polizei nicht zu ersetzen, sondern durch ehrenamtliche und geschulte Bürger vor Ort sinnvoll zu ergänzen.

Als Beispiele nannte der Vertreter des Polizeipräsidiums Osthessen die Themen Einbruchsschutz und den Schutz vor betrügerischen Anrufen und Scheingeschäften, die „oft den Geprellten Zehntausende von Euro kosten“. Oft würden Schwächen und Unsicherheiten von Senioren erbarmungslos ausgenutzt. Hier mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität zu schaffen, sei aktiver Opferschutz, so Hofmann. Ähnliches gelte für die gute Kenntnis, wie man sich am besten gegen Einbrüche schützt. Hier stehe die Polizei immer mit Rat und Tat gerne zur Seite.

Görig und Hofmann baten die Seniorenvertreter, in den kommenden Wochen vor Ort Ausschau nach motivierten und geeigneten ehrenamtlichen Personen zu halten und dies in der nächsten Sitzung im Sommer zurückzumelden, um eine Zusammenarbeit mit der Polizei auf den Weg zu bringen.

Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum

Der zweite Vortrag im Kreis-Seniorenbeirat beschäftigte sich mit den Themen Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum. Nach Erfahrungen mit dem Elektroauto-Projekt könne man nun aufgrund einer erfolgreichen Bewerbung im Berliner Verkehrsministerium mit einem weiteren Projekt anknüpfen, das klar auf die Beteiligung der Bürgerschaft setze – so wird zum Beispiel das Jugendparlament genauso eingebunden wie der Seniorenbeirat.

Landrat Görig freute sich darüber, dass wegen der „sehr guten Bewerbung unserer Verwaltung“ der Vogelsbergkreis als einziger Kreis in Hessen nun eine von 18 Modellregionen in Deutschland sei, in denen herausgefunden werden soll, wie Versorgung und Mobilität auch im ländlichen Raum verbessert werden könne.

Es solle in kleinen Einheiten, sogenannten „Kooperationsräumen“, gedacht werden, referierte Dr. Florian Warburg, der im Amt für den ländlichen Raum und Daseinsvorsorge für die Umsetzung des Mobilitätsprojekts verantwortlich ist. Dabei gehe es nicht um die Schaffung neuer großer Linien und Achsen, sondern zum Beispiel darum: wie komme ich von meinem Ort in meinen Nachbarort, weil dort die Arztpraxis ist. „Vernetzte dezentrale Konzentration“ heißt hier das „Zauberwort“ von Dr. Warburg.

Görig und Warburg machten deutlich, dass es gut sei, dass man die Erkenntnisse aus dem umfangreichen MORO-Prozess sehr gut verwenden könne. Individuelle Lösungen vor Ort benötigten im Vorfeld und dann natürlich in der Praxis das aktive Mittun der Bürger. Hans-Dieter Herget, Sachgebietsleiter im Sozialamt  und gleichzeitig Vorsitzender des Nachbarschaftsvereins Schotten, konnte auf positive Erfahrungen mit dem Elektroauto in Schotten hinweisen. Sein Fazit: „Das Wichtigste ist: man muss den Mut haben, mal etwas Neues auszuprobieren!“ Für das Modellvorhaben „Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität“ stehen dem Landkreis nun bis 2018 rund 350.000 Euro zur Verfügung.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren