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Kreiskrankenhaus Alsfeld: Kreis-CDU nimmt Stellung zur aktuellen Entwicklung„Richtiger Zeitpunkt für Vogelsberger Lösung“

VOGELSBERGKREIS (ol). In der aktuellen Diskussion um die Zukunft des Alsfelder Kreiskrankenhauses spricht sich die Vogelsberger CDU nach einer Sondersitzung der Kreistagsfraktion für eine kreisinterne „Vogelsberger Lösung“ aus, die aus Sicht der Union bei den anstehenden Fragen um das Krankenhaus absolute Priorität haben müsse, wie Fraktionsvorsitzender Stephan Paule und Kreisvorsitzender Dr. Jens Mischak in einer Pressemitteilung erklären.

„Wir haben bereits vor über zwei Jahren und im Anschluss immer wieder einen sogenannten „Plan B“ für das Alsfelder Haus gefordert, der aber unter Hinweis auf die Verhandlungen für einen osthessischen Verbund seitens des Landrates abgelehnt worden ist. Insoweit ist der von Manfred Görig eingeschlagene Weg richtig, aber auch überfällig“, so Stephan Paule.

Allerdings zeigten die Beispiele der anderen Landkreise, dass auch dort nach kreisinternen Lösungen gesucht werde. Vor diesem Hintergrund aus Sicht der Union biete sich im Rahmen des nun angestoßenen Interessenbekundungsverfahrens auch eine neue Chance auf Verhandlungen mit dem Eichhof-Krankenhaus in Lauterbach. Man habe Hinweise aus dem Lauterbacher Krankenhaus erhalten, die zuversichtlich stimmen würden, dass man von dortiger Seite an ernsthaften Verhandlungen für eine „Vogelsberger Lösung“ interessiert sei, erklärt Dr. Jens Mischak aus Lauterbach.

Für viele Menschen in der Region sei ein Zusammenschluss der beiden Häuser viel wünschenswerter als eine mögliche Fusion mit einem fremden Träger. Der Landrat könne für die Suche nach einer entsprechenden Lösung mit der Unterstützung der CDU im Vogelsberg rechnen.

Die Eichhofstiftung in Lauterbach sei Stiftung privaten Rechts unter Aufsicht des Staates, die ihre Erträge nur selbst verwenden könne, etwa für weitere Investitionen, hingegen seien „Ausschüttungen“ an Andere verboten. Daher sei eine Stiftung – wenn auch privaten Rechts – nicht mit einer auf Gewinnerzielung ausgerichteten Firma (GmbH, AG) vergleichbar, wird betont.

„Wir haben in den vergangenen Monaten bei diesem Thema eine sachliche und konstruktive Haltung verfolgt und lediglich auf eine frühzeitige Suche nach Alternativen gedrängt, insoweit werden wir auch weiterhin im Sinne der Bediensteten und Patienten sinnvolle Wege mitgehen“, so Paule und Dr. Mischak. Die beiden obersten Prioritäten hätten nun der Erhalt einer bestmöglichen medizinischen Versorgung für die Menschen im Bereich des Alsfelder Kreiskrankenhauses sowie der Erhalt aller Arbeitsplätze vor Ort, ergänzte Ehrenvorsitzender Ulrich Kürz, der auch Mitglied im Vorstand des Fördervereins des Kreiskrankenhauses Alsfeld ist.

Aus Sicht der Union biete ein Verbund beziehungsweise eine Übernahme durch das Krankenhaus in Lauterbach die Chance, auch weiterhin – etwa unter dem Dach des Stiftungsrechtes – Einflussmöglichkeiten für die Kreispolitik zu erhalten. Dies sei auch für die Beschäftigten im Haus ein entscheidender Punkt, der für eine Lösung vor Ort spreche.

Siehe auch das Interview mit Landrat Manfred Görig zur aktuellen Entwicklung in Sachen Kreiskrankenhaus.

Ein Gedanke zu “„Richtiger Zeitpunkt für Vogelsberger Lösung“

  1. Wenn der Vogelsberg überhaupt noch eine Zukunft haben soll, dann muss als erstes die politische Wadenbeißerei aufhören. In Zeiten wirtschaftlichen Wohlstands gehörte dies ehedem zu den gepflegten Ritualen im Bundestag. Ich denke dabei an die Redeschlachten zwischen Strauß, Wehner, Schumacher, Schmidt, Barzel u.a.m. Ein gewisser Unterhaltungseffekt war nicht zu verkennen. Heute ist von der Kommunalpolitik Rückgrat nach oben gefragt. In Zeiten leerer Kassen stelle ich immer mehr leeres Gerede fest. Kritik, Forderungen an den vermeintlichen Gegner incl. Aberkennung jeglicher Qualifikation. Je nach Koalitionslage werden dann die gleichen Textbausteine in der nächsten Legislaturperiode farblich ausgetauscht. Wir brauchen für unseren Vogelsberg einen Politikertyp, der die Ärmel hochkrempelt, seine Vielfarbenbrille absetzt, den Arsch hochbekommt und anpackt. Achtsamer Umgang und Respekt sollte normal sein. Wer das nicht kann, hat m.E. ein emotionales Defizit. Ständiges Warten auf Posten der A 16 aufwärts Besoldung hilft auch nicht weiter. Am Beispiel der drohenden Schließung der Geburten-Abteilung des KKH Alsfeld erwarte ich eine demonstrative geschlossene Haltung aller Verantwortlichen gegenüber denen, die darüber entscheiden. Wer mehr Geburten will, der muss auch die Infrastruktur vorhalten. Wie diese generell für die Menschen im VB aussehen soll; auch da muss eine andere Messlatte wie im Ballungsraum angelegt werden. Dazu brauchen wir Männer und Frauen, die noch ihr Rückgrat spüren und keine Angst vor großen Tieren haben.

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