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Notaufnahme für Flüchtlinge wird aufgelöst – Bürgermeister dankt ehrenamtlichen Helfern – Angestellte übernommenNoch genügend Arbeit für die DRK-Mitarbeiter

ALSFELD (aep). Seit dem heutigen Mittwoch sind in der Alsfelder Großsporthalle keine Flüchtlinge mehr untergebracht. Die meisten Alsfelder Flüchtlinge wurden bereits am Dienstag nach Stadtallendorf in Festunterkünfte gebracht. Das ist Anlass für Bürgermeister Stephan Paule, allen ehren- und hauptamtlichen Helfern zu danken, die zum guten Funktionieren der Unterkunft beigetragen haben. Für die neuen haupotamtlichen Mitarbeiter des DRK Fulda geht die Arbeit derweil weiter: in anderen Unterkünften.

„Die Hilfsbereitschaft in unserer Bevölkerung war vom ersten Tag an sehr groß. Ich möchte mich bei allen Ehrenamtlichen für Ihre Tatkraft herzlich bedanken und werde zu einem Helferfest im Sommer einladen“, erklärt Bürgermeister Paule in einer Pressemitteilung. Sein Dank richte sich auch an die Schulen, Vereine, und Organisationen, die Angebote geschaffen haben und sowie an die Spender, die mit Geld-, Sach- und vor allem Kleiderspenden einen wichtigen Beitrag leisteten. So konnten die Flüchtlinge der Witterung entsprechend eingekleidet werden.

Die gemeinsame Arbeit zwischen dem DRK Alsfeld, das die Kleiderkammer betreibt, dem städtischen Baubetriebshof, der Verwaltung und den Helferinnen und Helfern habe bestens funktioniert.

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So war’s im November: Landrat Görig übergibt die Berechtigungskarte an den DRK-Geschäftsführer Christoph Schwab. Archivfoto: aep

179 Namen auf der Helferliste

Sehr kurzfristig mussten im Herbst 2015 vier Großsporthalle im Vogelsbergkreis zu Notaufnahmeeinrichtungen umfunktioniert werden . Die Zuständigkeiten für Einrichtung und Betrieb lagen auf Kreis- und Landesebene. Personell und räumlich sei man dort allerdings alleine nicht in der Lage gewesen, weitergehende Betreuungs- oder Unterstützungsangebote für die Flüchtlinge bereit zu stellen. Da waren die Stadt Alsfeld und Hilfsorganisationen gefragt. „Ohne ehrenamtliche Unterstützung, beginnend beim Sortieren und Verteilen von gespendeter Kleidung, über Kinderbetreuung, Angebote zur Freizeitgestaltung bis zu Deutschkursen wäre es nicht gegangen“, resümiert Stadtrat Heinrich Muhl, der den Helfereinsatz koordiniert hat. „Ehrenamtliche Helfer haben viele Stunden unentgeltlich für diese humanitäre Arbeit geleistet. Aber es ist ein schöner Lohn, nicht Furcht, sondern Freude in Kinderaugen zu sehen.“ Die aktuelle Helferliste umfasst 179 Namen, wobei alleine für das Deutsch-Lehr-Projekt an der Albert-Schweitzer-Schule 49 Eintragungen von Lehrern und Schülern vorliegen.

Bürgermeister Paule und Stadtrat Muhl zeigen sich sicher, dass trotz Auflösung der Notunterkunft weiter Integrationsarbeit in Alsfeld zu leisten ist. Paule: „Jene Asylbewerber, die Alsfeld über den Vogelsbergkreis fest zugewiesen sind, beziehungsweise künftig werden, müssen in unsere Gesellschaft aufgenommen werden. Dies ist eine große Herausforderung aber auch eine Chance für die Zukunft des ländlichen Raums.“ Anders als in der Großsporthalle würden diese Menschen aber auf das ganze Stadtgebiet verteilt, so dass gemeinsam mit dem Vogelsbergkreis verstärkt Wege der Kontaktaufnahme und der benötigten Unterstützung geklärt werden müssen. „Unser Helfereinsatz ist nicht beendet“, so Stadtrat Muhl, „zurzeit ruht er nur“.

Hauptamtliche DRK-Mitarbeiter gehen nach Fulda

Kein Ende ihrer Aufgabe und damit auch der Arbeitsstellen bedeutet der Umzug der Flüchtlinge für die hauptamtlichen Mitarbeiter, die der DRK Kreisverband Fulda im Vorfeld angestellt hatte, erklärt der DRK-Geschäftsführer Christoph Schwab auf Anfrage: Sie hätten das Angebot bekommen, in den anderen DRK-Einrichtungen zu arbeiten.Die Dienste mit Dolmetscher-Büros seien zwar gekündigt worden, und auch die Security-Einheiten seien nicht mehr nötig, doch das eigene Personal könne in den vier Unterkünften im Raum Raum Fulda weiter arbeiten.

In Großenlüder und in Eichenzell unterhält das DRK zwei Unterkünfte mit bis zu 750 Bewohnern, und die Einrichtungen auf dem Max Bahr- sowie dem SB Union-Gelände bieten noch einmal 1100 Plätze. Da gebe es für auch für das vielleicht ein Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Vogelsbergkreis Arbeit. „Wir haben 80 Mitarbeiter“, stellt der Geschäftsführer Schwab fest, „wir können alle 80 gut gebrauchen!“

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