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Bürgerversammlung in Anrifftal: Windkraft eines der Hauptthemen – Mobilfunkmast soll dieses Jahr kommen„Die Windräder werden auf jeden Fall gebaut“

VOCKENROD (ol). Gut 50 Teilnehmer konnte der Vorsitzende der Antrifttaler Gemeindevertretung, Franz-Josef Kreuter, zur Bürgerversammlung in Vockenrod begrüßen, bei der Bürgermeister Dietmar Krist im neuen Jahr über die aktuellen Themen informierte. „Die baurechtlichen Probleme konnten mit der Kreisverwaltung ausgeräumt werden“, verkündete er. „Der Bau des Mobilfunkmasts in Vockenrod könnte in diesem Jahr realisiert werden.“ Dies werde ein weiterer Baustein zur besseren Versorgung der Ortsteile sein, heißt es in einer Pressemitteilung.

Ausführlich erläuterte er anhand von Folien den aktuellen Haushalt und ging dabei besonders auf die Dorfgemeinschaftshäuser ein. „Um die laufenden Kosten zu senken, wollen wir mit dem Kommunalen Investitionsprogramm die Heizungsanlagen erneuern“, erläuterte er. Mit den weiteren Mitteln sollten die Straßenreparaturen, die aufgrund der vergangenen Jahre immer wieder zurückgestellt worden waren, endlich realisiert werden. Ausführlich stellte er auch die Maßnahmen der nunmehr abgeschlossenen Dorferneuerung in Vockenrod dar, die nur durch die tatkräftige Mitarbeit der Dorfgemeinschaft so gut gelungen wäre.

Breiten Raum nahm die Diskussion um die Windkraft ein. Deutlich stellte Krist heraus, dass die Errichtung neuer Anlagen in der Rodheide in Seibelsdorf und in der Gemarkung Vockenrod aufgrund der planungsrechtlichen Vorgaben nicht zu verhindern seien: „Die Windräder werden auf jeden Fall gebaut. Wir haben als Gemeinde nur die Möglichkeit, den bestmöglichen finanziellen Nutzen daraus zu ziehen.“ Die Vertragsentwürfe seien mehrfach rechtlich geprüft worden und könnten nun der Gemeindevertretung in der nächsten Woche vorgelegt werden. Insgesamt rund 1,2 Mio. Euro könnten die kommenden Jahre dem gemeindlichen Haushalt durch Einmalzahlungen und jährliche Pachteinnahmen zu Gute kommen.

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Gut 50 Einwohner waren der Einladung zur Bürgerversammlung gefolgt.

Krist begrüßte auch die Initiative der hessischen Regierungsfraktionen aus CDU und Grünen, die Kommunen mit 20 Prozent an den Einnahmen aus den Anlagen im Hessenforst zu beteiligen. „Es muss daher geprüft werden, ob es möglich ist, ein oder zwei Anlagen von der Freifläche in den Hessenforst zu setzen, um der Gemeinde weitere Mittel zu sichern.“ Bisher sei nur eine vorgesehen.

Ende des Jahres den Schutzschirm verlassen?

Umfassend informierte er auch über die Interkommunale Zusammenarbeit. „Gemeinsam haben wir uns im vergangenen Jahr mit Kirtorf auf den Weg gemacht“, resümierte er die Initiativen zum Ausbildungsverbund und zur engeren Zusammenarbeit der Bauhöfe. Letztere habe sich in den vergangenen Wochen bereits mehrfach durch den Austausch von Maschinen bewährt. „Klar ist, dass wir in den kommenden Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung enger zusammenrücken müssen“, stellte er dabei heraus. Die Ausgangsposition, vor der Antrifttal stehe, sei jedoch sehr gut.

„Wenn alles gut läuft, können wir am Ende des Jahres den Schutzschirm hinter uns lassen und sind dank der großen Anstrengungen immer noch kostengünstiger als viele andere“, so Krist. Weitere Entschuldungshilfen, wie sie den übrigen Kommunen durch die neueste Novelle der Hessischen Gemeindeordnung im Falle einer intensiven Zusammenarbeit gewährt werden, blieben Schutzschirmkommunen derzeit verwehrt. Daher müsste nicht überhastet gehandelt werden. „Sondern wir sollten uns im Laufe des Jahres mit der Frage beschäftigen, wie wir uns künftig aufstellen wollen und wie wir die Interkommunale Zusammenarbeit solide gestalten können“, fasste Krist zusammen.

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