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Feierliche Verleihung von Ehrenamtspreisen für verdiente Aktive der FußballvereinePreise für jene, die „Freude am Ärgern“ haben

ALSFELD (aep). „Ehrenamt ist die Freude am Ärgern!“, stellte Thomas Becker vom Landesfußballverband fest, und als Ehrenamtsbeauftragter könnte er es wissen. Das ist denn auch Grund für den Deutschen Fußballbund, jährlich verdiente Aktive der Fußballvereine auszuzeichnen: mit der Verleihung der Ehrenamtspreise, zu denen sich nun auch die Auszeichnung des Fußballhelden gesellt hat. Zu den Preisträgern zählen seit dem heutigen Donnerstag sechs weitere Vogelsberger Vereinsaktive, von denen vier in den Räumen der Sparkasse Oberhessen in Alsfeld geehrt wurden.

Mitglieder der beteiligten Vereine waren dabei, als der Ehrenamtsbeauftragte des Fußballkreises Alsfeld, Reiner Schulmeyer, im Rahmen einer feierlich gehaltenen Zeremonie jene Aktiven nach vorne rief, die von ihren Vereinen als Kandidaten gemeldet und von einer Jury ausgewählt wurden. Er stellte dabei fest, dass es immer schwerer werde, die Fußballvereine zum Mitmachen zu bewegen. „Die Vereine nutzen einfach nicht die Möglichkeit, verdiente Mitglieder zu ehren“, stellte er fest. An der Preisverleihung waren auch keine Vertreter der TSG Nieder-Ohmen bei, die eigentlich ebenfalls Preisträger hätten mitbringen können.

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Freudige Überraschung: Günther Konle vom SV Rot-Weiß Ruhlkirchen wird vom Ehrenamtswart Reiner Schulmeyer (r.) geehrt.

Dabei seien diese Aktiven für jeden Fall extrem wichtig, betonte auch der Landesehrenamtsbeauftragte Thomas Becker, nachdem der Sparkassen-Filialleiter Thomas Goß die Vereinsvertreter und Preisträger launig begrüßt hatte. Goß, der selbst früher begeistert und erfolgreich Fußball spielte, fühlte sich sichtlich wohl im Kreise der Fußballvereinsvertreter. Schwinden die aktiven Mitglieder mit ihrem Engagement in den Vereinen, so erklärte Becker, dann drohe gerade im ländlichen Raum, dass „die Lichter ausgehen.“ Daher belohne der Deutsche Fußballbund Ehrenamtliche mit Auszeichnungen und attraktiven Preisen, zu denen auch der freie Besuch eines Länderspiels zählen könne.

Reiner Schulmeyer rief dann die diesjährigen Träger der Ehrenamtspreise nach vorne: Gerhard Pfeil von SV Ober-Ofleiden und  Günther Konle vom SV Rot-Weiß Ruhlkirchen. Nicht anwesend war Lothar Engel von der TSG Nieder-Ohmen.

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Auszeichnung für eine „Fußballverrückte“: Vanessa Lanz vom SV Ehringshausen. Sie erhielt auch noch einen Strauß Blumen vom Ortsvorsteher.

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Für den SV Ober-Ofleiden ist Gerhard Pfeil seit 1969 aktiv als er mit nein Jahren dort das Fußball spielen lernte, berichtet dazu der Fußballkreis. Über die Station 1. Mannschaft hat er seine fußballerische Laufbahn beim SV im Rahmen der Alten-Herren ausklingen lassen um sich als Jugendtrainer bewährt zu machen. Als dann im Jahr 2002 die Trainerlaufbahn durch die Vorstandsarbeit als 2.Vorsitzender abgelöst werden sollte, sagte er nicht ‚Nein‘, sondern „Ja!“ und steht seitdem an der Seite von Eckhard Schneider an der Spitze des SV Ober-Ofleiden.

Günter Konle hat bei „Rot-Weiß“ Ruhlkirchen alle Jugendmannschaften durchlaufen. Als junger Seniorenspieler der ersten und zweiten Mannschaft übernahm er auch sogleich Verantwortung für andere Jugendliche im Verein und wurde Jugendtrainer. Im Jahre 1997 wurde er von den Vereinsmitgliedern zum Jugendleiter gewählt und begleitet dieses Amt bis zum heutigen Tage. Darüber hinaus ist Günter seit 2011 auch Schiedsrichter und in dieser Funktion bereits gern gesehener Referee auf den Sportplätzen im Kreis und darüber hinaus.

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Ehrungen gab es auch für Gerhard Pfeil (oben) und Alexander Walder.

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Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr der Titel eines Fußballhelden beziehungsweise einer Fußballheldin vergeben, und damit geehrt wurden Vanessa Lanz vom SV Ehringshausen, Alexander Walder vom TV Brauerschwend und der nicht anwesende Sebastian Carle von der TSG Nieder-Ohmen.

Alexander Walder ist beim TV Brauerschwend nicht nur Fußballspieler, führt der Fußballkreis aus. „Seinem Verein“ gehört fast die ganze Freizeit, denn seit 2007 ist er Abteilungsleiter Fußball und Jugendleiter. Sein Fachwissen und seine soziale Kompetenz führte ihn mitlerweile auch in den Vorstand der SG Schwalmtal und des JFV Bechtelsberg. Zudem besitzt er seit 2010 die Trainerlizenz C- Breitenfußball. Seinen organisatorischen Fähigkeiten ist es zu verdanken, dass seit 2010 jährlich ein Fußballcamp für Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren mit jährlich über 40 jungen Fußballern und Fußballerinnen im Schwalmtal stattfinden. Dazu steht Alexander Walder auch im Rahmen des in Zusammenarbeit mit der Cornelia-FunkeSchule stattfindendem Projekttages Sport als einer der Trainer, die den Kindern erste Einblicke in die Sportart Fußball vermitteln, zur Verfügung. Aufgrund seiner Initiative als Trainer der F-Jugend ist es ihm zu verdanken, dass der TVB die Kooperation ,,Kindergarten und Verein“ letztes Jahr mit dem Kindergarten in Brauerschwend eingehen konnte.

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Vanessa Lanz begann ihre Karriere als Jugendspielerin im Alter von zwölf Jahren beim SV Ehringshausen. Seit der Saison 2013 ist sie Trainerin der B-Juniorinnen steht mindestens an fünf Tagen pro Woche als Spielerin oder Trainerin auf dem Platz. Ihr Wunsch und Ziel ist es, jedes einzelne Kind bezeiehungsweise jeden Jugendlichen individuell zu fördern und als Fußballspielerin aber auch als Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Dies betont Sie immer wenn es darum geht, der Spielerin und auch den Eltern einmal negative Ereignisse mitzuteilen.

Nebenbei organisiert sie Mädchenfußballtage und Werbeaktionen
in umliegenden Schulen wodurch Sie weitere Spielerinnen gewinnen und somit den Mädchenfußball des SVE auf eine breitere Basis stellen konnte. Auch die Förderung des Teamgeistes kommt bei ihrer Trainingsplanung nicht zu kurz – sie sei halt „fußballverrückt“, heißt es in ihrer Umgebung. Da wundert es nicht, dass sie auch Besuch aus dem Ortsbeirat in Ehringshausen bekam: Ortsvorsteher Günther Rühl überreichte ihr einen Strauß Blumen.

Vanessa Lanz war von der Ehrung ebenso überrascht wie Günter Konle, und der zeigte seine Freude dann auch richtig ungetrübt: „Ich bin total von den Socken. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“

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