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Feierlicher Abschied von einem Bescheidenen: STA-Schulleiter Ulrich Greulich hörte auf„Ohne Fehl und Tadel“ in den Ruhestand

ALSFELD (aep). Wenn jemand 35 Jahre in einer Schule tätig ist, dann klingt das nach Gleichmut, aber nicht nach Vielfalt. Doch wer am heutigen Freitag die Laudatio auf Ulrich Greulich verfolgte, der stellte fest: Der Leiter der Alsfelder Techniker-Akademie kann auf ein bewegtes Berufsleben zurückblicken. Wahrlich zurückblicken, denn mit dem Ende dieses Januar geht der 65-Jährige in Ruhestand. In der neuen Aula gab er im Rahmen einer Feierstunde seinen Abschied mit Kollegen, Schülern und einer Reihe von Gästen.

 

Zu denen zählte auch Markus Topitsch, der stellvertretende Leiter des Staatlichen Schulamtes Weilburg, zu dessen Aufgaben auch die Einsetzung und Verabschiedung von Schulleitern zählt, wie der hochrangige Besucher erklärte, der heute aus Anlass der Verabschiedung auf das Berufsleben von Ulrich Greulich zurück schaute. Topitsch  hatte eine Menge zu erzählen, nachdem er zunächst der Ehefrau Ute Greulich einen Strauß Blumen für die Unterstützung ihres Mannes überreicht hatte und bevor er dem angehenden Pensionär die Urkunde überreichte.

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Markus Topitsch vom Schulamt und die Greulichs: Ulrich erhielt die Urkunde für seine Pensionierung, Ehefrau Ute Greulich einen Strauß Blumen.

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Denn der 1950 in Rudingshain geborene Greulich durchlebte schon eine kleine Fachhochschulkarriere, ehe er nach Alsfeld kam. An der Fachhochschule in Frankfurt war er Bauingenieur-Student, wurde an der TU Berlin Diplom-Bauingenieur und war danach über Jahre an den Technischen Universitäten in Braunschweig und Darmstadt als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. In Zeugnissen wird Ulrich Greulich als in Mitarbeiter beschrieben, der sich nicht in den Vordergrund drängt, aber durch Fleiß und Können doch vorne dabei ist.

Es war 1980 an der TU Darmstadt, als ein Professor dem gebürtigen Vogelsberger dann in einem der vielen positiven Zeugnissen bescheinigte, für das Lehren besonders befähigt zu sein. Diese Bewertung könnte den Ausschlag gegeben haben, denn zwei Jahre später, am 1. August 1982, begann Ulrich Greulich als Lehrer an der Staatlichen Techniker-Schule in Alsfeld.

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Zahlreiche Besucher füllten die Schulaula zum Abschied von Ulrich Greulich. Vorne: Ehefrau Ute Greulich und Tochter Verena.

„Ohne Fehl und Tadel“, so wurde ihm bescheinigt, versah er in den Folgejahren seinen Dienst in Alsfeld, was ihn 2003 zum kommissarischen Leiter beförderte und 2010 zum Leiter der Staatlichen Techniker-Schule. Greulich habe das Profil „nachhaltig geprägt“, erklärte der Schulamtsvertreter, und dabei die Schule ständig weiter entwickelt.

„Wir verlieren Sie nur sehr ungern!“, rief auch Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule dem Ausscheidenden nach, dessen Stellvertreter Stephan Rühl nun erst einmal die Leitung der Schule übernimmt.. Die Zusammenarbeit sei „immer sehr fruchtbar“ gewesen. Für Greulich sei die Aufgabe mehr als ein Job oder eine berufliche Stelle gewesen: „Es war eine Herausforderung, eine Lebensaufgabe.“

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Auch Bürgermeister Stephan Paule hatte ein Präsent mitgebracht.

Und dabei habe er stets Wert auf zwei Dinge gelegt, so erläuterte Greulich selbst: Unterricht geschieht in Projektform und mit Bezug zum realen Leben: „Wir haben immer Praxis in den Unterricht eingezogen!“ Und sein Schlusswort verdeutlichte dann auch noch einmal, was vorherige Redner schon andeuteten: Schulleiter Ulrich Greulich gehört zu den Bescheidenen: „Ich sehe es auch ein bisschen als Geschenk an, hier tätig gewesen zu sein!“

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Abschiede: Astrid Strack, Vorsitzende des Personalrats überreichte Greulich Geschenke, und auch die Schülervertretung brachte Ruhestandsutensilien mit, unter anderem einen Kasten Bier. Immerhin habe die Schule auch etwas mit dem Bau zu tun, lautete die Begründung.

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