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Trotz Zustimmung : „Schöner Ausblick“ stellt „Die Dick“ weiterhin in FrageWindkraftgegner fordern mehr Durchsetzung

ALSFELD (ol). Der windkraftkritische Verein Schöner Ausblick zeigt sich nach dem „Ja“ der Stadt Alsfeld zur Mediationsvereinbarung in Sachen des geplanten Windparks „Die Dick“ enttäuscht über die Entscheidung, geht aus einer Pressemitteilung hervor.

„Wider besseres Wissen und gegen alle Vernunft haben erst  zwei Ausschüsse der Stadt und anschließend die Stadtverordnetenversammlung ihre Zustimmung zu einem möglichen Bauvorhaben gegeben,“ so der Pressesprecher des Vereins, Thomas Schwalm.
In die gleiche Richtung zielt auch die Kritik der Vorsitzenden Dr. Sachiko Scheuing. „In beiden Sitzungen zeigte sich, dass nicht alle Stadtverordneten mit Verlauf und Ergebnis der Mediation zufrieden sind. Dies finde seinen Niederschlag in der Tatsache, dass der Beschlusstext in wesentlichen Punkten ergänzt worden sei.

Die Passage “dass durch die beantragten Anlagen eine Beeinträchtigung des Bodens und des Grundwassers ausgeschlossen ist, insbesondere hinsichtlich der Nitrate und Schwermetalle“ belegt, dass man die vom Verein vorgetragenen Bedenken durchaus ernst nimmt. An sich sei das wenig erstaunlich, da sie auch von den Stadtwerken mitgetragen wurden – schließlich ist nach Ansicht der Windkraftgegner eine  Grundwasserverunreinigung durch die geplanten Windkraftanlagen „eine sehr realistische Gefährdung.“

Nach wie vor sieht „Schöner Ausblick“ eine Gefährdung des Trinkwassers für Elbenrod und eine Beeinträchtigung durch nächtlichen Lärm für die Anwohner von Berfa, Immichenhain und Ottrau als mögliche Bedrohungen. „Diese Risiken müssen ausgeschlossen werden. Das sei auch die Zielsetzung des ordnungsgemäßen UVP-Verfahrens,“ so Schwalm. „Allerdings“, so führt der Pressesprecher weiter an, seien genau diese Punkte eben auch noch nicht geklärt.

Auch das nachgebesserte Schallgutachten des Anlagenprojektierers entspreche nach einer Stellungnahme des von Schöner Ausblick beauftragten Fachmanns teilweise immer noch nicht den wissenschaftlichen Regeln und hebe dadurch monierte Mängel keinesfalls auf.

Und in Bezug auf die Trinkwassergefährdung fordern die Windkraftgegner unverändert „ein voll umfängliches Trinkwassermodell“. Nur ein solches kann eine brauchbare Aussage zu möglichen Gefährdungspotenzialen machen – die bisher vorgelegten, auf Annahmen und nicht auf Messwerten basierenden Berechnungen können das definitiv nicht! „Wir hätten uns gewünscht, dass die Stadt ein solches Gutachten zwingend in der Mediation verankert – leider ist das nicht der Fall.“

Die Vorsitzende warnt, dass die Grundhaltung vieler Kommunen, dass man nichts einwenden könne, gegen die Zielvorgaben des Landes Hessen und des RP Mittelhessen in Bezug auf den Ausbau der Windenergie in unserer Region, nicht akzeptabel ist. „Wir erwarten unverändert, dass die Kommunalpolitik die Interessen und Rechte ihrer Wähler durchsetzt – zur Not auch gegenüber höheren Verwaltungsorganen. Wer sonst sollte es denn für uns Bürgerinnen und Bürger tun?!“

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