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Nachbarschaftlicher Rückbau des Wendehammers im Rosenweg gewann keinen PreisGeblieben ist nun das „Rosenweg-Kreisel-Fest“

ALTENBURG (ol). Keinen Preis gewannen die Anwohner des Altenburger Rosenwegs für ihr Projekt zum Rückbau eines Wendehammers, sie hatten sich im Rahmen des Landeswettbewerbs „Städte sind zum Leben da“ beworben. Der Wettbewerb für Kommunen und private Initiativen zeichnet Projekte für vorbildliche Freiraumentwicklung und vorausschauende Klimaanpassung aus, die die Lebensqualität in Hessischen Städten verbessern.

Der ehemalige Wendehammer im Rosenweg von Altenburg war ein 25-Tonnen-Betonklotz, der bei Sommerhitze eine enorme Wärmestrahlung entwickelte. Durch seine Höhe war auch die Verkehrssituation trotz beruhigter Zone unüberschaubar, besonders für spielende Kinder. Das 27 Jahre alte Bauwerk wurde von den Anwohnern nach Rücksprache mit der Alsfelder Stadtverwaltung abgerissen und der Beton fachgerecht entsorgt. Eine im Kreisel befindliche alte Linde wurde geschützt ausgegraben und wieder neu eingepflanzt. Die Kostenersparnis für die Stadt Alsfeld durch die Eigenleistung der guten Nachbarschaft betrug rund 25.000 Euro.

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Platz zum Spielen für die Kinder: der ehemalige Wendeplatz heute.

„Freiräume sind für die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden unverzichtbar, sie sind Orte des Blühens, Duftens oder sogar Schmeckens, gleichzeitig geben Sie uns Kühlung, bessere Luft und wohltuenden Schatten“, warb das Umweltministerium für die Teilnahme. Umweltministerin Priska Hinz zeigte sich besonders vom privaten Engagement der Wettbewerbsteilnehmer erfreut, auch wenn nur knapp zehn Prozent der 65 Bewerber aus privaten Initiativen kamen. Über 50 Prozent der Teilnehmer kamen aus der öffentlichen Hand. Das Rosenweg-Projekt „Rückbau des Wendehammers zu einer grünen Verkehrsinsel“ war eines der wenigen Privaten und auch der einzige Vertreter aus dem Vogelsbergkreis. Daher rechneten sich die Repräsentanten aus Alsfeld eine gute Chance bei der Preisvergabe aus. Von der Jury wurde jedoch keine private Initiative mit einem Preis ausgezeichnet, ausschließlich Großprojekte wurden prämiert.

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So war es: Alle packen mit an.

HR-Moderator Tim Frühling beglückwünschte die Altenburger für ihr Projekt. Auch wenn kein Prämierung erfolgt sei, so werde die Leistung durch die Umweltministerin und die Jury als vorbildlich für weitere Projekte in Alsfeld und dem Vogelsbergkreis angesehen. Die Entscheidung der Jury wurde von den Rosenweg-Repräsentanten Jürgen Caspary, Horst Keuffel und Margot Ostheimer dennoch sportlich gesehen: „Wir waren dabei und haben vielleicht fast einen Preis gewonnen“. Wie sie schilderten, seien bei der Umsetzung des Projekts dennoch mehrere Gewinne hervorgetreten. Ein schöneres Aussehen des Straßenbildes, gefahrlos spielende Kinder mit viel mehr Spaß und der gesteigerte Gemeinschaftssinn für alle Anwohner seien zu nennen. Mehrfach im Jahr treffe man sich nun, um das Rosenweg-Kreisel-Fest zu feiern.

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